The Voice of Germany
Gaby Schwager (26) macht's mit viel Fantasie
18. Oktober 2018, 8:00 Uhr aktualisiert am 18. Oktober 2018, 8:00 Uhr
Gaby Schwager aus Freising singt für ihr Leben gern. Jetzt versucht sie ihr Glück bei der ProSieben-Castingshow "The Voice of Germany". In die "Blind Audition" hat es die 26-Jährige immerhin schon geschafft. Am Donnerstag, 18. Oktober, ist ihr großer Auftritt auf der TV-Bühne ab 20.15 Uhr zu sehen. Wie es ihr dabei ging und was sie überhaupt dazu bewegte, an der Show teilzunehmen, das verrät Gaby Schwager im idowa-Interview.
Frau Schwager, wann haben Sie mit dem Singen begonnen?
Gaby Schwager: Ich singe eigentlich schon seit meiner Kindheit. Zum Leidwesen meiner Mutter, weil ich immer zu jeder Gelegenheit gesungen habe. Das hat mir einfach immer schon Spaß gemacht. Es ist allerdings nur ein Hobby, ich hatte nie Gesangsunterricht.
Woher die Liebe zu Mittelaltermusik und irischer Musik?
Schwager: Das kommt daher, weil ich sehr viel in der Live Action Role Play (LARP)-Szene unterwegs bin. Dort ist das die gängige Musik, sie berührt mich einfach. Es geht sozusagen Hand in Hand.
Was bewegt einen dazu, bei einer Castingshow wie "The Voice of Germany" mitzumachen?
Schwager: In meinem Umfeld haben immer wieder viele Leute zu mir gesagt "Mach doch da einfach mal mit". Irgendwann war bei mir dann der Punkt da, wo ich dachte, ich probiere es jetzt. Allerdings ohne irgendwelche Erwartungen. Ich hatte mir das so vorgestellt, dass ich einfach da hinfahre, gratis Frühstück bekomme, vorsinge und wieder nach Hause fahre. (lacht) Dass ich es aber bis in die "Blind Audition" schaffe, damit hätte ich nie gerechnet.
Was erhoffen Sie sich von Ihrer Teilnahme? Bekanntheit oder doch eher eine Art Weiterentwicklung auf gesanglicher und persönlicher Ebene?
Schwager: Definitiv letzteres. Ich möchte dort so viel mitnehmen, wie möglich. Man kann da jede Menge lernen. Nicht nur von den Coaches, sondern auch von den ganzen anderen Talenten. Der Zusammenhalt ist riesig.
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Bei Ihrer Liebe zu Irland: wäre der Coach, mit dem Sie am liebsten zusammenarbeiten würden, dann auch Michael Patrick Kelly oder ein anderer?
Schwager: Ganz am Anfang waren bei mir eigentlich die "Fantas" (Anm. d. Red.: Michi Beck und Smudo von den "Fantastischen Vier") am höchsten im Kurs. Doch seit ich wusste, dass auch Michael Patrick Kelly in der Jury sitzt, würde ich auch gerne mit ihm zusammenarbeiten. Mal schauen, vielleicht klappt's ja.
"Ich wäre vor Aufregung fast gestorben"
Sie haben in der Vergangenheit bereits oft auf Fantasy Conventions vor vielen Leuten gesungen. Inwiefern war der Auftritt bei der "Blind Audition" dann aber doch nochmal was anderes?
Schwager: Unter dem Begriff "Convention" stellen sich viele vor, dass ich da auf einer großen Bühne vor vielen Leuten gesungen habe. Das war aber nie der Fall. Vielmehr sitzt man bei LARP-Veranstaltungen eher gemütlich in Tavernen zusammen und singt dort. Umso aufgeregter war ich natürlich vor meinem Auftritt bei der "Blind Audition". Das war etwas völlig Neues für mich.
Was war die größte Herausforderung für Sie dabei?
Schwager: Zum einen natürlich die große Nervosität. Ich war total am Zittern. Zum anderen aber auch, dass ich lange nicht auf einer Bühne gestanden bin. Ich war mir damals sicher, dass ich nicht das Zeug habe für die Bühne und war da sehr selbstkritisch. Diesen Punkt musste ich jetzt erstmal überwinden.
Wie fühlt man sich, wenn man bei der "Blind Audition" durch diese Tür geht und ganz genau weiß, dass man nur diese eine Chance hat, die Jury zu überzeugen?
Schwager: Ich wäre vor Aufregung fast gestorben. Da schwirrt einem so viel durch den Kopf. Ich hatte aber im Vorfeld den Tipp bekommen, zu visualisieren, für wen ich dieses Lied singe, weil einem das das Lampenfieber nimmt. Und es hat tatsächlich geholfen. Als die Musik auf der Bühne losging, war ich plötzlich in meiner eigenen Welt.
Weshalb haben Sie sich für den Song "Scarborough Fair" von Celtic Woman entschieden und für wen haben Sie es gesungen?
Schwager: Es ist einfach ein sehr schönes Lied, das für mich eine spezielle Bedeutung hat. Ich habe es schon oft bei LARP-Veranstaltungen gesungen. Ich wollte den Menschen einfach näherbringen, dass wir in der Fantasy-Szene nicht einfach nur irgendwelche "Nerds" sind, sondern dass es dort auch eine sehr gute Musikkultur gibt. Gesungen habe ich das Lied in erster Linie für meine Familie und meine Freunde.
Wie schauen Sie sich Ihren TV-Auftritt bei der "Blind Audition" heute an? Allein oder mit Freunden und Familie?
Schwager: Es kommen rund 20 Leute zu mir nach Hause. Freunde, Familie, Nachbarn, aber auch ein anderer Teilnehmer der Show. Es wird so eine Art Public Viewing.
Sie sind gelernte Friseurin und arbeiten mittlerweile in einem Fantasy-Onlineshop. Wie lassen sich Arbeit und die Teilnahme an einer Castingshow miteinander in Einklang bringen?
Schwager: Ich habe zum Glück einen sehr liberalen Chef, der mich voll unterstützt. Er sagte zu mir, dass wir jetzt erstmal schauen, wie weit ich komme, und wenn es irgendwann mit dem Urlaub knapp werden sollte, finden wir auch da eine Lösung.