Vor sinnloser Zerstörung sind auch vermeintlich gut gesicherte Fahrräder nicht sicher. Diese Erfahrung hat auch ein Zeitungsausfahrer unserer Mediengruppe gemacht: Der 27-jährige Firas Guesmi hatte sein dienstlich genutztes Fahrrad im Keller der Staatlichen Realschule an der Christoph-Dorner-Straße abgestellt und abgesperrt. Als er am Montag um fünf Uhr früh wieder damit losfahren wollte, stand die Tür zum Keller offen. Und Guesmi bemerkte gleich darauf, dass sein Dienstrad umgeworfen worden war.

Der aus Tunesien stammende junge Familienvater vermutet, dass es einige Male hin- und hergeworfen wurde. Das abgebrochene Fahrradlicht fand er vor dem Eingang zu dem Keller. Und in einer Ecke lag, total zusammengetreten, die Plastik-Transportbox, in der Guesmi seine Zeitungen von Haus zu Haus transportiert.

Der Keller der im Volksmund immer noch als "Knabs" bekannten Realschule, in der auch weitere Fahrräder standen, ist von außen nicht einsehbar. Wer sich dort herumtreibt, muss wohl wissen, dass er nicht abgesperrt ist.

Firas Guesmi hatte trotzdem gehofft, dass das Dienstfahrrad, mit dem er sein Geld verdient, dort sicher untergebracht sein würde. Seinen Auftrag zum Zeitungsausfahren hat er dennoch zuverlässig erledigt, auch wenn das Fahrrad nicht mehr ganz rund läuft. Statt einer Transportbox behilft sich der Zeitungsausträger nunmehr mit Taschen.

Über den Zerstörungsakt an seinem Radl ist er sehr betroffen. Bei seinem Austrägerdienst hat er innerhalb kurzer Zeit schon einige unangenehme Dinge erlebt: Von Beschimpfungen bis zu einem Vorfall, bei dem er fast von einem Auto angefahren worden wäre.

Sein Fahrrad stellt er inzwischen lieber am Magdalenenheim ab, denn dort könne jeder hinschauen, findet er.