Enttäuschung gegen Augsburg

FC Bayern: Stefan Effenberg - "Kovac ist definitiv der richtige Trainer"


Stefan Effenberg hat 2001 die Champions League mit dem FC Bayern gewonnen.

Stefan Effenberg hat 2001 die Champions League mit dem FC Bayern gewonnen.

Von Michael Schleicher / Online

Die Kritik an Bayern-Trainer Niko Kovac nimmt nach dem enttäuschenden 2:2 beim FC Augsburg wieder zu. Schlittert der Coach in eine erneute Herbst-Krise? Mehrere Experten stärken dem Kroaten jetzt den Rücken. "Er ist definitiv der richtige Trainer."

München - 15 Punkte nach acht Spieltagen: So schlecht stand der FC Bayern in der Bundesliga schon seit neun Jahren nicht mehr da.

Nach dem bitteren 2:2 gegen Abstiegskandidat FC Augsburg werden jetzt die kritischen Stimmen in Richtung Bayern-Trainer Niko Kovac wieder lauter. Bereits vor einem Jahr war der Coach in einer ähnlichen Situation, damals befanden sich die Münchner in einer handfesten Krise. Nun wird es im Herbst für Kovac und seine Spieler erneut reichlich ungemütlich.

Der Trainer verzichtete im bayerischen Derby wieder auf Thomas Müller in der Startelf, der Rio-Weltmeister saß zum sechsten Mal in Folge zunächst auf der Bank. Trauriger Rekord für den 30-Jährigen. Stattdessen setzte Kovac erneut auf Philippe Coutinho, der gegen Augsburg allerdings blass blieb (AZ-Note 4). Müller durfte erst in der 80. Minute ran, kurz vor Schluss schoss er dann am leeren Tor vorbei und verpasste somit die Vorentscheidung zum 3:1.

Trainer des FC Bayern: Niko Kovac.

Trainer des FC Bayern: Niko Kovac.

Prominente Unterstützung für Kovac

Ex-Bayern-Kapitän Stefan Effenberg stärkt Kovac nun den Rücken. "Kovac ist definitiv der richtige Trainer", sagte der neue Manager des KFC Uerdingen im "Doppelpass" bei "Sport1". Vielmehr sieht der Champions-League-Sieger von 2001 die Mannschaft in der Pflicht. "Es liegt jetzt an den Spielern. Manchmal müssen sich auch die Spieler zusammensetzen, ohne den Trainer, und sich fragen, wie es weitergeht."

Unterstützung gibt es auch von Ex-Trainer Hans Meyer, der mittlerweile im Präsidium von Borussia Mönchengladbach sitzt. Auch Meyer sieht die Schuld mehr bei den Spielern als beim Trainer. "Wir diskutieren jetzt über Aufstellungen. Aber Kovac hat nachgewiesen, dass er in der Bundesliga richtig gut trainieren kann. Die Erwartungen sind bei Bayern größer. Kovac wird nicht genug gestützt. Kovac hat nicht verloren, weil zwei, drei nicht gespielt haben. Der Glaube an ihn fehlt, auch aus der Mannschaft", sagte der 76-Jährige ebenfalls im "Doppelpass".

Kovac: "Das darf nicht passieren"

Kovac kritisierte nach der Partie die mangelnde Chancenverwertung und nachlässige Defensivarbeit in Augsburg. "Nach 23 Sekunden und in der 93. Minute kriegen wir die Gegentore. Das darf nicht passieren, vor allem weil wir in der Spielvorbereitung noch das schnelle Tor der Augsburger in Dortmund gezeigt haben", so der Kroate.

"Danach spielen wir ein gutes Spiel und haben Riesenchancen. (...) Nach dem Wechsel machen wir dann nach drei Minuten gleich das Tor und haben mindestens fünf Hochprozentige und machen den Ball nicht rein. Zum Schluss war es dann die Krönung. Wir laufen im drei gegen zwei aufs Augsburger Tor, verlieren den Ball und kassieren im Gegenzug den Ausgleich. (...) Wir bringen uns selber um den Lohn für unser gutes Spiel."

Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic teilte die Meinung des Trainers und nannte unter anderem die Länderspielpause als Grund für die Nachlässigkeiten in Offensive und Defensive. "Die Nationalmannschaftspausen stören unseren Rhythmus, aber da müssen wir durch", sagte Salihamidzic.

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