"Bayern ist Reha-Land Nummer 1"

Gesundheitsminister Holetschek in Bad Gögging


Gesundheitsminister Klaus Holetschek (4. v. r.) mit den Vertretern der Passauer Wolf Gruppe beim Besuch in Bad Gögging (v. l.): Markus Huber, Dr. Dagmar Meinung, Dr. Stefan Triebel, die Geschäftsführer Sibylle Merk und Stefan Scharl, Geschäftsleiter Hans-Martin Linn und Dr. Tobias Wächter.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (4. v. r.) mit den Vertretern der Passauer Wolf Gruppe beim Besuch in Bad Gögging (v. l.): Markus Huber, Dr. Dagmar Meinung, Dr. Stefan Triebel, die Geschäftsführer Sibylle Merk und Stefan Scharl, Geschäftsleiter Hans-Martin Linn und Dr. Tobias Wächter.

Von Redaktion Hallertau

Im Vorfeld des Reha-Gipfels, der am Freitag auf Initiative der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) in München stattfand, nahm sich der Bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Donnerstag Zeit für ein Expertengespräch, bei dem auch die Nöte von Rehabilitations- und Vorsorgeeinrichtungen zur Sprache kamen. Gastgeber war der Passauer Wolf Bad Gögging, der einen Einblick in den Rehabilitationsalltag gab.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek sieht die Rehabilitation und Vorsorge nach eigenen Worten als wichtigen Pfeiler der Gesundheitsversorgung und betonte: "Bayern ist Reha-Land Nummer 1. Damit dies weiter so bleibt und ein guter Zugang zu qualifizierten Reha- und Vorsorgemaßnahmen gesichert wird, muss rasch wieder ein Schutzschirm aufgespannt werden." Schnell fand man während des einstündigen Gesprächs in der Passauer Wolf Fachklinik Bad Gögging zu den Eckpunkten der aktuellen Erschwernisse, darunter Inflation, gestiegene Energiekosten, Personalengpässe und fehlende Regelungen für die Finanzierung von Infrastruktur, Innovation und Krisenbewältigung.

Herausforderungen für Reha-Kliniken

In diesem Zusammenhang betont Stefan Scharl, der Geschäftsführer des Passauer Wolf und zweiter Vorsitzender des Verbandes der Privatkrankenanstalten in Bayern (VPKA), dass es "vordringlich darum geht, den Bestand und die Weiterentwicklung der Rehabilitationskliniken trotz der aktuellen Herausforderungen zu sichern - auch als Signal an derzeitige und zukünftige Fachkräfte im Gesundheitswesen". Welchen hohen Stellenwert die Rehabilitation in der Versorgungslandschaft hat, habe die Rolle während der Pandemiebekämpfung gezeigt, so Scharl weiter.

Auch der Passauer Wolf unterstützte bei der Covid 19-Versorgung und als wichtiges Bindeglied zwischen Akutkrankenhäusern und der Nachsorge zuhause. Neurologische und geriatrische Patienten konnten trotz Pandemie zeitnah in die Reha verlegt werden. Im Passauer Wolf Bad Gögging werden Gäste in den Fachgebieten Geriatrie, Orthopädie, HNO-Phoniatrie und Neurolo-gie inklusive der neurologischen Akutbehandlung im Neurologischen Zentrum für Bewegungsstörungen, eine dPV-zertifizierte Fachklinik für Morbus Parkinson, behandelt.

Zukunftssicherung und Forderungen an die Politik

Während der Begehung durch die 2019 neu errichtete Passauer Wolf Fachklinik Bad Gögging konnten die Experten vor Ort einen Einblick geben, was die in der Reha Tätigen bewegt und im Anschluss über Erfordernisse der Zukunft und Forderungen an die Politik diskutieren. Das einleitende Grußwort des bayerischen Staatsministers für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek griff diese auf.

So sagte der Minister: "Ich werde mich gerade vor dem Hintergrund der steigenden Energiekosten weiterhin für Ausgleichsregelungen stark machen, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Vorsorge- und Reha-Einrichtungen zu stabilisieren und damit nicht zuletzt auch die Versorgungssicherheit in Bayern. Wir haben einen hohen Bedarf an qualifizierten Maßnahmen. Zu den klassischen Feldern der Reha kommt mit dem Long-Covid/Post-Covid-Syndrom ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich dazu.

vbw: Bund muss Unterstützung fortsetzen

Der Vertreter der vbw und Initiator des Reha-Gipfels, Wolfram Hatz, zeigte sich, ebenso wie die Vertreter des Passauer Wolf, dankbar für den offenen Austausch mit dem Minister. Die vbw fordert, dass der Bund die corona-bedingten Unterstützungsleistungen weiter fortführt. "Dringend ist es außerdem, dass die von Bundesgesundheitsminister Lauterbach in Aussicht gestellten Hilfen zum Inflationsausgleich für die Kliniken auch den Reha-Bereich umfassen. Die Reha-Kliniken müssen auch Zugang zu den Energiekostenhilfen erhalten. Darüber hinaus darf die Reha bei den Anstrengungen zur Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen nicht vergessen werden. Die Reha-Kliniken dürfen jetzt nicht selbst zu Patienten werden", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt am gestrigen Freitag nach dem Reha-Gipfel.

Bei Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek ist die Botschaft angekommen: "Vorsorge- und Reha-Einrichtungen stehen weiterhin unter massivem wirtschaftlichem Druck. In der Pandemie mussten sie teils schließen und verzeichnen noch heute Minderbelegungen. Zudem haben sie Mehrkosten durch strikte Hygienemaßnahmen. Gleichzeitig leiden sie an den massiv gestiegenen Energie- und Sachkosten. Gemeinsam mit relevanten Akteuren von Vorsorge- und Reha-Einrichtungen haben wir auf dem Reha-Gipfel darüber gesprochen, wie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Einrichtungen sichergestellt."