Rote Raben Vilsbiburg
Rote Raben wollen in Suhl „noch besser spielen“ – und gewinnen
14. November 2014, 10:34 Uhr aktualisiert am 14. November 2014, 10:34 Uhr
Auch wenn es im ersten Moment eigenartig klingt: Wenn die Roten Raben am Samstag, 19 Uhr, zum Bundesligaspiel bei den VolleyStars Thüringen in der Suhler Wolfsgrube aufkreuzen, wollen sie an den Mittwochabend anknüpfen. Da verloren sie zwar im CEV Cup gegen Lokomotiv Baku vor heimischem Publikum mit 0:3 - boten aber gegen das internationale Klasseteam aus Aserbaidschan eine sehr respektable Vorstellung und weckten auf diese Weise einige Hoffnungen mit Blick auf die bevorstehenden Aufgaben in der Liga.
Jan de Brandt sieht das ähnlich. Am wichtigsten in Suhl werde sein, so der Vilsbiburger Cheftrainer, "dass wir in der gleichen Art und Weise auftreten wie gegen Baku". Auch der Coach findet: "Wir machen Fortschritte - und zwar im Spiel selbst wie auch in unserer Haltung auf dem Feld." Genau das war's, was die Fans im Europacup ungeachtet des Ergebnisses sehr zufriedengestellt und phasenweise gar begeistert hat: Einstellung, Kämpferherz, Körpersprache, Teamspirit, Leidenschaft - und das gegen einen beinahe übermächtig wirkenden Gegner.
Doch Jan de Brandt weiß natürlich, dass sein Team gegen den Favoriten aus Aserbaidschan wenig bis nichts zu verlieren hatte - und dass das am Samstag in Suhl schon wieder anders aussieht. Dort treten die Roten Raben sicher nicht als Außenseiter an, müssen aber gerade in der sehr speziellen Atmosphäre der legendären Wolfsgrube wieder alles auspacken, was sie gegen Baku ausgezeichnet hat. Nein, sagt der Trainer - sogar mehr. "Unser Ziel ist es", so Jan de Brandt, "in Suhl noch besser zu spielen."
Sollte dies gelingen, dürften die Chancen auf den ersten Bundesliga-Auswärtssieg der laufenden Saison für die Vilsbiburgerinnen intakt sein. Die VolleyStars haben von ihren bisherigen vier Punktspielen eins gewonnen (3:1 gegen Hamburg) und drei verloren (1:3 in Schwerin, 0:3 gegen Stuttgart, zuletzt 1:3 in Potsdam).
Zu erwähnen ist, dass die Thüringerinnen auf dem Weg zu einer für sie optimalen Saison schon vor dem ersten Ballwechsel durch die Schwangerschaft ihrer vielleicht wichtigsten Spielerin geschwächt wurden. Corina Ssuschke-Voigt, die 248-malige Nationalspielerin, war im Sommer, begleitet von beträchtlicher Medienresonanz, nach Suhl gewechselt - doch sie wurde dort nicht Mittelblockerin, sondern wird nun Mutter. Das hat die personellen Dispositionen der VolleyStars kurzfristig durcheinandergebracht; als Ersatz haben sie mit Lorena Alexandra Zuleta Garcia eine 1,92 Meter große Kolumbianerin engagiert.
Ihren Samstags-Gegner verbinden die Roten Raben im übrigen mit dem größten Tag im Sportjahr 2014 - als sie mit einem 3:0 gegen eben jene VolleyStars vor 10.200 Zuschauern im Gerry Weber-Stadion in Halle/Westfalen das Finale um den DVV-Pokal gewannen.