Präsidentschaftswahlen

So wollen US-Parteien in Deutschland lebende Amerikaner mobilisieren

Es gibt weit über Hunderttausend Stimmen zu holen: Der Wahlkampf der US-amerikanischen Parteien - Republikaner und Demokraten - beginnt auch in Deutschland.


Der Wahlkampf der in Deutschland lebenden US-Amerikaner spiegelt auch die tiefe Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft wider.

Der Wahlkampf der in Deutschland lebenden US-Amerikaner spiegelt auch die tiefe Spaltung der US-amerikanischen Gesellschaft wider.

Von Rosaria Kilian

Wer als US-Amerikaner im Ausland wählen möchte, muss häufig große Hürden bewältigen. Bei knappen Wahlergebnissen sind ihre Stimmen aber möglicherweise entscheidend. Bei der letzten US-Präsidentschaftswahl waren laut Statistischem Bundesamt immerhin 141.000 Menschen in Deutschland wahlberechtigt. Deswegen haben beide politischen Parteien ein Interesse daran, in Deutschland lebende Amerikaner zu mobilisieren. Dabei setzen die Organisationen der Demokraten und Republikaner auf unterschiedliche Strategien. Generell gilt: In den meisten US-Bundesstaaten werden Wahlberechtigte nicht automatisch zur Wahl eingeladen. Da keine Meldepflicht herrscht, liegt es in der Eigenverantwortung der Menschen, sich am Wahlort zu registrieren. Wählerwillen müssen Amerikaner auch aktiv bekunden, wenn sie im Ausland leben. Zurzeit sind nach Angaben der Bundesregierung rund 38.000 amerikanische Soldaten in Deutschland stationiert, dazu kommen Zivilisten im Dienst der US-Streitkräfte, Diplomaten, Expats, deren Angehörige. Diese Exil-Amerikaner müssen außerdem ihre Wahlunterlagen meist extra anfordern. Zum Wählen ist keine aktuelle Adresse in den USA erforderlich, in der Regel befindet sich das zuständige Wahlbüro in dem US-Bundesstaat, in dem die Wähler zuletzt gewohnt haben. Für im Ausland geborene US-Bürger gilt der letzte Wohnsitz der Eltern. Da der Prozess sehr kompliziert ist, unter anderem abhängig vom Bundesstaat nur postalisch oder nur digital gewählt werden kann, bieten die Parteien Hilfe an.

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