Landkreis Regensburg
Ärztestreik an Uniklinik
31. Januar 2020, 11:34 Uhr aktualisiert am 31. Januar 2020, 11:34 Uhr
Der Marburger Bund ruft seine Mitglieder am kommenden Dienstag zu einem Streik auf.
Es soll sich dabei um einen ganztägigen Warnstreik handeln, an dem auch Ärzte des Uniklinikums in Regensburg teilnehmen. Die stationäre und Notfallversorgung der Patienten ist laut Angaben des Klinikums aber auch am Dienstag sichergestellt. Zu diesem Zweck haben die Verantwortlichen mit dem Marburger Bund eine Notdienstvereinbarung geschlossen. Die Versorgung soll dadurch auch im Falle großer Streikbereitschaft aufrechterhalten werden. Vor allem im ambulanten Bereich kann es aufgrund des Streiks am 4. Februar aber zu langen Wartezeiten kommen. Deswegen werden Patienten, die keinen akuten Versorgungsbedarf haben, gebeten, ihren Termin soweit möglich für einen anderen Tag zu planen.
Zum Warnstreik aufgefordert sind nach Angaben des Marburger Bundes Mitglieder in allen tarifgebundenen Universitätskliniken in den einzelnen Bundesländern. In Hannover soll eine zentrale Kundgebung stattfinden, mit der vor den erneuten Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder Druck gemacht werden soll.
Nach eigenen Angaben geht es dem Marburger Bund darum, verbindliche Regelungen zur Begrenzung der Dienstbelastung an Uni-Kliniken einzuführen. Konkret möchten die Verbandsvertreter erreichen, dass etwa zusätzliche Bereitschaftsdienste an maximal zwei Wochenenden pro Monat angeordnet werden können und eine verlässliche Arbeitszeiterfassung ohne Kappung der geleisteten Arbeitsstunden eingeführt wird. Weiterhin fordert der Marburger Bund eine Erhöhung des Gehalts um sechs Prozent bezogen auf ein Jahr und eine Neuregelung des Zusatzurlaubes für Nachtarbeit. Der betreffende Tarifvertrag gilt laut Verbandsangaben für rund 20.000 Ärztinnen und Ärzte in bundesweit 23 Universitätskliniken.
Die Tarifverhandlungen waren im Dezember vergangenen Jahres ohne Ergebnis vertagt worden. Sie sollen Anfang Februar fortgesetzt werden.