Deggendorf/Regensburg/Straubing

Ehefrau sollte sterben: Gewalttätiger Ehemann muss in Psychiatrie


Symbolfoto: David Ebener/dpa

Symbolfoto: David Ebener/dpa

Von alf

Einem 47-jährigen Kraftfahrer aus Deggendorf bleibt die Unterbringung in einer geschlossenen Anstalt erspart. Das entschied das Landgericht Regensburg unter Vorsitz von Richterin Dr. Bettina Mielke, wo er sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten musste.

Der 47-jährige Kraftfahrer aus Deggendorf, der an einer paranoiden Schizophrenie leidet, bleibt jedoch zunächst stationär im Bezirkskrankenhaus Mainkofen und muss sich anschließend einer ambulanten Therapie unter strengen Auflagen unterziehen. Außerdem hat die Strafkammer eine Kontaktsperre zu seiner Ehefrau und seinen beiden Töchtern verhängt.

Der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft und dem Geständnis des Beschuldigten zu Folge hatte dieser im August vergangenen Jahres seine zwei Jahre jüngere und ihm körperlich weit unterlegene Ehefrau an einem Fischweiher zwischen Motzing und Rain an den Armen rund drei Meter weit über den Rasen zum Wasserrand gezogen und am Ufer mit beiden Händen gewürgt. Dann verlagerte sich das Geschehen etwa zwei Meter in den Teich hinein, wo er sie bei einer Wassertiefe von rund einem Meter mit einer Hand am Arm festhielt und mit der anderen Hand ihren Kopf unter das Wasser drückte.

Bereits am ersten Verhandlungstag hatte der Angeklagte immer wieder beteuert: "Ich wollte sie nicht umbringen, sondern ihr nur eine Lehre erteilen." Dabei erhob er schwere Vorwürfe gegen seine Ehefrau und betonte immer wieder "Ich hätte sie nicht heiraten sollen." Der Angeklagte steht wegen seiner Erkrankung schon seit Jahren unter Betreuung. Diese hatte zunächst seine Ehefrau übernommen. Als sie ihm "nicht mehr Herr wurde", übernahm im Frühjahr 2014 die Verantwortung ein berufsmäßiger Betreuer. Ein Vierteljahr vor der Tat war es zu einem weiteren Zwischenfall gekommen. Nachdem ihn seine Ehefrau zum ersten Mal verlassen hatte, soll er das Haus angezündet haben. Seiner Darstellung nach habe er zwei glimmende Holzbriketts aus dem Ofen genommen, "weil der nicht richtig zog", und in eine Kiste gelegt, in der sich auch Zeitungspapier befand. Anschließend ging er mit seinen beiden Hunden weg.