Der "Tiger" mit Gespür für Jungstars
Eine erstklassige U20: Beim FC Bayern hat die Zukunft schon begonnen
29. Juli 2020, 11:50 Uhr aktualisiert am 29. Juli 2020, 14:52 Uhr
Die Nachwuchsarbeit des FC Bayern zahlt sich inzwischen aus, immer mehr Talente drängen ins Team von Hansi Flick. Hermann Gerland hat daran einen großen Anteil. So sieht die Zukunftself aus.
München - Der passende Trainer für diese U-20-Mannschaft des FC Bayern wäre schnell gefunden: Hermann Gerland, der "Tiger", inzwischen 66 Jahre alt, aber nach wie vor mit einem ganz feinen Gespür für Jungstars ausgestattet. "Er verfügt über enorme Erfahrung im Nachwuchsbereich", sagte Cheftrainer Hansi Flick erst kürzlich und schwärmte: "Wir können uns glücklich schätzen, dass wir solch einen Mann mit dem Auge für Talente hier haben. Er ist für mich das Bindeglied zwischen dem Campus und dem Profibereich."
2017 eröffneten die Münchner das Nachwuchszentrum an der Ingolstädter Straße - mit dem klaren Ziel, wieder mehr Spieler aus der eigenen Jugend an die Profimannschaft heranzuführen. Nicht zuletzt dank Gerland, der neben seiner Co-Trainer-Tätigkeit gemeinsam mit Holger Seitz und Campus-Chef Jochen Sauer die Nachwuchsabteilung leitet, ist dieser Plan aufgegangen. Inzwischen könnte Bayern sogar ein erstklassiges U20-Team stellen. Die AZ gibt einen Überblick.
Was wird aus Torwart-Juwel Früchtl?
Torhüter: Christian Früchtl (20) hat in den vergangenen Monaten über einen Wechsel nachgedacht, weil die Verpflichtung von Alexander Nübel (23) nicht gerade positiv für seine Perspektiven bei Bayern war. Klubintern wird Früchtl als Juwel angesehen, mit den Amateuren feierte er die Drittliga-Meisterschaft. Eine Leihe wäre wohl die sinnvollste Option.
Abwehr: Von Paris Saint-Germain wurde Tanguy Nianzou (18) verpflichtet, Sportdirektor Hasan Salihamidzic sieht in ihm eines der größten Talente seines Jahrgangs. Nianzou kann sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld spielen. Über Alphonso Davies, den Aufsteiger der Saison, muss man ja gar nichts mehr sagen, seine Entwicklung ist schlicht phänomenal.
Bright Arrey-Mbi (17), der von Flick für die Champions League nominiert wurde, will es Davies ebenso nachmachen wie Chris Richards (20). Der US-Amerikaner hat unter Flick bereits in der Bundesliga debütiert, aktuell genießt er ein paar Tage Heimaturlaub. "Das ist für uns enorm wichtig, dass die jungen Spieler auch ihre Familien wiedersehen. Er wird in den nächsten Tagen zurückkommen und Corona-Tests machen müssen, um dann am Training teilnehmen zu können", erklärte Flick.
Jamal Musiala: Jüngster Bayern-Debütant aller Zeiten
Mittelfeld: Mit insgesamt 44 Bundesliga-Partien für Gladbach und Bayern zählt Michaël Cuisance (20) schon zu den etablierten Nachwuchskräften. In der kommenden Saison will er endgültig den Durchbruch schaffen.
Den trauen die Münchner auch Oliver Batista Meier (19) und Jamal Musiala (17) zu. Bei Leon Dajaku (19) ist hingegen wohl eine Leihe geplant. Musiala avancierte im Juni bei der Partie gegen Freiburg (3:1) zum jüngsten Debütanten der Bayern-Historie. Wichtig sei bei den jungen Spielern, "dass sie gut reinkommen ins Training und auch bei den taktischen Einheiten mitziehen und alles aufsaugen. Das sind Dinge, die ich erwarte", erklärte Flick: "Welche Spieler dann fest zur ersten Mannschaft gehören, entscheidet sich erst in der Vorbereitung auf die neue Saison."
Arp spielt in Flicks Mannschaft aktuell keine Rolle
Angriff: Während Fiete Arp (20) derzeit keine Rolle in Flicks Team spielt, haben zwei andere Stürmer auf sich aufmerksam gemacht. Joshua Zirkzee (19) gelangen bereits vier Tore in der Bundesliga, er hat sich als Ersatzmann hinter Robert Lewandowski (31) etabliert.
Und schon rückt der nächste Knipser nach: Malik Tillman (18) wurde von Flick wie auch Richards, Musiala und Arrey-Mbi befördert, er darf sich nun bei den Profis beweisen. Nette Aussichten im Bayern-Nachwuchs.
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