Letzte Ehre für Sepp Traurig

Abschied von einem Further Macher


Viele Grenzstädter begleiteten Sepp Traurig auf seinem letzten Weg.

Viele Grenzstädter begleiteten Sepp Traurig auf seinem letzten Weg.

Sepp Traurig hatte nie eine allzu große offizielle Ehrung vonseiten der Stadt erfahren. Doch wie sehr "die Stadt", also ihre Bürgerschaft, ihn geschätzt hat, war am Mittwochnachmittag unübersehbar - in der Stadtpfarrkirche, als Furth von diesem Unternehmer und engagierten Grenzstädter Abschied nahm. Traurig war vor einer Woche nach langer, schwerer Krankheit im Alter von nur 75 Jahren verstorben.

An diese 75 Jahre, die er nicht nur als Autohaus-Betreiber, sondern auch als Rosserer, Lokalpatriot, Messe-Motor und Gönner verbracht hat, wurde im Rahmen des Requiems in der Stadtpfarrkirche und danach am offenen Grab erinnert. "Immer viel selbst mit anpacken. Hilfsbereit sein, obwohl es zunehmend mühsam wurde", fasste Stadtpfarrer Seidl die Charaktereigenschaften von Josef Traurig, für die er bei den Furthern bekannt und geschätzt war, zusammen. Wie eng Tod und Leben zusammenhängen, verdeutliche der Geistliche, als er berichtete: Nur kurz nachdem Traurig verstorben war, erblickte ein weiteres Enkelkind das Licht der Welt.

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Rosserer, Segler, Krieger, Schützen, FCler und die Arbeiterwohlfahrt würdigten die Hilfsbereitschaft des 75-Jährigen.

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"Mit dir verlieren wir einen echten Typen!": Pferdezüchter-Chef Alexander Pongratz.

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Edeltraud Sander, Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt.

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Matthias Moritz, Vorsitzender des Segelclubs "Drachensee".

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Christoph Haimerl, Vorsitzender des FC Furth im Wald.

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Georg Nobars, Schützenmeister der Schützengesellschaft 1866 Furth im Wald.

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Ludwig Bertl, Vorsitzender der Soldaten- und Kriegerkameradschaft Furth im Wald.

Auf dem Friedhof hatten anschließend die Vereine Gelegenheit, "ihrem" Sepp ein letztes Mal ein Dankeschön auszusprechen. Die Reihe eröffnete Edeltraud Sander, Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt: "Ich möchte mich bei dir für alles bedanken!" Vorsitzender Matthias Moritz erinnerte für den Segelclub, dass Traurig zu den ersten Mitgliedern des Vereins zählte, über viele Jahre Beisitzer, zuletzt Ehrenmitglied war und "stets half, wenn es um tatkräftige Unterstützung ging". Der Drachensee sei für ihn eine Herzensangelegenheit gewesen. Ebenso der FC Furth im Wald, wie dessen Chef Christoph Haimerl unterstrich. Er erinnerte an seine Spendenbereitschaft und die Übernahme der Schirmherrschaft. "Wenn ihr was braucht, dann sagt mir Bescheid, ich helf' euch", habe Traurig stets dem Fußballclub seine Unterstützung angeboten. So hat ihn auch Georg Nobars, Schützenmeister der Schützengesellschaft 1866 Furth im Wald, kennengelernt, als Gönner und Schirmherr. Auch die Soldaten- und Krieger-Kameradschaft, der er 45 Jahre als Unteroffizier der Reserve angehörte, so Ludwig Bertl. Am deutlichsten beschrieb ihn wohl der jüngste Trauerredner, Alexander Pongratz.

Der Vorsitzende der Pferdezüchtervereinigung Furth im Wald/Hohenbogenwinkel sprach von einem "echten Vollblut-Rosserer, der die Pferdekultur und unsere Werte weit über die Grenzen der Stadt Furth verteidigte". Es gebe nur wenige, die die Verbundenheit zwischen Mensch und Tier so gelebt hätten, wie er. Der Vorsitzende bescheinigte Traurig eine gerechte Art, Prinzipientreue, aber auch Mut, wobei er das Wagenrennen bei der Messe als Beispiel nannte, und mentale Stärke, als es darum ging, gegen seine Krankheit anzukämpfen. Pongratz: "Er hat immer das Glück in die eigene Hand genommen und Nägel mit Köpfen gemacht. ... Mit dir verlieren wir einen echten Typen!"