Anmerkungen

Wenn der Grenulli der Eidechse den Kopf abbeißt

Literatur ist, um hier ein Sprichwort meines Großvaters aufzugreifen, wie ungarisches Gulasch und brennt zweimal - einmal im Kopf, einmal in der Seele.


Gebrandmarkt sind wir doch alle, allem voran von der erzwungenen Schulliteratur. Das beginnt in jungen Jahren, wenn man gezwungen wird, das "Vamperl" zu lesen, und auf der ersten Seite die Adelheid ausgesaugt wird - slurp. Auch werde ich nie vergessen, wie Grenouille (zu Deutsch "Der Frosch", nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Figur aus der Operette "Die Fledermaus", oder, wie meine Klassenkameradin es damals aussprach: "Grenulli") im Süßkindschen "Das Parfüm" in einer Höhle haust und einer Eidechse den Kopf abbeißt. So als Snack. Als wär's ein Bifi, Klappe auf, Gecko tot. Das Bild hat mich bis heute traumatisiert. Jedes mal, wenn ich irgendwo eine Eidechse erspähe, denke ich automatisch an diese Szene - und denk mir: "Aber jetzt mal husch, bevor dir der Grenulli den Schädel abkloppt".

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