Land unter in weiten Teilen Bayerns. Während in Allgäu und Schwaben Deiche gebrochen sind und viele Haushalte evakuiert werden mussten, war es am Wochenende im Landkreis Deggendorf vergleichsweise entspannt. "Noch", wie Landrat Bernd Sibler wissen ließ. Mit der kritischste Punkt ist die Ortschaft Niederalteich, die an der Donau liegt - hier wird der Scheitel erst am Mittwoch gegen 16 Uhr erwartet. Der Pegel an der Isar liegt in Plattling momentan bei 350 Zentimeter. Das Vorland ist überschwemmt, dennoch halten die Deiche den Wassermassen noch stand. Hier galt bislang die Meldestufe 4, was bedeutet, dass die Deiche überwacht werden. Seit Montag jedoch wurde für den gesamten Landkreis vorsorglich der Katastrophenfall ausgerufen.

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Aus den Erfahrungen des Jahrhunderthochwassers 2013 habe man gelernt, wie Landrat Sibler sagt. Es wurden umfassende Schutzmaßnahmen durchgeführt, an Donau und Isar dicke Spundwände eingebaut. Dennoch ist die Lage in der Bevölkerung angespannt - insbesondere bei den Plattlingern, die unmittelbar an der Isar, dem Reißinger Bach oder an einem der Bäche wohnen, die sich durch die Stadt schlängeln.

Schleuse zum Mühlbach zu

Zum Reißinger Bach sagt Bürgermeister Hans Schmalhofer, dass dort das Wasserwirtschaftsamt die Schleuse rechtzeitig geschlossen habe. Denn der Bach mündet bekanntlich in den Mühlbach. Auch sei der Bereich um die Isar-Sohlschwelle, wo der Kanu World Cup stattgefunden hat, frühzeitig evakuiert worden. Mittlerweile hat sich dort die Isar in einen breiten Fluss verwandelt. So war es umso unverständlicher, dass einige unvernünftige Kanu-Fahrer sich nach den ersten Warnungen immer noch in Richtung Welle begeben haben. Bauhofleiter Christoph Grimm sei sogar sehr grantig gewesen, da er die Unvernunft nicht nachvollziehen könne.

Es war die Kombination aus Plattlinger Volksfest und Hochwasserlage, die eine Verbindung zum Jahrhunderthochwasser 2013 im Landkreis hergestellt hat. An diesem Tag sind große Teile komplett überschwemmt worden. Auch letztes Wochenende war die angespannte Lage an den Biertischen Gesprächsthema Nummer eins, denn der Dauerregen wollte einfach nicht aufhören.

Der Plattlinger Feuerwehrkommandant Florian Loibl sagt, dass bislang in und um die Isarstadt drei Deichwachen durchgeführt worden sind, eine am frühen Sonntagabend und zwei am Montag, eine morgens, eine nachmittags. Im K-Fall, der auch für Plattling und Umgebung greift, gilt die höchste Warnstufe und verschärfte Sicherheitsmaßnahmen.