Geschichten von der Säbener Straße
AZ-Serie: Abwehrhüne Jerome Boateng war einst als Stürmer erfolgreich
11. April 2020, 11:12 Uhr aktualisiert am 11. April 2020, 11:12 Uhr
Die Corona-Pause wollen wir ein wenig mit unserer täglichen Rubrik "Geschichten von der Säbener", in der es um die kleinen, amüsanten Heimlichkeiten der Bayern-Profis geht, die selbst die treuen AZ-Leserinnen und -Leser vielleicht noch nicht kannten, verkürzen. Heute: Jérôme Boateng.
München - Vom Prügelknaben zum Helfer in der Not: Zuletzt war Jérôme Boateng wieder richtig gut gelitten bei den Bayern: Gut, das mag daran liegen, dass er nach den Ausfällen von Niklas Süle (Kreuzbandriss), Javi Martínez (Muskelbündelriss) und Lucas Hernández (Sprunggelenks-OP) der letzte lauffähige Innenverteidiger im Kader war.
Aber nein, Boatengs neue Beliebtheit nur auf die Leiden der Anderen zu schieben, wäre unfair. Der Verteidiger hat sich unter Trainer Hansi Flick gemausert, zeigt schon fast vergessene Qualitäten in Zweikampf und Spielaufbau. Boa ist voll im Trend, nicht nur modetechnisch. Das war schon mal anders.
Boateng: Nur zehn Tore in 437 Pflichtspielen
Die Bayern-Bosse wollten den Innenverteidiger schon fast nach Paris verscherbeln, weil Boateng zu oft mit dem Kopf woanders sei und nicht beim Fußball. Weil er sich mehr um seine Brillenkollektionen kümmere oder um sein Lifestyle-Magazin "BOA". Seit 2015 wird der gebürtige Berliner auch noch von Rap-Star Jay Z beraten. Boateng, forderte Karl-Heinz Rummenigge daher, müsse wieder "back to earth" kommen. Da ist er nun wieder geerdet, und fußballerisch stark.
Nur eines wird Boateng wohl nicht mehr: ein Torjäger. In 437 Profi-Einsätzen seiner Karriere gelangen ihm nur zehn Törchen. Wo der 31-Jährige seinen Tor-Riecher gelassen hat, das weiß wohl nur er selbst, denn der war durchaus mal vorhanden. Die ersten Schritte seiner Laufbahn, damals für Tennis Borussia Berlin, unternahm Boateng nämlich noch als Stürmer. In seinem ersten Einsatz für TeBe steuerte er satte fünf Tore zu einem 11:0-Sieg bei. Lange ist's her. Dafür überzeugt Boateng jetzt wieder auf der anderen Seite des Platzes.
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