Erste Gespräche

Landshuter Unternehmen Endor startet Investorensuche

Seit Ende Juli steht das Landshuter Unternehmen für Gaming-Zubehör unter vorläufiger Insolvenzverwaltung und sucht einen Käufer. Im Interesse der Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden strebt Endor eine schnelle Lösung an.


Endor gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Anbietern von Ausrüstung für Rennsimulationen auf Spielekonsolen und PCs. Die Produkte, etwa Lenkräder oder Pedale, werden unter der Marke Fanatec verkauft.

Endor gehört nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Anbietern von Ausrüstung für Rennsimulationen auf Spielekonsolen und PCs. Die Produkte, etwa Lenkräder oder Pedale, werden unter der Marke Fanatec verkauft.

Der Verkaufsprozess für das Landshuter Gamingzubehör-Unternehmen Endor ist gestartet. Zum Verkauf stehen das operative Geschäft in Landshut sowie die Anteile an den ausländischen Vertriebsgesellschaften und das neue, im Bau befindliche Verwaltungsgebäude, teilte Endor am Freitag mit. Das Unternehmen war vor einiger Zeit in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Ende Juli stellte Endor einen Insolvenzantrag.

Nach Anordnung der vorläufigen Insolvenzverwaltung sei ein Investorenprozess eingeleitet worden, heißt es in der Mitteilung. "Auf unsere Ansprache von mehr als 30 internationalen Investoren gab es eine hervorragende Resonanz. Wir haben bereits sehr vielversprechende Gespräche geführt", sagt Jan-Hendrik Röver, verantwortlicher Projektleiter beim Beratungsunternehmen Goetzpartners Corporate Finance, das Endor für den Verkaufsprozess engagiert hat. Im Interesse der Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden wird Endor zufolge beim Verkauf eine schnelle Lösung angestrebt.

Das Weihnachtsgeschäft muss vorfinanziert werden

Ein Käufer müsse neben dem Kaufpreis vor allem die notwendigen finanziellen Mittel mitbringen, um Lizenzgebühren zu bezahlen und das anstehende Weihnachtsgeschäft vorzufinanzieren, erklärte Endor. Aktuell würden Geschäft, Verkauf, Auslieferungen, Reparaturen und Garantien unverändert weiterlaufen. Die höchsten Umsätze des Jahres erwartet das Unternehmen im November und Dezember.

Nachdem Endor in finanzielle Schieflage geraten war, wollten sich die Landshuter zunächst über ein Verfahren nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) retten. Dieses Verfahren hätte dem Unternehmen eine Sanierung außerhalb einer Insolvenz ermöglicht. Bei Endor war der Einstieg eines Investors geplant, der Bankverbindlichkeiten ablösen und dem Unternehmen finanzielle Mittel bereitstellen sollte, um das laufende Geschäft zu finanzieren.

Durch die Sanierung mithilfe von StaRUG wären aber die Anteile der Endor-Aktionäre wertlos geworden, was aus deren Reihen für Kritik am Unternehmen sorgte. Mit dem Insolvenzantrag scheiterte das StaRUG-Verfahren. Endor nannte Ende Juli als Grund den Antrag des Mehrheitsaktionärs, Thomas Jackermeier, eine außerordentliche Hauptversammlung (aoHV) einzuberufen. Das Amtsgericht Landshut hatte einem entsprechenden Antrag Jackermeiers stattgegeben.