Landkreis Landshut
Nach Erdbeben: Helfer sind wohlauf
14. Mai 2015, 11:13 Uhr aktualisiert am 14. Mai 2015, 11:13 Uhr
"Alles im grünen Bereich" - diese Meldung ließ am Dienstagnachmittag Angehörige und Freunde der Navis-Helfer in Nepal aufatmen. Nachdem das Land am Himalaya erneut von einem Erdbeben der Stärke 7,4 heimgesucht worden war, galt natürlich die Sorge in erster Linie den Helfern aus der Region, die seit knapp zwei Wochen im Auftrag der Moosburger Hilfsorganisation Navis in der Stadt Bhaktapur Verletzte versorgen und mithelfen, die Infrastruktur wieder aufzubauen.
"Natürlich war der Schreck groß, aber es geht allen gut", zeigte sich Navis-Vorsitzender Wolfgang Wagner erleichtert. Auch die Ausrüstung sei nicht beschädigt worden. "Unsere Logistiker haben bei der Auswahl des Standortes gute Arbeit geleistet", lobt der Vorsitzende. So hätten sie von Anfang an darauf geachtet, die Zelte an einem erdbebensicheren Ort, also nicht in der Nähe einsturzgefährdeter Gebäude, aufzuschlagen. Diese gibt es nach den beiden Beben zuhauf. So habe Dr. Anton Freilinger, der seit Montag zurück in Niederbayern ist, berichtet, dass sich tiefe Risse durch die Fassaden ziehen oder auch nur noch einzelne Mauern stehen. Vor allem die historischen Gebäude in der Altstadt von Bhaktapur sind zerstört, während die modernen Neubauten die Erdstöße gut überstanden hätten.
Großer Andrang herrscht nach wie vor im Ärztezelt. Die drei Mediziner, darunter auch die Kumhausener Allgemeinärztin Heidi Bauer, versorgen pro Tag etwa 100 Patienten von 5 Uhr früh bis zum Einbruch der Dunkelheit. Neben vielen hausärztlichen Behandlungen kommen zahlreiche traumatisierte Menschen in das Camp, die von den Ärzten psychologisch betreut werden müssen.
Einen wichtigen Beitrag konnte die Hilfsorganisation auch beim Aufbau der Trinkwasserversorgung in einem Kinderkrankenhaus leisten. Dank einer großzügigen Spende wurde eine Trinkwasseranlage, die bis zu 6000 Liter Wasser in der Stunde aufbereiten kann, und das dazugehörige Notstromaggregat in das Krisengebiet geflogen. "Insgesamt ist die Spendenbereitschaft sehr groß", freut sich Wolfgang Wagner.
Und die Leute müssten sich auch keine Sorgen machen, dass ihre Spenden nicht an Ort und Stelle ankommen. Entgegen anderslautender Medienberichte hatten die Helfer von Navis keine Probleme, die Hilfsgüter an den Einsatzort zu bringen - dank "Vitamin B", wie der Vorsitzende zugibt: "Wir haben ja das große Glück, einen nepalesischen Arzt im Team 1 zu haben, der außerdem der Neffe des nepalesischen Außenministers ist." Auch im Team 2, das ins Katastrophengebiet starten wird, sind zwei nepalesische Ärzte an Bord. Nach einer Übergabe wird das Team 1 dann am Sonntag zurückfliegen.
Info
Spenden können auf das Navis-Konto DE 66743517400000414000 bei der Sparkasse Moosburg überwiesen werden.