Die Betriebsnummer brachte Glück

BMW-Mitarbeiter gewann einen BMW 1800


Dr. Eberhardt Sarfert von der Personalabteilung (links) überreichte den Kfz-Brief an Max Reicheneder.

Dr. Eberhardt Sarfert von der Personalabteilung (links) überreichte den Kfz-Brief an Max Reicheneder.

Es kam in der bisherigen Geschichte von BMW nicht oft vor, dass der Autohersteller ein Fahrzeug verlost. Ein solch seltenes Ereignis war vor 50 Jahren. Der Dingolfinger Anzeiger schrieb in seiner Ausgabe vom 19. Februar 1972:

"Auch heuer wurde im BMW-Werk 2 Dingolfing aufgrund der guten Leistungen der Belegschaft und des Umsatzergebnisses 1971 vom Vorstand des Unternehmens ein BMW 1800 zur internen Auslosung unter den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt. Der glückliche Gewinner der Limousine wurde der Mitarbeiter Max Reicheneder aus Pilsting."

Max Reicheneder lebt heute 86-jährig bei guter Gesundheit immer noch in Pilsting. Wie er der Heimatzeitung berichtet, war er bei BMW als Maschineneinsteller beschäftigt. 1998 ging er in Ruhestand.

Gut erinnert er sich noch an den Tag der Ziehung. Losnummer war seine Betriebsnummer gewesen. Dr. Eberhardt Sarfert von der BMW-Personalabteilung in München überreichte den Kfz-Brief. Den BMW 1800, er wurde von September 1963 bis Juli 1972 gebaut, fuhr Reicheneder neun oder zehn Jahre lang. Danach kaufte ihm ein Sammler das rot lackierte Fahrzeug ab.

Heute werden für BMWs 1800 mit TÜV Preise von mehreren Tausend Euro bezahlt.

Personaler Dr. Sarfert wurde zwei Jahre nach der Gewinnübergabe Generalbevollmächtigter des Personal- und Sozialwesens der BMW AG. 1976 stieg er als jüngstes Mitglied in den Vorstand für das Ressort Personal und Soziales auf. Insgesamt elf Jahre war er Vorsitzender der Geschäftsführung der BMW Motorrad GmbH. Zu Beginn des Jahres 1985 schied Sarfert aus dem Unternehmen aus. Nähere Hintergründe dazu sind nach der BMW-Historikerin Annika Biss nicht bekannt.

Dr. Sarfert lebt heute 85-jährig zurückgezogen in Landshut. Als Ehrenmitglied des Dingolfinger Heimat- und Volkstrachtenvereins wohnte er bis vor etwa zehn Jahren den Veranstaltungen des Vereins bei.