Bandportrait
Mit Punkrock in viele Länder: Bouncin' BC
6. Februar 2015, 18:15 Uhr aktualisiert am 6. Februar 2015, 18:15 Uhr
In Turbo-Geschwindigkeit ging es für "Bouncin' BC" in den vergangenen Jahren vom einstigen "Tschabo's", einer Kleinkunstbühne bei Rottenburg, auf die großen Szenebühnen in Regensburg und Landshut. Inzwischen spielt die Gruppe Shows in vielen Ländern.
"Austria and Wiener Walzer, Hot Latino Salsa Dance. Greek Men are Syrtaki Dancing, Rock ,n' Roll Americans... Every nations got their liquour and dance we're going to party with you tonight, our friends. The Bouncin' BC gets drunk so come on and follow punk.
Mit ihrem Song "Nations" haben die fünf Musiker von "Bouncin' BC" auf den Punkt gebracht, was ihnen an ihrem Musiker-Dasein wichtig ist: Partys feiern, guten Punkrock spielen, und das am liebsten mit und für Leute aus der ganzen Welt. Kein Wunder, dass "Nations" eines der Lieblingslieder von "Bouncin' BC" ist. Welch eine glückliche Fügung, dass Ferdinand Haimerl (Ferdl, 25), Christian Eckert (Ecki, 25), Johannes Guggenberger (Guggi, 27), Andreas Petermaier (Dres, 32) und Stefan Schlögl (21) so erfolgreich sind, dass sie inzwischen Bühnen in vielen Ländern rocken.
"Bouncin' BC" kommen aus den Landkreisen Kelheim und Landshut. Geprobt wird in Biburg bei Abensberg. Andreas und Stefan haben dazu aus Landshut den weitesten Anfahrtsweg. Johannes aus der Nähe von Rottenburg muss schon etwas weniger Wegstrecke zurücklegen. Christian (Abensberg) und Ferdinand (aus Pürkwang, Landkreis Kelheim) dagegen wohnen gleich um die Ecke.
Der Song "Nations" stammt aus dem ersten Album der fünf niederbayerischen Musiker. 2012 haben sie "Circus of Life" aufgenommen. Damals sind sie gerade so richtig durchgestartet. Nach einer Phase der Gründung 2007 hatte sich bis zirka 2011 fast die heutige Besetzung zusammengefunden, bestehend aus Ferdinand, Christian, Johannes, Andreas und Matthias Brandmeier, der inzwischen ausgestiegen ist.
In dieser intensiven Phase haben "Bouncin' BC" auf zahlreichen Kleinkunstbühnen in Niederbayern und der Oberpfalz gespielt. Darunter waren auch größere Clubs wie der "Rocketclub" in Landshut und die "Alte Mälzerei" in Regensburg. Im vergangenen Jahr tourte die Gruppe erstmals zehn Tage durch Deutschland. Große Städte wie Berlin, Hamburg, Wiesbaden, Essen, Leipzig, Düsseldorf und Kiel standen dabei auf dem Tourplan. Auch in Slowenien hat die Gruppe schon gespielt. Dieses Jahr geht es im Zuge einer elftägigen Tour wieder durch Deutschland und unter anderem nach Österreich und in die Schweiz. 2013 hat die Band dabei für Punkgrößen wie "The Casualties", "The Business" und "Deadline" eröffnet.
Kleine Bühnen liegen den Musikern dabei mehr. "Ich bin jemand, der auch mal gerne ins Publikum geht", sagt Christian. Ihre Heimatbühne war das einstige "Tschabo's" in Pattendorf bei Rottenburg. Dort haben sie ihre erste richtige Bühnenerfahrung gesammelt.
In diese Zeit fällt auch ein besonderes Erlebnis der Band, nämlich eine Konzerttour in England. Dass sie dort auf Bühnen in Stamford, Wakefield und Peterboroug spielen konnten, verdanken sie einem zufälligen Kontakt zu der britischen Band "The more I see". "Da hatten wir schon etwas Bedenken", erinnert sich Ferdinand. "Wir waren uns nicht sicher, ob wir dort gut ankommen. Vor allem wie das Publikum unsere englischen Texte bewertet." Die Sorge stellte sich jedoch als unbegründet heraus. "Unsere Musik kam gut an, und sogar unser Englisch", sagt Ferdinand und muss lachen. Mit der Band gibt es einen regen Austausch. Schon zweimal spielte sie auch in Deutschland. "Als nächstes sind wir wieder dran, nach England zu fahren", erzählen die Musiker begeistert. Noch in diesem Jahr ist es soweit.
Ihr neues Album werden sie dabei wohl noch nicht im Gepäck haben. Daran arbeiten sie gerade fieberhaft. Christian und Johannes schreiben die Songs. Sie arbeiten mal einzeln, mal zusammen, danach wird gemeinsam ausprobiert, was geht und was nicht. Ende 2015 soll es fertig sein. "Das brennt uns im Moment wirklich unter den Nägeln", sagt Ferdinand. Er ist derjenige, der die Texte schreibt und singt. Nicht nur das Publikum will etwas neues, auch die Band selbst ist der alten Platte "Circus of Life" schon etwas überdrüssig. "Irgendwie sind wir alle schon einen Schritt weiter."
Mit zirka 23 Titeln verfügen "Bouncin' BC" inzwischen über ein stattliches Repertoire an eigenen Songs. Ihre Musik wird von Fans gerne mal mit den "Ramones" verglichen. Eigentlich soll es aber eher in die Richtung von "Dropkick Murphys" gehen. Titel wie "Beers and Whiskey" gehören zu den Ohrwürmern des alten Albums und lassen sich dank eingängiger Melodie und Folk-Elementen hervorragend mitsingen. Mit diesem Song hadern die Musiker inzwischen aber ein wenig. "Klar, das sind auch wir. Aber eigentlich wollen wir da musikalisch nicht hin", sagen sie. Bloßes "Geschrammel", wie sie es nennen, ist dagegen definitiv auch nicht ihr Ding. Der Song "United" repräsentiert wahrscheinlich am ehesten die musikalische Richtung, in der die Gruppe weitermachen will. Wem das gefällt, der darf sich auf das neue Album definitiv freuen.
Sonja Kirchensteiner liebt inzwischen das Lied "Holy Father" von Bouncin' BC. Danke für die kleine Live-Performance.