Meinung

Maximilian Krah

Die Opferrolle der AfD funktioniert nicht mehr


Gut zwei Wochen vor der Europawahl steckt die AfD in schweren Turbulenzen. Die Parteispitze erteilte ihrem eigenen Spitzenkandidaten Maximilian Krah (Archivfoto) ein Auftrittsverbot.

Gut zwei Wochen vor der Europawahl steckt die AfD in schweren Turbulenzen. Die Parteispitze erteilte ihrem eigenen Spitzenkandidaten Maximilian Krah (Archivfoto) ein Auftrittsverbot.

Was für ein Desaster für die AfD: Jetzt ist die Partei ihren Spitzenkandidaten für die Europawahl endgültig los. Maximilian Krah ist mit seinem Rücktritt dem Rauswurf aus dem Parteivorstand zuvorgekommen und hat nun, wie die Nummer zwei auf der Liste, Petr Bystron, Auftrittsverbot. Nun gehen auch noch die rechtspopulistischen Parteien Europas auf Distanz. So will die Französin Marine Le Pen, die an ihrer Entdämonisierung arbeitet und bergeweise Kreide gefressen hat, um sich 2027 zur Präsidentin wählen zu lassen, nichts mehr mit der AfD zu tun haben.

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3 Kommentare:


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Frank H.

am 23.05.2024 um 15:01

Vom NDR gibt es dazu ein gutes Interview mit Ex-AfDler Meuthen, das meinen Verdacht bestätigt. Dazu muss man das Verhältnis von Parteiprogrammen und Wählerpotential betrachten. Setzt eine Partei auf radikale Ansichten und hat alle radikalen Wähler für sich gewonnen, kann sie nur noch durch tolerantere Inhalte wachsen - in der Hoffnung mehr Wähler der Mitte zu gewinnen als Extreme zu verlieren. Zu dieser Anpassung gehört auch eine gewisse Sensibilität in der Fraktionsgemeinschaft. Gerade rechtskonservative Franzosen und Italiener dürften die Nazi-Verbrechen in ihren Ländern nicht vergessen haben - und Le Pen und Meloni wissen genau was sie ihren Wählern besser nicht zumuten. Krah scheint jedoch so toxisch auf den rechten Rand seiner Wähler fixiert zu sein, dass er das alles völlig ausblendet - und mit unsinnigen Anbiederungen im ungünstigsten Zeitpunkt ein Desaster auslöst. In diesem Fall verdient die AfD kein Mitleid - sie hat ihn schließlich als Kandidaten aufgestellt.



Frank H.

am 22.05.2024 um 21:22

Wie macht man sich eigentlich als Journalist ein eigenes Bild ? Ich musste recht lange nach Krah-Äußerungen im O-Ton suchen - man hört fast nur Meinungen über ihn, aber nicht von ihm. Und man verdreht auch einiges: So wird aus seiner Aussage nicht alle SS-Mitglieder wären Kriminelle gewesen die, er würde SS-Verbrechen verharmlosen. Sind das nicht zwei ganz verschiedene Dinge ? Waren Günther Grass oder Horst Tappert wirklich Verbrecher ? Auf der Webseite Gelsenzentrum ist zu lesen was für ein unglaublicher brauner Sumpf die junge Bundesrepublik noch war - ranghohe Nazis bis in die Regierung. Und Adenauer beschrieb die Soldaten der Waffen-SS als "anständige Leute" ! Heute bekommen wir von dieser Vorstellung Brechreiz, aber wir sehen daran auch, wie viel sich mittlerweile doch zum Guten gewandelt hat.



Christian L.

am 23.05.2024 um 09:14

volle Zustimmung !



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