Schwabelweis
250 Kilo-Fliegerbombe entschärft - 1.600 Anwohner evakuiert
5. Mai 2017, 13:48 Uhr aktualisiert am 5. Mai 2017, 13:48 Uhr
Für 1.600 Menschen im Regensburger Norden hat das Wochenende anders als geplant begonnen: Weil am Freitag im Stadtteil Schwabelweis eine Fliegerbombe entdeckt wurde, mussten die Anwohner für die Entschärfung ihre Häuser kurzfristig verlassen.
Gegen 12 Uhr mittags hatten Arbeiter bei der Sondierung eines neuen Baugebiets im Bereich der David-Funk-Straße eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Eine akute Gefahr ging von der Bombe nicht aus, erklärte die Polizei.
Am Nachmittag begannen die Einsatzkräfte die Evakuierung der Anwohner in einem Radius von 500 Metern rund um den Fundort. Die Straßen wurden weiträumig abgesperrt. Feuerwehrleute gingen von Haus zu Haus, um die Menschen aufzufordern, ihre Wohnungen zu verlassen. Die Mehrheit fuhr mit dem eigenen Auto zu Freunden oder Familie. Die Stadt Regensburg stellte einen Shuttle-Bus bereit, der Anwohner in die nahe gelegene Donau-Arena brachte, wo sie sich bis zum Ende der Bombenentschärfung aufhalten konnten. Etwa 70 Personen hatten dieses Angebot am späten Nachmittag angenommen, erklärte Ludwig Stegerer, Leiter der Regensburger Polizeiinspektion Nord.
Ein Supermarktparkplatz nahe des Fundortes diente als Einsatzzentrale. Hier fuhr nicht nur der Shuttle-Bus ab, hier versammelten sich auch Kräfte von Polizei, Feuerwehr, Johannitern, Maltesern und Bayerischem Roten Kreuz (BRK). Letztere halfen pflegebedürftigen oder nicht mobilen Menschen auf dem Weg aus ihren Häusern. "Gerade für ältere Menschen ist es schwierig, ganz aus ihrem Tagesablauf geworfen zu werden und ihr gewohntes Umfeld verlassen zu müssen", sagte eine BRK-Mitarbeiterin. Für die Kräfte selbst seien solche Einsätze hingegen mittlerweile "schon fast Routine". In den vergangenen Wochen und Monaten waren immer wieder Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg in Regensburg entdeckt worden. Die Bombenentschärfung am Abend übernahm die Firma Tauber. Gegen 18 Uhr war die Bombe erfolgreich entschärft und die 1.600 Anwohner konnten wieder in ihre Häuser und Wohnungen zurückkehren.
Es ist nicht der erste Fund dieser Art in Regensburg: Erst am 7. April war auf einer Großbaustelle an der Ladehofstraße eine Fliegerbombe gefunden worden.