Leitartikel

Steigende Beiträge

Reformen beim Sozialstaat sind unbeliebt, aber nötig

Mehr als 20 Jahre nach Gerhard Schröders Reformen drohen die Beiträge zu den Sozialkassen in bislang nicht gekannte Höhen zu steigen. Das schadet auch der Wirtschaft.


Beiträge, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeden Monat an Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegekassen abführen, werden wohl bis zum Jahr 2035 von gegenwärtig rund 41 Prozent auf annähernd die Hälfte eines Bruttoeinkommens steigen.

Beiträge, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeden Monat an Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegekassen abführen, werden wohl bis zum Jahr 2035 von gegenwärtig rund 41 Prozent auf annähernd die Hälfte eines Bruttoeinkommens steigen.

Von Rudi Wais

Mehr Netto vom Brutto? So schön das für Millionen von Beschäftigten wäre - ein Blick in die jüngsten Prognosen für die Sozialversicherungen lässt eher das Gegenteil befürchten. Danach steigen die Beiträge, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer jeden Monat an Kranken-, Renten-, Arbeitslosen- und Pflegekassen abführen, bis zum Jahr 2035 von gegenwärtig rund 41 Prozent auf annähernd die Hälfte eines Bruttoeinkommens. Das belastet nicht nur die Wirtschaft, weil es Arbeit weiter verteuert - es nutzt auch den Versicherten nichts, die für ihre soziale Absicherung immer mehr bezahlen müssen, dafür aber keine besseren Leistungen erhalten, zum Beispiel in Form höherer Renten.

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1 Kommentare:


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Frank H.

am 22.08.2024 um 16:33

Hierbei würde ich Ansprüche, die sich Beamte durch ihren Staatsdienst und Erwerbstätige durch jahrzehntelange Beitragszahlungen erarbeitet haben, keinesfalls auf dieselbe Stufe mit den ideologisch begründeten steuerfinanzierten "sozialen Wohltaten" stellen, denen im Prinzip keine gesellschaftliche Leistung gegenübersteht. Dazwischen liegen noch die Bundeszuschüsse zum Rentensystem, die in Summe hoch, auf die Zahl der Empfänger bezogen im Vergleich zu den Pensionen jedoch moderat sind und dafür dem Generationenvertrag etwas Rechtssicherheit verleihen. Sehr gut sind die Denkanstöße zu den möglichen Anpassungen. Wobei die Anhebung des Rentenalters nachvollziehbar ist, aber in mancher Hinsicht etwas ungerecht erscheint. Ebenso ein Wegfall der Familienversicherung - schließlich ist die KV ja auch für Bürgergeldempfänger kostenlos (bzw. vom Erwerbstätigen steuerfinanziert).



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