Wer hätte das gedacht im Laufe der Saison, dass die Kirchdorf Wildcats noch das Zünglein an der Waage sein könnten, wenn es um die Playoffs in der GFL Süd geht. Die Wildkatzen haben als Aufsteiger eine solide Saison in der höchsten deutschen Football-Spielklasse hingelegt, ihre Bilanz von einem Sieg und neun Niederlagen wird ihrer Leistung nicht gerecht - allein bei drei ihrer Niederlagen machte ein Punkt den Unterschied. Ein Field Goal oder Touchdown mehr, ein gelungenes Play in der Defensive - und schon hätte Kirchdorf zwei Siege mehr am Konto und könnte noch direkt in den Kampf um die Playoffs eingreifen.

Dass die Wildcats aber dennoch eine entscheidende Rolle spielen können, liegt am Spielplan der GFL Süd - erst kommt Straubing, eine Woche später reisen die Wildcats nach Kempten. Doch das ist noch Zukunftsmusik, erstmal freuen sich beide Lager auf das Derby, das es aufgrund der Ligaeinteilung leider nur einmal geben wird in dieser Saison. "Wir haben uns natürlich gefreut über den Aufstieg der Wildcats, das sind für Fans und Aktive immer ganz besondere Duelle, weil es um so viel mehr wie einfach nur zwei Punkte geht. Jetzt hat diese Partie für uns natürlich doppelte Brisanz, weil wir genau diese zwei Punkte dringend benötigen, um die Playoffs zu erreichen", sagt Spiders-Teamchef Karl-Heinz Zobundija.

Unterstützung durch Fanbus

Wie bereits berichtet, haben sich die Spiders in den vergangenen vier Wochen ein wenig selbst um ihren Lohn dieser Saison gebracht, von Platz zwei schlitterte man auf Platz vier, mit der Gefahr, bei weiteren Niederlagen am Ende nur "Blech" zu bekommen und mit Platz fünf oder schlimmstenfalls sechs die Saison zu beenden. Ein Sieg im Niederbayern-Derby würde den Druck auf die Allgäu Comets aus Kempten erhöhen und vor allem auch den Fans etwas zurückgeben, die so bedingungslos hinter der Mannschaft stehen: "Die Fans haben das Team immer unterstützt, kommen ins Stadion, und jetzt haben wir einen vollen Fanbus dabei in Kirchdorf. Wir müssen und wollen unter allen Umständen versuchen, die Saison mit zwei Siegen gut zu beenden, um dann mit einer ausgeglichenen Bilanz in die Playoffs zu kommen", so Zobundija.

Die Rechenspiele für die Spinnen sind nicht weniger geworden, sondern haben sich nun umgedreht - ging es vergangene Woche noch um Platz zwei, kann es jetzt bei einem ganz bitteren Verlauf sogar nur noch Platz sechs werden. "Wir tun gut daran, nur auf unser Spiel und unsere Arbeit zu schauen. Holen wir die verbleibenden vier Punkte, sind wir auf jeden Fall in den Playoffs, weil wir zwar den direkten Vergleich mit München verloren haben, aber sie aktuell eine Niederlage mehr auf dem Konto haben. Erst dann können wir schauen, ob Kempten vielleicht beide Spiele verloren hat. Mit allem anderen will ich mich auch nicht beschäftigen", so Zobundija.

Vulic nicht mehr Headcoach

Eine Änderung gibt es im Trainerstab: Headcoach Fabian Vulic steht für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung und wurde im gemeinsamen Einvernehmen von seinen Aufgaben entbunden. Die restliche Saison wird kein neuer Coach verpflichtet, die Aufgabe teilen sich Defensive Coordinator Max Macek und Offense Coordinator Sven Dorfner.

Ganz ohne Rechnerei will das Team die Partie am Samstag gewinnen, für die Mannschaft, die Fans und den Verein. Kick-Off in der In(n)-Energie-Arena ist an diesem Samstag um 16 Uhr.