Liveblog zum Nachlesen

Freie Wähler und AfD sind im Kreis Straubing die großen Gewinner

Die CSU bleibt zwar stark, muss aber einige Stimmen an ihre Verfolger abgeben. Die Ampel-Parteien spielen im Raum Straubing bei den Wählern dagegen keine große Rolle.


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Die Landtagswahl in Straubing wird eine spannende Sache.

Die Straubinger sind schnell beim Zählen: Bereits kurz nach 20 Uhr lag am Sonntagabend das vorläufige Endergebnis der Landtagswahl vor. Zwar konnten die CSU und ihr Direktkandidat Josef Zellmeier die meisten Stimmen holen, doch bei den dahinter liegenden Parteien gibt es Unterschiede zur Landesebene. Während dort drei Parteien Kopf an Kopf lagen, war es in Straubing eher ein Zweikampf. In unserem Liveblog können Sie die Entwicklungen des Abends nachlesen. 

22.00 Uhr, idowa-Redaktion:  Mittlerweile sind im Landkreis Straubing ebenfalls alle Stimmen ausgezählt, doch der Frust bei den Straubinger Parteivertretern ist groß. Die CSU ist auch hier stärkste Kraft, allerdings nur mit 36,78 Prozent. Damit verliert die Partei über acht Prozent im Vergleich zu 2018. Die Gewinner im Landkreis sind auch hier die Freien Wähler (29,87), die über 12 Prozentpunkte dazugewannen, und die AfD (17,14). Sowohl die Grünen (5,49), die SPD (3,7), die FDP (1,57) und die Linke (0,77) haben Stimmen verloren. 

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Gewinner in Straubing, Josef Zellmeier (CSU) schüttelt dem anderen Direktkandidaten Marvin Kliem (SPD) die Hand.

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Josef Zellmeier (CSU) mit Grünen-Direktkandidatin Feride Niedermeier.

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Von links: Peter Stranninger (SPD), Direktkandidaten Marvin Kliem (SPD) und Feride Neumeier (Die Grünen) im Straubinger Landratsamt.

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Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermeyer (CSU) und Andreas Fuchs (CSU) schauen im Landratsamt gespannt auf einen Bildschirm.

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Direktkandidat der Linken Johannes Spielbauer mit seinem Bruder Maximilian Spielbauer (ebenfalls Linke).

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Direktkandidat der AfD Johann Müller.

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Von links: Bundestagsabgeordneter Alois Rainer (CSU) mit Straubinger Oberbürgermeister Markus Pannermayr (CSU).

21.36 Uhr, idowa-Redaktion: Strafen enttäuschte Straßkirchner die CSU für deren klare Haltung pro BMW-Werk im Gäuboden ab? Lange wurde darüber gerätselt. Von „Verrat“ an den Landwirten war die Rede. Nun herrscht Klarheit: Und von einer Stunde der Abrechnung in Straßkirchen kann nicht die Rede sein.

Mit einem Gesamtergebnis von 39,63 Prozent verzeichnete die CSU im Vergleich zu 2018 zwar einen Verlust von minus 6,59 Prozentpunkten aus. Doch im Vergleich zum Gesamtergebnis der CSU im Stimmkreis Straubing (37,5 Prozent) schneiden die Christsozialen in Straßkirchen besser ab.

Auch herbeiorakelte Wahlerfolge der Ökoparteien Grüne und ÖDP bleiben aus. Trotz fundamentaler Ablehnung des BMW-Werks auf Gäuboden-Acker bleibt die ÖDP bei 4,43 Prozent (plus 0,79 Prozentpunkt zu 2018), die Grünen verlieren 2,17 Prozentpunkte und können nur 4,58 Prozent der Gesamtstimmen in Straßkirchen verbuchen.

Die klaren Profiteure der Landtagswahl sind auch in Straßkirchen Freie Wähler (22,92 Prozent, plus 7,11 Prozentpunkte) und AfD (20,61, plus 4,68 Prozentpunkte). Das dies ein Resultat der hitzigen Debatte der letzten Monate um das BMW-Werk ist, davon ist nicht auszugehen. Deckt es sich doch auch mit den Gesamtergebnissen im Stimmkreis Straubing. (hd)

20.46 Uhr, idowa-Redaktion: Mittlerweile sind in der Stadt Straubing alle Stimmen ausgezählt. Die CSU ist hier wenig überraschend die stärkste Kraft, landet aber unter der 40-Prozent-Marke (39,5). Die AfD steigert sich um gut fünf Prozent und landet mit 19,2 Prozent noch vor den Freien Wählern (17,2). Die Grünen kommen nur noch auf 10,0 Prozent, auch die SPD (5,7), die FDP (2,2) und die Linke (1,7) müssen Verluste hinnehmen. Die ÖDP kann sich dagegen leicht steigern und erreicht 2,9 Prozent. Im Landkreis Straubing-Bogen dauert die Auszählung der Stimmen derweil noch an. 

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20 Uhr, Landratsamt: Marvin Kliem von der SPD sagt: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das Ergebnis positiv ist.“ Jetzt gelte es, viel aufzuarbeiten. Das „Aufeinanderhacken“ der Parteien müsse künftig aufhören, demokratische Parteien müssen mehr zusammenstehen, sagt er.

19.55 Uhr, idowa-Redaktion: Die Flugblatt-Affäre um Bayerns Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (Freie Wähler) rückte Mallersdorf-Pfaffenberg Ende August ins Zentrum des Skandals des bayerischen Landtagswahlkampfs: Am dortigen Burkhart-Gymnasium wurden im Schuljahr 1987/88 beim damals 16-jährigen Aiwanger eine antisemitische Hetzschrift im Schulranzen gefunden. Doch auf den Skandal folgte nicht der Sturz des Freien-Wähler-Chefs, sondern ein Höhenflug seiner Partei, die sich einer „Schmutzkampagne“ ausgesetzt sah.

Und das schlägt sich nun in Mallersdorf-Pfaffenberg in konkreten Wahlerfolgen für die Freien Wähler und ihren Direktkandidaten für den Stimmkreis Straubing-Bogen, Tobias Beck, nieder: Mit 44, 02 Prozent konnte keine Partei mehr Zweitstimmen verbuchen. Für die Freien Wähler ein satter Zuwachs um mehr als 17,5 Prozentpunkte. Die CSU wird mit einem Minus von 11,5 Prozent abgewatscht und landet mit 26,28 Prozent weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz.

Auch Beck kann vom Hoch seiner Partei profitieren. 33,33 Prozent bei den Erststimmen reichen zwar nicht ganz an das Ergebnis seiner Partei heran. Doch immerhin kann er sein Erststimmenergebnis in seiner Heimatkommune im Vergleich zu letzten Landtagswahl 2018 um fast sieben Prozentpunkte verbessern. Nur CSU-Kandidat Josef Zellmeier schneidet mit 36,14 Prozent besser ab. Der Schauplatz der Flugblatt-Affäre ist also klar eine Hochburg von Aiwangers Freien Wählern. (hd)

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19.43 Uhr: Johannes Spielbauer (Linke) hätte sich für sein Ergebnis in der Stadt Straubing deutlich mehr erhofft.

19:40 Uhr, Landratsamt: 211 von 254 Stimmkreise sind ausgezählt. Pressesprecher Tobias Welck ist guter Dinge, dass bis etwa 20 Uhr alle Stimmen da sind. (rev)

19.10 Uhr, idowa-Redaktion: Im Landkreis Straubing-Bogen sind mittlerweile mehr als die Hälfte der Stimmgebiete (102 von 192) ausgezählt worden. Die CSU ist laut dem Zwischenergebnis mit 36,9 Prozent stärkste Kraft, danach kommen die Freien Wähler auf starke 28,6 Prozent. Dahinter folgt die AfD mit 18,5 Prozent. Die Grünen landen aktuell bei 5,4 Prozent, die SPD gerade einmal bei 3,6 Prozent. (pb) 

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Parteiübergreifender Dialog: Grünen-MdB Erhard Grundl stammt wie Tobias Beck aus Oberlindhart, wohnt , mittlerweile in Straubing und ist sogar verwandt mit Beck. Tobias Becks Vater ist Grundls Cousin

18.57 Uhr, Landratsamt: Johannes Goetz (BP) meint: „Für eine erste Bilanz sind noch zu wenige Wahlkreise ausgezählt. Allerdings können wir als Bayernpartei heute nur gewinnen. Mein Ziel bei meiner ersten Kandidatur war es, als Politiker in der Bevölkerung wahrgenommen zu werden.“ (rev)

18.50 Uhr, Landratsamt: CSU-Kandidat Josef Zellmeier kommt zur Wahlparty. Wobei ihm nicht unbedingt nach Feiern zumute ist: „Insgesamt sind wir zwar einigermaßen stabil, aber wir hätten uns schon mehr Stimmen erhofft.“ (rev)

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18.47 Uhr: MdB Erhard Grundl (Grüne) zur bayernweiten Prognose: „Wenn wir zweitstärkste Kraft bleiben, ist das Ergebnis ein Erfolg.“

18.45 Uhr, Landratsamt: Jetzt beginnt für Tobias Welck, Pressesprecher des Landratsamts, die heiße Phase: Die ersten Straubinger Ergebnisse laufen ein, diese werden dann auf zwei großen Leinwänden im Sitzungssaal präsentiert. (phi)

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MdB Alois Rainer ist trotz der Prognosen, die ein historisch schwaches Ergebnis für die CSU verkünden, zufrieden. 

18.38 Uhr, Landratsamt: MdB Alois Rainer (CSU) sagt mit Blick auf die Prognosen in Bayern: „Nach den turbulenten vergangenen Wochen muss man jetzt zufrieden sein.“ ARD und ZDF sehen die CSU mit rund 37 Prozent zwar klar als stärkste Kraft, aber mit einem historisch schwachen Ergebnis. (phi)

18.34 Uhr, Landratsamt: Tobias Beck (Freie Wähler) hält die Ergebnisse der ersten ausgezählten Wahlkreise mit seinem Handy fest. Er lächelt zufrieden. „Mit den ersten Zahlen bin ich sehr zufrieden. Um die 20 Prozent wären ein Traum und damit müsste es auch reichen für den Einzug.“ (rev)

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18.30 Uhr: Hochspannung im Saal: die ersten Ergenbisse trudeln ein. Diese sind aber noch nicht aussagekräftig.

18.28 Uhr, idowa-Redaktion: Mittlerweile trudeln bereits die ersten Ergebnisse ein. Am schnellsten ausgezählt hat im Landkreis Straubing-Bogen offenbar - Hirschling. Also jener Ortsteil von Geiselhöring, der schon eineinhalb Stunden vor Schließung der Wahllokale aufploppte, was sich aber als Test entpuppte. Diesmal scheinen die Ergebnisse aber zu stimmen und wirken auch plausibler: Die CSU bei gut 39 Prozent, die Freien Wähler stark mit 28, dahinter die AfD mit rund 17 Prozent sowie die Grünen mit sechs Prozent. Sind wir gespannt, wie sich der Abend entwickeln wird. (pb)

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Jetzt warten alle bei Getränken und Häppchen auf die Ergebnisse in Straubing.

18.05 Uhr: Landrat Josef Laumer begrüßt die Gäste im Landratsamt. Pressesprecher Tobias Welck erklärt, dass die ersten Ergebnisse ab 18.45 Uhr eintreffen werden. (phi)

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Tobias Beck, Freie Wähler, checkt noch entspannt seine Nachrichten.

18 Uhr: Der Sitzungssaal des Landratsamts füllt sich. Unter den Gästen sind bereits mehrere Kandidaten wie Tobias Beck (FW) und Johannes Spielbauer (Linke). (phi)

17.35 Uhr, Landratsamt: In gut 25 Minuten schließen die Wahllokale und die Auszählung beginnt. Im Landratsamt treffen nach und nach Zuschauer ein, die sie live mitverfolgen wollen. Ein Mann, laut eigener Aussage CSU-Mitglied aus dem Bayerischen Wald, verfolgt bereits gebannt die Berichterstattung. "Lass ma uns überraschen", sagt er. (phi)

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Für Hirschling im Kreis Straubing-Bogen ploppen schon eineinhalb Stunden vor dem Schließen der Wahllokale Ergebnisse auf. Dabei handelt es sich allerdings um einen Test, wie das Landratsamt auf Nachfrage erklärt. 

 

16:35 Uhr, idowa-Redaktion: Gespannt schaut der Landkreis Straubing-Bogen auf 18 Uhr, wenn die Wahllokale schließen und sich zeigt, wer den Stimmkreis künftig im Münchner Maximilianeum als direkt gewählter Abgeordneter vertritt. Im Stimmbezirk 6 in Hirschling (Geiselhöring) scheint um 16.25 Uhr die Spannung so unermesslich anzusteigen, dass man es dort schier nicht mehr aushält und schon erste Ergebnisse veröffentlicht.

Landratsamt-Pressesprecher Tobias Welck klärt das Missverständnis auf: „Nein, nein. Das sind natürlich keine Wahlergebnisse. Es laufen noch letzte Tests, dass die Ergebnisse später problemlos durchgeschickt werden können. Sonst müssen wir sie telefonisch an den Landeswahlleiter melden.“ So müssen sich also auch die Hirschlinger Wähler noch bis zum frühen Abend gedulden, um zu erfahren, wie in ihrem Stimmbezirk votiert wurde.

Das sind die Direktkandidaten im Stimmkreis Straubing

Der Straubinger Stimmkreis trägt die Zahl 209 und umfasst die Stadt Straubing und den Landkreis Straubing-Bogen.

Das sind die Direktkandidaten für das Amt eines Landtagsabgeordneten im Stimmkreis 209 Straubing. Lesen Sie dazu, was sie jeweils für die Region erreichen wollen: Stimmkreis Straubing: Was die Direktkandidaten für die Region erreichen wollen.

 

  • CSU, Josef Zellmeier (Listenplatz 18 der CSU-Wahlkreisliste)
  • Die Grünen, Feride Niedermeier (Listenplatz 3 der Grünen-Wahlkreisliste)
  • Freie Wähler, Tobias Beck (Listenplatz 6 der Freien-Wähler-Wahlkreisliste)
  • AfD, Johann Müller (Listenplatz 4 der AfD-Wahlkreisliste)
  • SPD, Marvin Kliem (Listenplatz 17 der SPD-Wahlkreisliste)
  • FDP, Julian Kofler (Listenplatz 7 der FDP-Wahlkreisliste)
  • Die Linke, Johannes Spielbauer (Listenplatz 10 der Linken-Wahlkreisliste)
  • Bayernpartei, Johannes Goetz (Listenplatz 9 der Bayernpartei-Wahlkreisliste)
  • ÖDP, Dr. Michael Röder (Listenplatz 14 der ÖDP-Wahlkreisliste)

Neben der Landtagswahl steht natürlich auch die Bezirkswahl auf dem Zettel. Hier lesen Sie, wer im Raum Straubing für den Bezirkstag kandidiert.

Das muss man noch über die Wahl wissen

Politik ist kein Wünsch-Dir-was. Dennoch gibt es in Ostbayern drängende Probleme, bei denen sich die Bürger Antworten aus München erhoffen. Wir haben Ostbayerns Wunschzettel zur Landtagswahl in einem Übersichtsartikel zusammengestellt.

Wer noch Fragen hat, wie die Wahl funktioniert, kann sich übrigens hier informieren:

Die Wahllokale sind am Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Danach beginnen die Auszählungen. Mit ersten Hochrechnungen ist gegen 18.30 oder 19 Uhr zu rechnen. Einen großen Ansturm auf die Kabinen wird es wohl nicht geben, viele haben ihr Kreuzchen schon im Vorfeld per Briefwahl abgegeben. 

Ein kleiner Rückblick: So wählten die Straubinger 2018 

 

Bei der Wahl 2018 war die CSU noch deutlich am Ruder, doch verlieren sie immer mehr Stimmen. Inwiefern das vielleicht dem Freie-Wähler-Kandidat zugute kommt oder auch nicht, lässt sich in den ersten Zügen der Wahl 2023 erst einmal nur erahnen.