Landshut

Üfex: Putz und Dreier wollen Nachbesserungen


Ab 9. Dezember fährt der Üfex stündlich von Regensburg über Landshut zum Flughafen München.

Ab 9. Dezember fährt der Üfex stündlich von Regensburg über Landshut zum Flughafen München.

Von Redaktion idowa

Das lange Warten hat ein Ende: Seit dieser Woche verfügt Ostbayern endlich über einen direkten Bahnanschluss an den im Mai 1992 eröffneten Flughafen München.

Die Erwartungen an den "Überregionalen Flughafenexpress" (Üfex) sind dementsprechend hoch. Und auch von Stadt und Landkreis Landshut wird das Angebot grundsätzlich als "überfällig" begrüßt. Allerdings sehen OB Alexander Putz und Landrat Peter Dreier noch Verbesserungsbedarf - und zwar vor allem hinsichtlich der Fahrplangestaltung und der Tarifstruktur für Monats- und Jahreskarten. In gemeinsamen Briefen haben sich Putz und Dreier daher nun an Bayerns neuen Verkehrsminister Dr. Hans Reichhart und Klaus-Dieter Josel, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für den Freistaat Bayern, gewandt und insbesondere im Namen der vielen betroffenen Berufspendler um Unterstützung gebeten.

Seit der Vorstellung der Fahrpläne und Preise für den Üfex sind im Landshuter Rathaus und im Landratsamt Dutzende Briefe und E-Mails eingegangen, in denen sich vor allem Pendler über das Bahnangebot und die dadurch bedingte Einstellung der bisherigen Airport-Busse zwischen Landshut und dem Flughafen München beschwert haben. Landrat und Oberbürgermeister stellen sich mit ihren gemeinsamen Briefen nun klar hinter die Position der Berufspendler. "Im Fahrplan des Üfex klaffen aus regionaler Sicht besonders zu den für die vielen Schichtarbeiter entscheidenden Zeiten, also frühmorgens und spätabends, erhebliche Lücken", heißt es in den Schreiben an Verkehrsminister Reichhart und den Bahn-Bevollmächtigten Josel.

Zu spät für die Frühschicht

Dass der erste Zug um 3.57 Uhr vom Landshuter Hauptbahnhof Richtung Flughafen fahre, sei zum Beispiel "für viele Bedienstete zu spät, um die Frühschicht rechtzeitig antreten zu können". Immerhin habe man diesen Missstand in Absprache mit der DB Regio AG fürs Erste beseitigt, indem ersatzweise gegen 3 Uhr der Airport-Bus wie bisher weiter von Landshut zum Flughafen fährt. "Damit sind die Pendler einverstanden", so Putz und Dreier. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019, wenn die Übergangslösung auslaufe, müsse dann aber wie vereinbart eine erste Üfex-Fahrt spätestens gegen 3.10 Uhr ab Landshut angeboten werden.

Noch problematischer stellt sich die Situation derzeit aus Sicht von OB und Landrat in den späten Abendstunden dar. Denn zwischen 22.28 und 0.28 Uhr gebe es bisher keine einzige Bahn-Direktverbindung zwischen dem Flughafen und Landshut Hauptbahnhof - und auch der Airport-Bus wird nach dem Jahreswechsel nicht mehr verkehren. Viele Flughafenbedienstete haben in Schreiben aber darauf hingewiesen, dass ihre Spätschicht erst um 22.30 Uhr ende und sie deshalb knapp zwei Stunden auf den Üfex für die Heimfahrt warten müssten. "Vor diesem Hintergrund ist die Fahrplangestaltung auch für uns in keiner Weise nachvollziehbar", so Putz und Dreier. Schließlich müsse es im Interesse der Bahn liegen, für Pendler - also potentielle Stammkunden - ein gutes Verbindungsangebot vorzuhalten. Die einzige Alternative, mit dem Bus bis Freising zu fahren und dort in Regionalzüge umzusteigen, sei mitten in der Nacht "völlig unattraktiv". Eine Zwischenlösung bis zum Fahrplanwechsel 2019 müsse dringend gefunden werden, damit Pendler nicht gezwungenermaßen auf das eigene Auto ausweichen. Als Vorbild könne dabei das am frühen Morgen praktizierte Modell, also der ergänzende Einsatz des Airport-Busses, dienen.

Preise sorgen für Verstimmung

Für Verstimmung bei vielen Betroffenen sorgen laut Dreier und Putz aber auch die Fahrpreise des Üfex, und zwar insbesondere die Tarife für Monatskarten. Diese kosten nach Angaben der Pendler rund 30 Euro pro Monat mehr als entsprechende Tickets des zum Jahresende auslaufenden Airport-Busses. Zu viel, finden OB und Landrat: Sie bitten in ihren gemeinsamen Briefen an Verkehrsminister Reichhart und Konzernbevollmächtigten Josel deshalb darum, nochmals zu prüfen, ob es nicht doch Möglichkeiten für eine Preissenkung bei Pendler-Monatskarten gibt.

Sehr deutlich stellen Putz und Dreier abschließend fest, dass die Akzeptanz des Üfex in der Region Landshut davon abhängen wird, "dass die von der Airport-Buslinie jahrelang gewohnten Standards nicht unterschritten werden. Das gilt für die Fahrpläne und die Zuverlässigkeit ebenso wie für den Komfort und die Preisgestaltung." Leider müsse man feststellen, dass es in allen Bereichen durchaus noch Verbesserungsbedarf gebe. Im Interesse der Bürgerinnen und Bürger bitten OB und Landrat deswegen darum, die in ihren gemeinsamen Briefen angesprochenen Schwachpunkte zu beheben. Stadt und Landkreis Landshut stünden jederzeit für konstruktive Gespräche zur Verfügung und seien - trotz einiger noch offener Probleme - davon überzeugt, "dass sich der Üfex langfristig als die erhoffte Bereicherung für ganz Ostbayern erweist".