Landkreis Landshut

„Freie Bahn“ für das Projekt Ortsmitte

Gemeinderat setzt mit Billigungs- und Auslegungsbeschluss Grundlage für „heiße Phase“


Der Vorhaben- und Erschließungsplan zeigt im oberen Bereich das ?Gastronomiegebäude? mit integriertem Bürgersaal.

Der Vorhaben- und Erschließungsplan zeigt im oberen Bereich das "Gastronomiegebäude" mit integriertem Bürgersaal. Zentral gelegen ist der Dorfplatz.

Die Gemeinderäte legten am Dienstagabend eine "Zusatzschicht" in Form einer einberufenen Sondersitzung ein, damit das Projekt Ortsmitte im beschleunigten Verfahren zeitnah auf die Reise geschickt werden kann. Zu Gast war Städteplaner Fritz Bauer vom Ingenieurbüro Komplan und stellte den Gemeinderäten das Ergebnis der bearbeiteten und weiterentwickelten Planungen vor. Damit das Grundkonzept des Projektes in einen planungsrechtlichen Bebauungsplan münden kann, billigten die Gemeinderäte das Konzept einstimmig und erteilten somit den Startschuss für das erste Auslegungsverfahren.

"Es ist zwar immer noch Januar und wir tagen bereits zum zweiten Mal", mit diesen Worten eröffnete Bürgermeisterin Birgit Gatz die gut besuchte Sondersitzung des Gemeinderates im Sitzungssaal des Rathauses. Die Sondersitzung wurde notwendig, um das "Baby Ortsmitte endlich auf die Reise schicken zu können", erklärte Gatz in ihren einleitenden Worten. Das Grundkonzept sei nun so weit gereift, dass man sich an der Schwelle zur nächsten Stufe befinde. Mit dem Auslegungsbeschluss der einstimmig beschlossen wurde, legt der Gemeinderat den Vorentwurf des Bebauungsplanes und die damit verbundenen Ziele und Planungen der Öffentlichkeit dar.

Ingenieur Fritz Bauer stellte den Planungsstand des Konzeptes Ortsmitte vor. Mit dem Billigungsbeschluss könnten die Weichen für den Weg zum planungsrechtlichen Bebauungsplan gestellt werden. Wenn alles weiterhin nach Zeitplan verlaufe und die Abstimmungsprozesse mit dem Investor Hand in Hand gehen, könne das bauplanungsrechtliche Verfahren so abgewickelt werden, dass im Juni mit dem Bauen begonnen werden kann, sagte Amtsleiter Rudolf Radlmeier auf Nachfrage der LZ. Etwa zwei Jahre wird dann Tiefenbachs Ortsmitte zur Baustelle, aber es lohne sich, wie Bauer anhand seiner Planungen durchblicken ließ.

Es bleibe demnach bei der Anordnung der fünf Gebäudekomplexe, die giebelseitig zur Hauptstraße ausgerichtet sind. Die Gebäude sind alle dreigeschossig geplant. Für Haus eins (siehe Grafik) sei vornehmlich die Einrichtung einer Gastronomie sowie 27 Fremdenzimmer vorgesehen. Des Weiteren soll im vorderen Etagenbereich die Bankfiliale der Raiffeisen-Bank untergebracht werden.

Über das Untergeschoss des Gebäudes gelangt man in den geplanten Bürgersaal, den man auch von außen über den Dorfplatz erreichen kann. Der Weg dorthin führt über eine Treppe oder barrierefrei über einen Aufzug hinunter auf ein Plateau zum Vorplatz des Bürgersaales. Der im Untergeschoss liegende Bürgersaal hat Platz für etwa 150 Personen. An den Bürgersaal grenzt der zweite Gebäudekomplex mit ausreichend Wohnraumkapazität an. Zwei weitere Gebäude sind ebenfalls über den Dorfplatz zentral zu erreichen. Dort sind Wohn- und Geschäftsbereiche vorgesehen. Bei den Geschäftsbereichen handelt es sich um ein sogenanntes "nicht störendes Geschäftsleben, also Dinge wie Bäckereien, Arztpraxen oder eine Apotheke.

In Verlängerung, entlang des Dorfplatzes, befindet sich ein weiteres Gebäude, das hauptsächlich für weiteren Wohnraum vorgesehen ist. Die Verkehrserschließung soll nach Planungsstand in den Dorfplatz münden und so Kurzparkern, die beispielsweise den Bäcker oder falls vorhanden eine Apotheke aufsuchen wollen, die Gelegenheit zum kurzzeitigen Parken haben.

Der Dorfplatz ist das zentrale Kernstück der Ortsmitte und soll als Kommunikationstreffpunkt den Ort beleben. Für öffentliche Veranstaltungen können am Dorfplatz die Kurzparkflächen kurzerhand gesperrt werden, sodass Raum für größere Veranstaltungen möglich sein wird.

Die im Baurecht festgelegte Stellplatznutzung erfordert für das Projekt einen Bedarf von 90 Parkplätzen, mit Ausnahme einer Berücksichtigung von Veranstaltungen im künftigen Bürgersaal. Die Planungen erfüllen in dieser Frage ebenfalls ihr Soll und weisen sogar 93 Stellplätze rund um die Ortsmitte aus.

Sobald der rechtskräftige Bebauungsplan vorliegt, könne mit dem Bau begonnen werden. Vorrang haben nach Aussage der Bürgermeisterin Birgit Gatz die Gebäude, die für die Grundversorgung der Bürger am wichtigsten sind.