Nahost-Konflikt
UN fordert Untersuchung zu Angriffen auf Kliniken in Gaza
31. Dezember 2024, 16:56 Uhr
Israelische Angriffe auf Krankenhäuser im Gazastreifen könnten laut UN-Menschenrechtlern Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen. Die Attacken hätten das Gesundheitssystem des palästinensischen Gebiets "an den Rand des völligen Zusammenbruchs" gebracht, hieß es in einem Bericht des UN-Menschenrechtsbüros in Genf.
Volker Türk, der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, forderte eine unabhängige und gründliche Untersuchung der Angriffe. "Als ob die unerbittlichen Bombenangriffe und die katastrophale humanitäre Lage im Gazastreifen nicht genug wären, wurde der einzige Zufluchtsort, in dem sich die Palästinenser sicher fühlen sollten, zu einer Todesfalle", sagte er.
In dem Bericht über den Zeitraum zwischen Oktober 2023 und Juni 2024 wurden demnach mindestens 27 Kliniken und 12 andere medizinische Einrichtungen in 136 Angriffen getroffen. Das Menschenrechtsbüro sprach von "erheblichen" Opferzahlen.
Israel hat solche Einsätze meist damit begründet, dass Krankenhäuser von der Hamas für militärische Zwecke genutzt worden seien. Dafür habe Israel bislang jedoch keine stichhaltigen Beweise vorgelegt, hieß es in dem Bericht.
Gezielte Angriffe auf nicht militärisch genutzte Kliniken und unverhältnismäßige Angriffe auf Zivilisten seien Kriegsverbrechen, betonten die UN-Fachleute. Falls dies Teil einer großangelegten, systematischen Attacke gegen die Zivilbevölkerung sei, könnte es als Verbrechen gegen die Menschlichkeit gewertet werden, hieß es.
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