Der Kötztinger Pfingstritt muss heuer erneut ausfallen, das Gelöbnis aus dem Jahre 1412 - Kern und Ursprung des jahrhundertealten Pfingstbrauchtums - ist aber erneuert worden. Kaplan Matthias Meckel ritt an Christi Himmelfahrt mit zwei Begleitern nach Steinbühl und feierte in der Nikolauskirche Gottesdienst. Der Gelöbnisritt fand damit, wie schon 2020, im kleinsten Kreis statt.
Der Ablauf war genauso wie 2020, im Jahr eins der Pandemie: Um Menschenansammlungen zu verhindern, war der Zeitpunkt erneut streng geheim gehalten worden. Am Donnerstag, eineinhalb Wochen vor Pfingsten, war es so weit: Um Punkt sechs Uhr durchritten Kaplan Matthias Meckel, Kreuzträger Josef Schedlbauer und sein Sohn Stefan den Torbogen der Kirchenburg. Bei Dauer-Nieselregen zog das Trio im Morgengrauen hinaus ins Zellertal. Nur das Klappern der Hufe durchbrach die Stille. Matthias Meckel führte die Pfingstmonstranz mit. Begleitet wurden die Reiter zu Fuß von Leitendem Zugordner Sepp Barth und Florian Schedlbauer. An den vier Evangelienstationen wurde Halt gemacht, um - wie beim Pfingstritt auch - Gebete zu sprechen und die Fluren zu segnen.