Ex-Coach Kovac scheiterte daran
FC Bayern: Das Geheimnis der Rotation unter Hansi Flick
28. November 2019, 15:24 Uhr aktualisiert am 28. November 2019, 15:24 Uhr
Hansi Flick gönnte in den letzten beiden Partien einigen Stammkräften eine Pause. Der Spielqualität des FC Bayern tat dies keinen Abbruch, im Gegensatz zur Rotation unter Ex-Trainer Niko Kovac.
München - Es läuft beim FC Bayern, es läuft bei Hansi Flick! Vier Spiele, vier Siege bei 16:0 Toren, so lautet die Bilanz. Und der Chefcoach der Bayern hält zusätzlich alle bei Laune - dank einer gelungenen Rotation.
"Der Trainer macht es momentan sehr gut und gibt jedem Pausen", erklärte Leon Goretzka nach der 6:0-Gala der Bayern bei Roter Stern Belgrad.
Flick tauschte in den letzten zwei Spielen durch
Und in der Tat, lediglich in den ersten zwei Spielen vertraute Flick der selben Elf, danach tauschte er munter durch. So erhielten Corentin Tolisso und Philippe Coutinho gegen Fortuna Düsseldorf nach zwei Spielen auf der Bank eine Chance von Beginn an, Goretzka und Kingsley Coman wurden geschont. In Belgrad bekamen David Alaba, Joshua Kimmich,Thomas Müller und Serge Gnabry die wohlverdiente Pause. Dafür vertraute Flick Jérôme Boateng und Thiago.
"Wir haben viele Nationalspieler, jeder braucht die notwendige Regeneration", erklärte Flick vor der Partie in Belgrad bei "Sky". "Ich bin absolut überzeugt, dass wir in der Qualität nicht nachlassen."
Rotation unter Kovac funktionierte nicht
So hält der ehemalige Assistenztrainer von Joachim Löw aktuell seine Spieler bei Laune. Flick verfolgt einen klaren Plan, er gibt vor wie gepresst wird, wie angegriffen wird. Die strukturierten Anweisungen des Trainers haben offensichtlich alle Spieler verinnerlicht. Auf dem Rasen macht es somit weniger einen Unterschied, wer auf den jeweiligen Positionen eingesetzt wird.
Unter Vorgänger Niko Kovac war dies nicht der Fall. Dem Kroate wäre beinhahe bereits im Herbst 2018 seine Interpretation der Rotation zum Verhängnis geworden. Nach einem guten Saisonstart gönnte auch Kovac einigen Spielern eine Pause. Doch der Plan schien weniger klar, die Wechsel brachten die Spieler aus dem Rhytmus, der Frust der Bank-Spieler wuchs.
Und damit blieben die Ergebnisse aus. Von Ende September bis Ende November setzte es drei Niederlagen, drei Remis in der Liga bei lediglich zwei Siegen. Erst als Kovac im Dezember die Rotation für beendet erklärt hatte, kamen die Erfolge zurück.
Perisic bisher unter Flick noch nicht in der Startelf
"Wir haben jetzt eine bisschen andere Idee, und die funktioniert scheinbar besser", sagte Thomas Müller nach dem Belgrad-Spiel. Laut Kapitän Manuel Neuer nehme Flick alle Spieler mit. "Das ist auch das, was Jupp Heynckes gemacht hat." Vor allem mit Spielern, die nicht so häufig zum Einsatz kommen, führt der Coach persönliche Gespräche. Bestimmt auch mit Ivan Perisic. Der Kroate ist der einzige aus dem erweiterten Stamm-Kader, der unter Flick noch nie von Beginn an ran durfte.
Aber vielleicht steht ja die Juve-Leihgabe am Samstag im Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen (30. November, 18.30 Uhr, Sky und im AZ-Liveticker) in der Startelf - im Sinne einer leistungserhaltenden Rotation.
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