Straubing. (wel) Die Schlusssirene machte deutlich, welche Last den Straubing Tigers am Freitagabend von den Schultern fiel: Trainer Jürgen Rumrich ballte die Fäuste, atmete tief durch und verschwand in der Kabine, die Spieler fielen sich um den Hals, Torhüter Dimitri Pätzold gab ein kleines Tänzchen zum Besten.

Nach vier Heimniederlagen in Folge feierten die Tigers gegen Krefeld einen wichtigen, verdienten und hart erkämpften 3:2-Erfolg. "Straubing hat härter gekämpft als wir", erkannte Gäste-Trainer Rick Adduono an. "Sie haben viel und hart gearbeitet und das hat den Unterschied ausgemacht."

Mit viel Geduld, harter Arbeit, Toren zum richtigen Zeitpunkt und einem in den entscheidenden Situationen funktionierenden Powerplay verdienten sich die Tigers den wichtigen Dreier, der den Platz unter den Top Ten in der Tabelle untermauert.

Über weite Strecken waren die Tigers gegen defensiv eingestellte, aber clever konternde Gäste, das überlegene Team und waren so nach 40 Minuten auch verdient mit 3:2 in Führung. Im Schlussdrittel ließ man dann kaum gefährliche Chancen der Gäste zu, verteidigte den Vorsprung aufopferungsvoll. Lediglich die vorzeitige Entscheidung vergab man bei mehreren Powerplay-Gelegenheiten. "Gerade in unserer eigenen Zone haben wir gut gespielt, haben am Ende kaum Chancen und Schüsse des Gegners zugelassen. Im letzten Drittel hatte Krefeld nur vier oder fünf Schüsse aufs Tor", war Rumrich mit seinem Team sehr zufrieden.

Kein Bakos-Comeback
Schon frühzeitig musste der Straubinger Trainer durch den verletzungsbedingten Ausfall von Rene Röthke - Rippenverletzung nach Crosscheck - im ersten Drittel auf drei Reihen umstellen. Billy Trew ersetzte Röthke an der Seite von Mapletoft und Corazzini und stellte auch dort seinen Aufwärtstrend der letzten Wochen fort. Im übrigen konnte bei den Tigers Michael Bakos kein Comeback geben, da die Ärzte noch kein grünes Licht für dieses Wochenende gaben.

Effektivität pur zeigten die Gäste im ersten Drittel: Quasi ohne wirklich eigene Chance kamen sie mit einem 1:1 in die erste Pause. Die Tigers versuchten das Spiel von Anfang an in den Griff zu bekommen, vergaben aber in den ersten Minuten ihre Möglichkeiten und wurden erst in der zehnten Minute erlöst. Ausgerechnet im zuletzt schwächelnden Powerplay trafen die Gastgeber zur Führung: Canzanello wurde mustergültig von Hahn bedient und hämmerte den Puck in den Winkel. Doch die Tigers brachten auch den Gegner in die Partie zurück: Nach einem groben Schnitzer von Lee Goren im Aufbau der Straubinger sagte Verwey mit einem Alleingang "Danke" und traf praktisch wie aus heiterem Himmel zum 1:1 in der zwölften Minute. Das brachte die Gäste ins Spiel, die geschickt auf die Fehler der Tigers lauerten und sich dabei auf den starken Scott Langkow im Tor verlassen konnten. Einen solchen Fehler nutzten die Gäste dann in der 25. Minute auch zur Führung. Während die Tigers ein Foul an der eigenen blauen Linie reklamierten, schaltete Boris Blank am schnellsten und traf zum 1:2.

Doch auf das Powerplay und die erste Reihe war Verlass und so war der Straubinger Ausgleich fast eine Duplizität der Führung. In Überzahl wurde dieses Mal Verteidiger Brückner mustergültig von Goren und Hahn bedient und der hämmerte wie sein Defender-Kollege Canzanello im ersten Drittel die Scheibe unhaltbar zum Ausgleich in den Winkel. Und die Tigers blieben am Drücker, ohne aber zu viel zu riskieren. Geduldig hielt man sich an den Gameplan und diese Geduld wurde kurz vor Ende des zweiten Drittels belohnt: Billy Trew nutzte einen Abpraller mit der Rückhand zur erneuten Straubinger Führung.

"Kompliment an die Fans"
Und diese Führung brachten die Tigers im Schlussdrittel mit großem Einsatz und Willen und der Unterstützung des Publikums über die Zeit. "Kompliment an die Fans, die uns heute in den schwierigen Phasen im Spiel vorbildlich unterstützt haben", so Coach Rumrich. Wirklich gefährliche Torchancen der Gäste gab es gegen diszipliniert verteidigende Straubinger kaum und auch wenn man mehrfach die Nerven der Fans strapazierte und die Entscheidung einige Male vergab, konnten die Tigers am Ende drei hart erkämpfte Zähler feiern. "Das ist aber auch wirklich der einzige Vorwurf den man der Mannschaft heute machen kann, dass sie die vorzeitige Entscheidung versäumt hat", so das abschließende Resumee von Rumrich.