Hochwasser
Donauhochwasser in Straubing geht seit Dienstagnachmittag langsam zurück
4. Juni 2024, 18:08 Uhr
Mit einem Pegelstand von 7,20 Metern erreichte das aktuelle Donauhochwasser am Dienstag gegen 14 Uhr seinen bisherigen Höchststand. Weil die Experten damit rechnen, dass der Wasserstand in den kommenden Tagen langsam weiter sinkt, scheint Straubing noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Trotz dieser relativ stabilen Lage gebe es aber noch keinen Grund zur Entspannung, da die Meldestufe 4 noch einige Tage bestehen bleibe, mahnt Johannes Burgmayer, Pressesprecher der Stadtverwaltung, auch weiterhin zu Vorsicht.
Alle aktuellen Informationen zum Hochwasser in Ostbayern finden Sie unter idowa.de/hochwasser
Der Chemie-Neubau des TUM-Campus an der Uferstraße scheint sein erstes Hochwasser problemlos überstanden zu haben. Der Deichbalkenverschluss zur Uferstraße wurde zwar bereits am Montagnachmittag von Feuerwehr und THW nachgedichtet, doch das Wasser fand einen Weg unter den Betonfundamenten der Einfahrt zum Parkdeck hindurch und floss über die Uferstraße in den dortigen Kanal ab.
Auch innerhalb des TUM-Gebäudes sorgten undichte Hochwassertüren für Probleme, wie Oberbürgermeister Markus Pannermayr bereits am Montag berichtet hatte. Türen zu den Aufzugschächten mussten nachgedichtet werden und aus einem tieferliegenden Abwasser-Technikraum musste Wasser abgepumpt werden.
Provisorischer Damm am Schanzlweg hat gehalten
Der auf einer Länge von rund 400 Metern am Schanzlweg mit Hilfe von riesigen Sandsäcken errichtete provisorische Damm hat gehalten. Nur ganz wenig Wasser konnte sich zwischen den Big Bags durchdrücken. Etwas weiter östlich stand hinter dem Neubau der Firma Strama an der Banater Straße das Hochwasser knapp unterhalb des dortigen Geh- und Radwegs.
Das Eigenhochwasser des Allachbachs nach den Niederschlägen vom Wochenende ist mittlerweile deutlich zurückgegangen. Die Unterführung beim Hotel Villa steht noch unter Wasser, beim Hotel Wenisch ist der Weg fast schon trocken. Allerdings staute sich das Hochwasser der Donau am Dienstagnachmittag noch bis fast zur Stockergasse zurück. Die dortige Brücke wurde nicht überflutet. Wegen der aufgebauten Big Bags ist die Straße aber noch nicht frei.
Grundwasser im Innenhof bei der Reitertreppe des Herzogschlosses machte dem Festspielverein zu schaffen. Weil das Wasser aus dem Boden nach oben drückte, musste eine für Dienstagabend vorgesehene Probe abgesagt werden. Durch die Gittertür beim Eingang von der Uferpromenade in die Dürnitz im Untergeschoss des Herzogschlosses drückte das Hochwasser in das Schloss hinein.
B 20-Abfahrt durch Schotter gesichert
Ein Erdrutsch an der B 20-Abfahrt zur Ittlinger Straße machte eine kurzfristige Sperrung nötig. Mit grobem Schotter wurde der abgerutschte Hang stabilisiert. Schon Mittags waren die Arbeiten abgeschlossen. Der Hang war durch die Niederschläge der vergangenen Tage aufgeweicht. Dieses Problem könnte auch den Dämmen drohen, wenn das Hochwasser nur langsam zurückgeht. Doch bisher haben alle gehalten, berichtet Burgmayer. Die Feuerwehr ist regelmäßig auf Erkundungsfahrt, wenn Privatpersonen Probleme gemeldet haben. Dabei ist auch schon zweimal eine Drohne zum Einsatz gekommen.
Das Bürgertelefon der Stadt ist weiterhin unter der Nummer 09421/944-6822 täglich von 8 bis 18 Uhr erreichbar.