Straubing

Ludwigsplatz für Individualverkehr sperren?


Zu Stoßzeiten sieht man am Ludwigsplatz viele Busse.

Zu Stoßzeiten sieht man am Ludwigsplatz viele Busse.

Von Redaktion idowa

Laut einer Pressemeldung von Dienstagabend stellt die Grünen-Fraktion im Straubinger Stadtrat den Antrag, den Ludwigsplatz für den Individualverkehr zu sperren. Die Meinungen dazu sind geteilt.

Ziel sei es, das sich "wiederholende Verkehrschaos am zentralen Busumsteigeplatz am Ludwigsplatz" anzugehen und hier für eine Entspannung zu sorgen. Ausgenommen von diesem Plan sollen Stadtbusse, Stadttaxen und der zeitlich beschränkte Lieferverkehr sein. Privatpersonen wäre die Zufahrt damit zunächst untersagt.

Zur Begründung führt die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Feride Niedermeier, in der Pressemitteilung an, dass sich auf dem Ludwigsplatz täglich gefährliche Situationen ergäben - vor allem für Fußgänger. Deswegen bestehe hier dringender Handlungsbedarf. Außerdem könnten in dem Bereich dann Anwohnerparkplätze ausgewiesen werden.

Das Anliegen hatte die Grünen-Fraktion bereits auf der Stadtratssitzung am Montag während der Diskussion über den ÖPNV geäußert. Oberbürgermeister Markus Pannermayr hatte sich dem gegenüber eher reserviert gezeigt: Mit einer entsprechenden Regelung würde die Fraunhoferstraße nicht mehr als dringend nötige Verkehrsachse zur Verfügung stehen. Das hätte außerdem Folgen für den Einzelhandel. Gegenüber idowa gab es von Pannermayr zu diesem Thema bislang keine Stellungnahme.

Anders klingt das bei der Stadtrats-SPD: Der Idee stehe er im Prinzip aufgeschlossen gegenüber, sagte Fritz Geisperger, der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion am Dienstagabend gegenüber idowa. "Es würde die Verkehrssituation am Ludwigsplatz entschärfen. Auch technisch dürfte es machbar sein - man müsste eben die Fußgängerzone auf dem Ludwigsplatz ausweiten." Wie sich die SPD-Fraktion letzten Endes zum Antrag der Grünen positionieren werde, konnte Geisperger aber noch nicht sagen. Er werde sich in den nächsten Tagen mit seinen Fraktionskollegen darüber abstimmen. Mit seinem Statement widersprach Geisperger OB Pannermayr in dem Punkt, eine Sperrung für den Individualverkehr brächte Probleme bei der Verkehrsführung.

Adolf Herpich von der FWG-Fraktion sagte idowa gegenüber am Mittwoch, dass der Antrag nach seiner Ansicht nicht die wirklichen Probleme löse. "Der grüne Lindwurm muss raus", sagte er mit Bezug auf die regelmäßigen Buskolonnen am Ludwigsplatz. Neben der Auslagerung des Busverkehrs sei er dafür, den Individualverkehr zu begrenzen, anstatt ihn zu verbannen. Man könne Kurzparkzonen auf dem Ludwigsplatz einrichten. Dadurch könnten nach wie vor die Menschen bei Bedarf den Platz per Auto erreichen, müssten dann aber wieder zügig ausfahren. Vorstellbar wären solche Kurzparkzonen etwa mit einer Begrenzung auf 15 bis 20 Minuten.

Lesen Sie hierzu auch Zentrale Busumsteigestelle - wohin damit?