Gerichtsbeschluss

Landshuter Unternehmen Endor sagt außerordentliche Hauptversammlung ab


Endor vertreibt unter dem Produktnamen Fanatec unter anderem Lenkräder für Fahrsimulationen.

Endor vertreibt unter dem Produktnamen Fanatec unter anderem Lenkräder für Fahrsimulationen.

Der Vorstand des Gaming-Zubehörherstellers Endor aus Landshut hat die außerordentliche Hauptversammlung, die am 3. September stattfinden sollte, abgesagt. Das teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Endor steckt seit Längerem in der Krise. Vorstand, Firmengründer und Aktionäre haben dabei unterschiedliche Vorstellungen, wie das Unternehmen zu retten ist.

Mitte Juli hatte das Amtsgericht Landshut den Firmengründer und Mehrheitseigner Thomas Jackermeier ermächtigt, eine außerordentliche Hauptversammlung (aoHV) einzuberufen. Das Gericht folgte damit einem entsprechenden Antrag Jackermeiers. Dieser war im März als Vorstandsvorsitzender abberufen worden. Auf der aoHV sollte das Unternehmen unter anderem Einsicht in die wirtschaftliche Lage geben. Außerdem sollte vier Vorständen das Vertrauen entzogen werden. Der Vorstand legte Rechtsmittel gegen die Einberufung der aoHV ein. Nun teilte das Unternehmen mit, dass das Oberlandesgericht München den Vollzug des Beschlusses des Amtsgerichts Landshut einstweilig ausgesetzt hat. Damit findet keine aoHV statt.

Endor ist derzeit auf Investorensuche

Endor kämpft bereits seit mehreren Monaten mit finanziellen Schwierigkeiten. Zunächst wollte sich die Firma über ein Verfahren nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) sanieren. Dabei hätten die Banken auf einen Teil ihrer Kredite verzichten müssen, zudem wären die Anteile der Aktionäre wertlos geworden. Jackermeier stemmte sich gegen die Pläne. Auch Aktionäre und Aktionärsschützer kritisierten das Vorhaben scharf.

Mitte Juli erfolgte dann der Beschluss zur außerordentlichen Hauptversammlung. Deren Einberufung gefährde das StaRUG-Verfahren und löse ein akutes Insolvenzrisiko aus, teilte der Endor-Vorstand damals mit. Kurz darauf stellte das Unternehmen wegen Zahlungsunfähigkeit Antrag auf vorläufige Insolvenz, der Vorstand erklärte den StaRUG-Plan als gescheitert. Seither läuft die Suche nach Investoren.