Bis Fans wieder ins Stadion dürfen
FC Bayern: Fanclub-Organisation fordert Verlegung des DFB-Pokalfinals
16. Juni 2020, 18:15 Uhr aktualisiert am 16. Juni 2020, 18:15 Uhr
Das Endspiel um den DFB-Pokal zwischen dem FC Bayern und Bayer Leverkusen soll planmäßig Anfang Juli stattfinden - freilich unter Ausschluss von Zuschauern. Zwei große Fanclub-Organisationen fordern nun eine Verlegung des Pokals und verweisen auf das Vorgehen in Spanien.
München/Berlin - Es ist einer der absoluten Feiertage im deutschen Fußball-Kalender: Das Finale des DFB-Pokals im Berliner Olympiastadion.
In diesem Jahr bestreiten der FC Bayern und Bayer Leverkusen am 4. Juli das Endspiel um den goldenen Pokal, aufgrund der Corona-Pandemie jedoch ohne Zuschauer. Die Fanclub-Organisationen Club Nr. 12 (FC Bayern) und Nordkurve 12 (Bayer Leverkusen) wenden sich nun in einem offenen Brief an DFB-Präsident Fritz Keller, um eine Verlegung des Finales anzuregen. Dies solle erst ausgetragen werden, wenn die Regierung wieder eine volle Stadionauslastung zulässt.
In Spanien wurde das Pokalfinale bereits verschoben
"Das Pokalfinale sollte der traditionelle Abschluss und gleichzeitig der Höhepunkt der Saison sein. Ein Höhepunkt in einem gähnend leeren Stadion. Ein Höhepunkt, bei dem die Fans ein weiteres Mal ausgesperrt bleiben", argumentieren die beiden Fanclub-Organisationen und verweisen auf die Copa del Rey in Spanien.
Das Pokalendspiel auf der iberischen Halbinsel wurde auf Antrag der Finalisten Athletic Bilbao und Real Sociedad auf einen unbestimmten Zeitpunkt verschoben und soll erst ausgetragen werden, wenn auch wieder Fans ins Stadion dürfen.
Geister-Finale "wäre ein weiterer Schlag ins Gesicht"
Eine Austragung des Pokalfinals als Geisterspiel wäre für den Club Nr. 12 und die Nordkurve 12 "eine Enttäuschung für viele neutrale Fußballanhänger, mehr als nur eine Enttäuschung aber für die Anhänger und Fanszenen der beiden Finalisten. Es wäre ein weiterer Schlag ins Gesicht der Fans."
Auch Bayern-Coach Hansi Flick hatte zuletzt die Hoffnung geäußert, das Endspiel vor Zuschauern austragen zu können. "Ich habe schon immer gesagt, dass Zuschauer sehr, sehr fehlen. Wenn es so ist, dass man es entscheidet, dass Zuschauer dabei sind - umso schöner", meinte der Bayern-Coach, schränkte aber ein: "Das sind Dinge, die ich nicht entscheiden kann, die wir nicht entscheiden. Das wird woanders entschieden. Es tut mit Sicherheit gut, wenn Fans im Stadion sind. Wie das vonstatten geht, müssen andere beurteilen."
In Deutschland sind Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Besuchern aufgrund der Corona-Pandemie seit Wochen untersagt. Das Verbot gilt vorerst bis Ende August dieses Jahres. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat aber am Dienstagmittag bereits angekündigt, dass die Staatsregierung eine Verlängerung dieser Frist beschließen wolle.