Flüchtlingskrise
Europa in der Zwickmühle
2. März 2020, 19:51 Uhr aktualisiert am 2. März 2020, 20:54 Uhr
2015 wiederholt sich nicht. Als die Opfer des syrischen Stellvertreterkrieges vor fünf Jahren Richtung Europa flohen, gab es andere Stimmen. Da war nicht - wie jetzt in der Frontex-Analyse - von "Massenmigrationsströmen", sondern von Hilfesuchenden die Rede. Da fanden etliche Tausende jener Vertriebenen eine Heimat, ehe die Stimmen nach Abschottung und Grenzschließung die Oberhand gewannen. Nun aber ist von Solidarität für Griechenland und Bulgarien die Rede, nicht aber von Willkommenskultur oder gar Aufnahmebereitschaft für die Flüchtlinge. Dabei wissen die Mitgliedstaaten, dass sie eine humanitäre Katastrophe provozieren, wenn sie sich nicht in den kommenden Tagen zumindest zur Aufnahme derer entschließen, die der türkische Präsident als Opfer seiner Machtpolitik instrumentalisierte und sie an die europäischen Grenzen schaffen ließ - wissend, dass die Union sie dort stranden lassen würde.
Jetzt weiterlesen mit
- alle Artikel auf idowa.de in voller Länge und deutlich weniger Werbung
- als Abonnent unterstützen Sie Journalismus in Ihrer Region
- einen Monat für 0,99 Euro testen, danach 9,90 Euro im Monat