Ostbayern bekommt Flughafenexpress

Von Regensburg und Landshut direkt an den Flughafen


Seit Dezember 2018 können die Menschen in Ostbayern mit dem Flughafenexpress direkt zum Münchener Flughafen fahren. (Symbolbild)

Seit Dezember 2018 können die Menschen in Ostbayern mit dem Flughafenexpress direkt zum Münchener Flughafen fahren. (Symbolbild)

Von Susanne Pritscher und Redaktion idowa

Endlich direkt zum Flughafen München: Ende des Jahres soll es soweit sein. Dann kann man mit dem Überregionalen Flughafen Express (ÜFEX) von Regensburg und weiteren Haltepunkten aus direkt zum Flughafen fahren.

Der neue überre­gionale Flugha­fen­ex­press soll ab Ende 2018 eine stünd­liche Direkt­ver­bindung von Regensburg über Landshut, Moosburg und Freising zum Münchner Flughafen bieten und dabei die neu gebaute Neufahrner Kurve nutzen. Zumindest wenn es nach den Planungen der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) gehen soll. Die Fahrt bis zum Flughafen soll voraussichtlich eine Stunde und 15 Minuten dauern. Wie die BEG auf Nachfrage mitteilte, soll der erste ÜFEX um 3.18 Uhr morgens in Regensburg losfahren, der letzte um 22.14 Uhr. Die Rückfahrt vom Flughafen startet um 5.28 Uhr und geht zuletzt um 0.28 Uhr.

Was die Preise betrifft, so soll der Express nicht teurer werden als der bisherige Bahnverkehr. "Es wird der normale Nahverkehrstarif wie für die übrigen Parallelverkehre angewandt. Zwischen Moosburg und Flughafen sind die Verkehre in den Tarif des Münchner Verkehrsverbunds integriert", schreibt eine Pressesprecherin der Eisenbahngesellschaft.

Neben dem Regensburger Hauptbahnhof soll im Landkreis Regensburg auch der Obertraublinger Bahnhof miteingebunden werden. Dort ist eine P&R-Anlage geplant. So können Pendler aus der Umgebung einfacher ihr Auto in Obertraubling stehen lassen und mit dem Flughafenexpress zum Flughafen fahren.

Regensburger SPD fordert regelmäßigen Halt in Burgweinting

Am Bahnhof in Obertraubling soll es ab Ende des Jahres auch die Möglichkeit geben, von agilis-Zügen, die in Burgweinting halten, direkt umzusteigen. Damit werde die Verbindung Landshut-Burgweinting und zurück, wenn auch mit Umsteigen, ganztägig abgedeckt. Ganz zufrieden mit dieser Lösung ist man vor allem in Regensburg jedoch noch nicht. "Die SPD-Stadtratsfraktion hatte sich dafür eingesetzt, dass auch ein regelmäßiger Halt des ÜFEX am Haltepunkt Burgweinting eingerichtet wird", erklärt die SPD-Stadtfraktion in einer Pressemitteilung. Auch die Stadt Regensburg habe bereits Bedarf beim BEG angemeldet. Bisher geplant sind in Burgweinting nämlich lediglich drei Stops morgens gegen sieben, halb acht und halb neun, wie die BEG auf Nachfrage von idowa mitteilte.

Dieser steht allerdings vor einem anderen Problem: "Auf den acht Kilometern zwischen Regensburg und Obertraubling ist auch der Fernverkehr zwischen Frankfurt und Wien unterwegs und es gibt vier parallele Regio­nal­zug­ver­bin­dungen. Ganz zu schweigen vom Güter­verkehr", gab die BEG bereits in ihrer aktuellen Broschüre (Stand: April 2018) zu Bedenken. Aus ihrer Sicht sei es daher nicht möglich, Burgweinting in die regelmäßige Haltestellenplanung zu integrieren. "Auf diesen paar Kilometern Schiene gibt es einfach keine freien Kapazi­täten mehr für eine weitere stünd­liche Verbindung."

SPD-Fraktionschef Dr. Klaus Rappert teilte mit, dass sich die SPD in Regensburg weiter für einen regelmäßigen Haltepunkt Burgweinting einsetzen werde. "Die SPD will auch für Burgweinting als wachsendem Stadtteil und wegen der Anbindung an die Arbeitsplätze in der Nähe einen direkten stündlichen Halt der Züge Richtung Landshut und München. Wir setzen uns deshalb für einen Ausbau der Strecke mit einem dritten Streckengleis ein, um hier ein gutes und verlässliches Zugangebot zu ermöglichen."

ÜFEX: Der etwas andere Express?

Um das Problem der überlasteten Schienen im Ballungsraum Regensburg etwas umgehen zu können, hat die BEG nun eine andere Lösung gefunden: Der Überregionale Flughafenexpress soll ab Ende 2018 fahren, allerdings nicht als kompletter Expressservice, der nur in großen Städten hält. Stattdessen fährt er zwischen Regensburg und Eggmühl als Regionalbahn und bedient somit fast alle Zwischenstationen. "Das verlängert die Fahrtzeit zwar um wenige Minuten - aber so ist immerhin der einstündige Takt machbar", erklärt die Eisenbahngesellschaft.

Ebenfalls in Planung ist laut BEG in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn ein drittes Gleis zwischen Regensburg und Obertraubling. So könne der ÜFEX in einigen Jahren als reiner Expressservice fahren. Das könne jedoch mindestens noch sechs Jahre dauern.

Von Straubing weiter keine Direktverbindung

Während sich Landshut und Regensburg auf eine Direktanbindung an den Münchner Flughafen freuen können, bleibt Straubing weiterhin von einem Flughafenexpress oder ähnlichem abgeschnitten. Die Straubinger können weiterhin vom Straubinger Bahnhof nach Plattling oder Neufahrn in Niederbayern fahren, von dort mit dem Zug Richtung München fahren und am Freisinger Bahnhof in den Shuttle Bus zum Flughafen wechseln.

Wer ein Auto hat und sich aber die teuren Parkgebühren am Flughafengelände sparen möchte, der kann aber auch direkt nach Plattling fahren, sein Auto dort für neun Euro pro Woche stehen lassen und von dort den Zug nehmen. Damit spart man sich zumindest einen Umstieg.

Mit dem ÜFEX kommt Ende Dezember dann noch eine zweite Alternative hinzu: Einfach mit dem Auto nach Obertraubling fahren und auf dem geplanten P&R Parkplatz parken. Von dort kann man dann in den Flughafenexpress einsteigen und voraussichtlich nach einer gut einstündigen Zugfahrt am Münchner Flughafen sein.

In unserer Überblickskarte sehen Sie, wie die Strecke des Überregionalen Flughafenexpress verlaufen soll. Auch alle Haltepunkte sind dort eingezeichnet.