Illegale Tierhaltung

Tier-Drama in Österreich: Tigerbabys aus Plattenbauwohnung gerettet


"Sangha" und "Kumal": Die kleinen Tigerbabys wurden aus einer Plattenbauwohnung in Österreich gerettet.

"Sangha" und "Kumal": Die kleinen Tigerbabys wurden aus einer Plattenbauwohnung in Österreich gerettet.

Von Sven Geißelhardt

Besonderer Einsatz für den Österreichischen Tierschutzverein: Zwei Tigerbabys mussten aus einer Plattenbauwohnung gerettet werden. Die kleinen Raubkatzen sind erst wenige Tage alt wurden in einem kritischen Zustand vorgefunden. Jetzt kümmern sich Tierpfleger um die kleinen Raubkatzen.

Hainburg - Tigerbabys sind süß und niedlich, gehören aber auf gar keinen Fall in eine Privatwohnung. Trotzdem sollen laut einem Bericht des "Handelsblatt" weltweit tausende Tiger in privater Haltung leben - sogar mehr als in freier Wildbahn. Einige davon haben einen artgerechten Auslauf, andere werden in kleinen Wohnungen gehalten. Im österreichischen Hainburg an der Donau musste am Donnerstag der österreichische Tierschutzverein eingreifen und zwei Tigerbabys aus einer Plattenbauwohnung retten, das berichten die Tierretter am Freitag.

Sollten die Tigerbabys auf dem Schwarzmarkt verkauft werden?

Durch den Hinweis eines Informanten, dass zwei kleine Raubkatzen in einer Badewanne gehalten werden, stürmte die Polizei die verdächtige Wohnung. Tatsächlich konnte der Tierschutzverein zwei erst wenige Tage alte Tigerbabys sicherstellen. "Sangha" und "Kumal" waren laut der Tierretter offenbar aus der Slowakei nach Österreich geschmuggelt worden.

Die kleinen Raubkatzen sollten womöglich illegal weiterverkauft werden. "Tigerbabys sind auf dem Schwarzmarkt heiß begehrt und werden um zig-tausende Euro gehandelt", sagt Ulrike Weinberger vom Österreichischen Tierschutzverein. Gegenüber der Polizei gab die 34-jährige Tatverdächtige an, nicht gewusst zu haben, dass Exoten nicht in der Wohnung gehalten werden dürfen.

Die Tigerbabys sind erst wenige Tage alt.

Die Tigerbabys sind erst wenige Tage alt.

Der Gesundheitszustand von "Sangha" und "Kumal" ist kritisch. Die Jungtiere hatten die Augen noch geschlossen, was darauf hindeutet, dass sie erst wenige Tage zuvor der Mutter entrissen wurden. "Besonders bei exotischen Tieren ist die fachmännische Versorgung in den ersten Lebenswochen von enormer Bedeutung um Gesundheit und Überleben der Tiere sicherstellen zu können", so der Österreichische Tierschutzverein, der die Tiere gerettet und erstversorgt hat. "Die Tigerbabys waren in einem sehr kritischen Zustand, wir haben die ganze Nacht um ihr Überleben gekämpft."

Tierschutzverein: Tigerbabys in Auswilderungsstation bringen

Die Tierretter kämpfen jetzt darum, dass die jungen Raubkatzen nicht in einen Zoo, sondern in einer Auswilderungsstation kommen. "Wir haben den Behörden angeboten, "Sangha" und "Kumal" auf eigene Kosten des Österreichischen Tierschutzvereins in eine schöne Auswilderungsstation zu bringen. Die zwei dürfen nach ihrem jetzigen Trauma nicht lebenslang in Zoo-Gefangenschaft landen", betont Dr. Erich Goschler, Vorstandsmitglied des Österreichischen Tierschutzvereins.

Ausgebildete Tierpfleger kümmern sich um "Sangha" und "Kumal".

Ausgebildete Tierpfleger kümmern sich um "Sangha" und "Kumal".

Die Tigerbabys befinden sich aktuell in der Obhut des österreichischen Tierschutzvereins. Auf den Assisi-Höfen kümmern sich ausgebildete Tierpfleger um die beiden Raubkatzen. Wie es mit ihnen weitergehen soll, müssen die zuständigen Behörden entscheiden.

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