"Erwartungshaltung ist hoch"

FC Bayern: Trainer Uli Stielike erklärt den Wagner-Transfer in der AZ


Uli Stielike über Sandro Wagner: "Ich hoffe, dass er innerhalb kürzester Zeit eine Führungsrolle einnehmen kann."

Uli Stielike über Sandro Wagner: "Ich hoffe, dass er innerhalb kürzester Zeit eine Führungsrolle einnehmen kann."

Von Guido Verstegen / Online

Sandro Wagners neuer Trainer Uli Stielike spricht in der AZ über den Transfer. "Er wirkt sehr motiviert", sagt er.

Uli Stielike (64) trainiert Tianjin Teda seit September 2017. Er war von 1998 bis 2000 Co-Trainer der deutschen Nationalelf.

AZ: Herr Stielike, Sandro Wagner hat sich für einen Wechsel zu Ihrem Klub Tianjin Teda entschieden. Was erwarten Sie von dem Angreifer, der sich selbst mal als "besten deutschen Stürmer" bezeichnet hat?
ULI STIELIKE: Zunächst einmal ist es der teuerste Transfer in der Vereinsgeschichte des FC Teda - und dementsprechend hoch ist auch die Erwartungshaltung. Der muss Sandro mental gewachsen sein. Ich persönlich weiß, dass gerade ein Stürmer der Charakteristik von Sandro sehr stark von seinen Mitspielern abhängig ist. Da liegt es nun mal zuerst am Team, Situationen zu gestalten und ihn in die Positionen zu bringen, in denen er uns auch helfen kann. Ich hoffe, dass er innerhalb kürzester Zeit eine Führungsrolle einnehmen kann, und dies wird wiederum von seinem Verhalten sowohl auf als auch neben dem Platz abhängen.


Wie haben Sie Wagner denn von diesem Abenteuer in der chinesischen Super League überzeugt?
Ich musste Sandro nicht vom Wechsel überzeugen, da er sämtliche Informationen, die er für seine Entscheidungsfindung brauchte, von seinem alten Kumpel Felix Bastians erhalten hatte. Ich selbst habe mich erst hier in Benidorm (Ort an der Costa Blanca in Spanien, Anm. d. Red.), wo gerade unser vierwöchiges Trainingslager zu Ende geht, mit ihm unterhalten.

Welchen Eindruck hat Wagner in diesem Gespräch auf Sie gemacht?
Einen sehr motivierten Eindruck. Es wird auch vonnöten sein, alles von sich abzuverlangen, denn zum einen wird es kein Zuckerschlecken und zum anderen haben die Chinesen in den vergangenen Jahren schon zu viele negative Erfahrungen mit Spielern gemacht, die den Weg des geringsten Widerstands gehen wollten und kläglich gescheitert sind.