Landkreis Regensburg

Viel Freude mit dem „G11“: Dr. Ludwig Spaenle eröffnet das Gäubodenvolksfest


Am Samstagvormittag wurde das Gäubodenvolksfest von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle offiziell eröffnet.

Am Samstagvormittag wurde das Gäubodenvolksfest von Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle offiziell eröffnet.

Von Patrick Beckerle und Redaktion idowa

Das Gäubodenvolksfest ist am Samstagvormittag von Dr. Ludwig Spaenle offiziell eröffnet worden: Der CSU-Politiker brachte viel Lob und gleich mehrere Eröffnungsgeschenke mit nach Straubing.

Doch bevor der Bayerische Staatsminister für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst die Bühne betrat, hatten wie in den vergangenen Jahren Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Landrat Josef Laumer das Wort. Für Markus Pannermayr war es heuer ein Jubiläum: Zum zehnten Mal hielt er als Oberbürgermeister von Straubing die Festansprache auf dem Gäubodenvolksfest. "Es ist also alles schon ein bisschen vertraut, aber keineswegs Routine", so Pannermayr. Dasselbe gelte auch für das Volksfest, das Pannermayr in Anspielung auf den Eröffnungsredner als "G11" bezeichnete - elf Tage Gäubodenvolksfest. Dabei handele es sich um "die optimale Vorbereitung für die allgemeine Urlaubsreife". Außerdem gebe es damit "sicher weniger Schwierigkeiten als mit dem G36, den G20 oder dem G8", so der OB augenzwinkernd.

Pannermayr schlug in seiner Ansprache aber auch ernstere Untertöne an und erinnerte etwa an den verheerenden Rathausbrand. "Unser Rathaus ist momentan eher Ruine als Routine", so Pannermayr. Er sei deswegen froh, dass Besprechungen für die nächsten elf Tage wieder auf dem Volksfest stattfinden könnten. Und auch ein weiteres Thema war bzw. ist dem OB sehr wichtig: Die Tatsache, dass Straubing zum 1. Oktober eine Universitätsstadt wird. Das hat der Bayerische Landtag bekanntermaßen im Juli beschlossen. "Lange haben wir gehobelt, nun fallen Späne", sagte Pannermayr und lobte den anwesenden Minister für seine Hilfe, das zu erreichen. Nur um gleich hinterherzuschieben: "Sie denken jetzt sicher: So viel Lob und Dank, die müssen ja wunschlos glücklich sein. Aber nein, einen Minister am Volksfest nicht mit Bitten zu belästigen, das können wir nicht. Sonst wären wir ja keine Straubinger", so Pannermayr selbstironisch.

Viele Wünsche an den Minister

Und so hatte der OB auch gleich ein paar Bitten in Richtung des Ministers parat: "Ganz zufällig, lieber Ludwig, habe ich erst vor wenigen Tagen einen Förderantrag - Stichwort: Industrie 4.0 - an dein Ministerium geschickt. Wenn du da am Montag, wenn du wieder in München bist, vielleicht mal drüberschauen und das absegnen könntest, dann wären wir dir sehr dankbar". Zudem wünsche sich die Stadt eine voller Manager-Stelle im Rahmen des "MINT"-Programms (Zitat Pannermayr: "Eine Zwei-Drittel-Stelle ist wie eine schlecht eingeschenkte Maß - die müsste man eigentlich zurückgeben) und mehr Kulturförderung. "Oder kurz: es geht mal wieder ums Geld", brachte es Pannermayr auf den Punkt. Seinen letzten Wunsch richtete er dagegen nicht an Dr. Ludwig Spaenle, sondern an alle Straubinger: "Ich wünsche uns allen ein friedliches Volksfest, wo ausgelassen gefeiert wird, und sich alle mit Respekt und Toleranz begegnen".

Dem schloss sich auch Landrat Josef Laumer in seinem Grußwort an: "Bei uns in Bayern gehören Volksfeste einfach zur Kultur dazu. Das macht ja dich, lieber Ludwig, quasi zum Volksfestminister". Umso mehr freute sich der Landrat, dass Spaenle der Einladung nach Straubing nachgekommen. "Heute haben wir einen Minister aus München zu Gast. Dort gibt es ja auch ein gewisses Fest, dass sich gern mit Straubing vergleicht", so Laumer mit einem Augenzwinkern. Generell sei es ja immer so, dass "grundsätzlich jedes Volksfest das Beste, Schönste und Tollste ist. Der Unterschied ist nur: In Straubing stimmt es", sagte Laumer. Und an Spaenle gewandt meinte er: "Jetzt können Sie von sich behaupten, dass Sie mal auf einem richtigen Volksfest waren". Damit übergab er das Mikrofon an den Eröffnungsredner.

Zu Recht ein "Trumm vom Paradies"

Und Dr. Ludwig Spaenle hatte einiges zu erzählen. Er begann mit einem Rätsel, das gleichsam eine Anspielung auf "Ein Münchner im Himmel" war: "Was ist der Unterschied zwischen der Staatsregierung in München und dem Gäubodenvolksfest? In Straubing sind die göttlichen Ratschläge angekommen". Das Gäubodenvolksfest trage den Titel "Ein Trumm vom Paradies" vollkommen zu Recht, so Spaenle. Es sei ihm deswegen eine besondere Ehre, das Fest zu eröffnen. In seiner Rede hob er vor allem den Wert der Heimat hervor: "Der Gäuboden, dieses Herzstück, ist für Bayern enorm wichtig. Was wäre Bayern zum Beispiel ohne das Rautenwappen der Grafen von Bogen?" Aber Heimat sei noch viel mehr als ein Ort: Heimat bedeute auch eine Lebensweise, Wissen um die Tradition und Nachhaltigkeit. Besonders letztere sei in Straubing mit seinem Wissenschaftszentrum für nachwachsende Rohstoffe und als zukünftige Universitätsstadt enorm wichtig. "In den letzten eineinhalb Jahrzehnten wurde hart daran gearbeitet, das alles nach Straubing zu holen. Das habt ihr euch jetzt auch verdient".

Und damit kam der Minister auch gleich zu Markus Pannermayrs Wunschliste. Kurz gefasst: Fast alle Wünsche werden erfüllt. Spaenle versprach, die MINT-Stelle in Straubing aufzustocken, stellte weitere Kulturfördermittel für die Stadt in Aussicht und kündigte außerdem an, 2018 eine Bewerbung auf den Weg bringen zu wollen, um den sogenannten Donaulimes von Kelheim bis Passau zum Unesco-Weltkulturerbe zu machen. Zum Thema "Industrie 4.0" erklärte er, dass es sich dabei um einen Wettbewerb handele und er deswegen nichts fest versprechen könne. Aber er habe die Bewerbung aus Straubing gesehen und diese sei durchaus vielversprechend. Als krönenden Abschluss präsentierte Spaenle noch den Namen und das Logo der künftigen TUS - Technische Universität Straubing. Nach so vielen erfüllten Wünschen erklärte der Minister das Gäubodenvolksfest um 11.25 Uhr schließlich offiziell für eröffnet.

Info:
Einen ausführlichen Artikel zur Eröffnung des Gäubodenvolksfestes und den Geschenken des Ministers lesen Sie am Montag, 14. August, im Straubinger Tagblatt.

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