Totschlag

Von einer Zeitungsanzeige in die Hände der Peiniger: Frau stirbt in Gefangenschaft


Eine Haustür ist am 29.04.2016 in Höxter (Nordrhein-Westfalen) auf einem Bauernhof von der Polizei versiegelt. Eine Frau ist im ostwestfälischen Höxter wochenlang auf einem Bauernhof gefangen gehalten worden und schließlich gestorben. Gegen das Paar, das auf dem Gehöft lebt, seien Haftbefehle erlassen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Paderborn am Freitag.

Eine Haustür ist am 29.04.2016 in Höxter (Nordrhein-Westfalen) auf einem Bauernhof von der Polizei versiegelt. Eine Frau ist im ostwestfälischen Höxter wochenlang auf einem Bauernhof gefangen gehalten worden und schließlich gestorben. Gegen das Paar, das auf dem Gehöft lebt, seien Haftbefehle erlassen worden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Paderborn am Freitag.

Von Monika Müller

Sie antwortete auf eine Partnerschaftsanzeige - doch ihr vermeintlicher neuer Freund hält sie dann wochenlang gefangen. Nach immer neuen Misshandlungen stirbt die Frau.

Über eine Kontaktanzeige ist eine Frau nach Angaben der Ermittler in Gefangenschaft gelockt und dann so schwer misshandelt worden, dass sie starb. Gegen einen 46-jährigen Mann und seine 47 Jahre alte Ex-Frau sei Haftbefehl wegen Totschlags erlassen worden, sagte Ralf Meyer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Paderborn, am Freitag. In ihrem abgelegenen Haus in Höxter in Ostwestfalen sollen die beiden die Frau festgehalten haben.

"Die Obduktion hat ergeben, dass das Opfer durch stumpfe Gewalt gegen den Kopf gestorben ist", sagte Meyer. Über das Motiv und Aussagen der beiden Tatverdächtigen machte er keine Angaben. In einer Mitteilung der Ermittler hieß es, bis jetzt gebe es keine Hinweise auf ein Sexualdelikt.

Der Mann habe eine Zeitungsannonce geschaltet und darin nach einer Frau für eine feste Beziehung gesucht, teilten die Ermittler mit. Nach einer kurzen Phase des Kennenlernens sei die 41-Jährige aus Niedersachsen in das Haus des Mannes und seiner Ex-Frau gezogen. "Hier wurde die Frau festgehalten und körperlich misshandelt", erklärten die Ermittler. Hinweise auf ein Sexualdelikt gebe es bislang nicht.

Am 21. April hätte das Paar die körperlich schwer angeschlagene Frau zurück in ihre Wohnung nach Bad Gandersheim in Niedersachsen bringen wollen. Das Auto sei aber mit einem Motorschaden unterwegs liegen geblieben. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur riefen die beiden zunächst ein Taxi herbei. Doch während des Wartens habe sich der Zustand der 41-Jährigen immer weiter verschlechtert.

"Die Beschuldigten waren nunmehr gezwungen, wegen des schlechten Gesundheitszustandes einen Rettungswagen zu rufen", schrieben die Mordkommission aus Bielefeld, die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Polizei Höxter in ihrer Mitteilung. Ein Notarzt brachte die Frau dann ins Krankenhaus nach Northeim in Niedersachsen. Dort starb sie zwei Stunden später.