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Ergoldinger Wolfgang Stark will 2014 zur Weltmeisterschaft nach Brasilien
2. Dezember 2013, 12:00 Uhr aktualisiert am 2. Dezember 2013, 12:00 Uhr
Wolfgang Stark will zur Weltmeisterschaft nach Brasilien. Der 43-Jährige aus Ergolding ist einer von zwei deutschen Schiedsrichtern, die sich Hoffnung auf eine Nominierung machen dürfen. Im Interview mit idowa spricht der Bankkaufmann über die aktuelle Saison und wie er sich für das große Turnier kommenden Sommer vorbereitet.
Herr Stark, die aktuelle Bundesliga-Saison läuft. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer bisherigen Leistung?
Stark: Insgesamt bin ich sehr zufrieden, wobei es natürlich immer Einzelsituationen beziehungsweise Einzelentscheidungen gibt, die man verbessern kann und muss.
Die laufende Saison ist eine entscheidende, es geht um die WM-Teilnahme. Wie groß ist ihre Zuversicht, im Sommer nach Brasilien fahren zu dürfen?
Stark: Wir haben auf der Liste der Kandidaten zwei deutsche Schiedsrichter und ich bin überzeugt, dass einer von uns beiden nominiert wird. Jeder versucht seine bestmögliche Leistung in allen Spielen abzurufen. Schlussendlich entscheidet die FIFA über die Nomminierung.
Ihr Konkurrent ist Dr. Felix Brych. Wie geht man in einer solchen Phase mit dem "Kontrahenten" um?
Stark: Ich denke nicht, dass man da von einem Kontrahenten sprechen kann. Wir sind Schiedsrichter-Kollegen und jeder versucht stets, seine bestmögliche Leistung abzurufen.
Wie läuft die letzte Saison vor einem großen Turnier ab? Wird der Kontakt zu den Offiziellen um Herbert Fandel noch intensiver?
Stark: Zu Herbert Fandel, dem Vorsitzenden der DFB-Schiedsrichterkommission, stehe ich permanent in Kontakt. Das hat mit der WM nichts zu tun. Die Vorbereitung für die WM 2014 startete bereits im September 2012. 2013 müssen beziehungsweise mussten alle Kandidaten auf ein Fifa-Turnier fahren (Konfed-Cup, U20-WM, U17-WM und Club-WM). Des weiteren sind auf einer eigenen Internetplattform verschiedene Themen im Bereich Regelkunde und Videoszenen monatlich oder wöchentlich zu bearbeiten. Ebenfalls musste man sein Trainingspensum erhöhen, um alle Anforderungen im Bereich Fitness zu erfüllen. Dies bedeutete nicht nur höheren Aufwand im Trainingsbereich sondern auch eine größere zeitliche Belastung.
Für Sie spricht ganz klar die Turniererfahrung. Wie blicken Sie auf die vergangene WM in Südafrika zurück?
Stark: Die WM 2010 in Südafrika ist Vergangenheit. Diese war natürlich für mich und mein Team sehr erfolgreich und wir haben tolle Erinnerungen. Aber wir müssen in die Zukunft schauen und uns neuen Herausforderungen stellen.
Die WM wäre ihr letztes großes internationales Turnier, denn in zwei Jahren müssen Sie international als Schiedsrichter aufhören. Wie groß ist die Wehmut?
Stark: Als Schiedsrichter weiß ich von Beginn an, dass es diese Altergrenze gibt und auf internationalem Niveau mit 45 Jahren vorbei ist. Darauf kann man sich also lange und bestens einstellen.
Sollten Sie zur WM fahren: Hofft man dann auf ein frühes Ausscheiden der deutschen Mannschaft, um sich selbst den Traum von einem großen Endspiel erfüllen zu können und somit wohl den Karrierehöhepunkt erleben zu können?
Stark: Ich schaue in erster Linie auf meine eigene Leistung und meine eigenen Spiele bei so einem Turnier. Nur durch gute Leistungen kann man die Grundlage legen, um nach der Vorrunde dabei zu bleiben. Das ist erstmal unabhängig vom Abschneiden der eigenen Nationalmannschaft zu betrachten.
Wann und von wem erfahren Sie, ob Sie in Brasilien dabei sind?
Stark: Die FIFA wird wahrscheinlich im Februar 2014 die entsprechenden Schiedsrichter nominieren.
Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die bevorstehenden Aufgaben.