Katzen, Hunde, Reptilien
Studie: Mehr als jeder zweite Deutsche hat ein Haustier
22. August 2019, 8:01 Uhr aktualisiert am 22. August 2019, 8:01 Uhr
Mehr als die Hälfte der Deutschen hat daheim einen tierischen Gefährten, zeigt eine aktuelle Studie. Die AZ stellt die Details vor.
Der beste Freund des Menschen ist der Hund - oder vielleicht doch der Kater? Sicher ist: Mehr als jeder zweite Deutsche hält sich Haustiere, wie eine aktuelle Studie des Hamburger Marktforschungsinstuts Splendid Research zeigt. Laut der Umfrage haben 57 Prozent mindestens einen pelzigen, gefiederten oder geschuppten Gefährten daheim.
Damit liegen die Deutschen laut dem Online-Portal Statista im europäischen Vergleich hinter Russland auf Platz zwei mit rund 34,3 Millionen Tieren (Stand: 2017). Und wer selbst ein Viecherl hat, weiß, wie sehr einem die Weggefährten ans Herz wachsen.
Die Marktforscher von Splendid Research haben sich die deutsche Tierliebe genauer angeschaut und 1.006 Personen zwischen 18 und 69 Jahren online zur Haltung von Haustieren befragt: Was sind die beliebtesten? Wie viel geben die Besitzer für Futter und Tierarzt aus? Und was passiert mit Miezi und Bello, wenn es in den Urlaub geht? Die AZ hat die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Der typische Haustierbesitzer ist weiblich - und liebt Samtpfoten
Am allerliebsten halten die Deutschen Katzen. Laut der Umfrage von Splendid Research sind die Samtpfoten mit 55 Prozent unter den Haustierbesitzern am beliebtesten.
Auf Platz zwei liegen Hunde mit 49 Prozent. Danach folgen mit großem Abstand Kleintiere (13 Prozent) - also zum Beispiel Kaninchen oder Meerschweinchen. Zwölf Prozent halten laut der Studie Fische, zehn Prozent sind Vogel-Fans, immerhin vier Prozent haben ein Pferd und ebenfalls vier leben mit Reptilien zusammen. Bei der Umfrage waren Mehrfachnennungen möglich. Im Durchschnitt ergeben sich 2,5 Tiere pro Halter.
Der typische Tierhalter ist außerdem weiblich: Mit 63 Prozent haben Frauen deutlich häufiger ein Haustier als Männer (53 Prozent). Zudem leben Haustiere laut den Marktforschern eher in Haushalten mit Kindern.
Die Anschaffung eines Tiers hängt nicht vom Einkommen ab
Zu teuer? Das ist für viele kein Argument gegen einen tierischen Wegbegleiter, wie die Marktforscher von Splendid Research herausgefunden haben.
Denn laut der Studie spielt es keine Rolle, wie hoch das Einkommen des Halters ist. Netto-Einkommen und Tierbesitz wurden in Bezug gesetzt. Das Ergebnis: 59 Prozent der Deutschen, die nur über ein Haushaltsnettoeinkommen bis 1.500 Euro verfügen, haben ein Haustier. Im Vergleich halten 62 Prozent der Mehrverdiener mit einem Einkommen bis über 4.000 Euro einen tierischen Gefährten. Der Anteil ist damit nahezu gleich.
Offenbar leisten sich also viele ein Tier, auch, wenn sie nicht so viel verdienen - und das, obwohl die Haltung ganz schön ins Geld gehen kann.
Zeitmangel ist der häufigste Grund, auf ein Tier zu verzichten
Bei 43 Prozent der Deutschen lebt laut Splendid Research kein Tier im Haushalt - aus unterschiedlichen Gründen. Der meistgenannte ist fehlende Zeit. Von den Befragten, die kein Haustier hatten, gaben 47 Prozent an, keine Zeit dafür zu haben. 34 Prozent erklärten, sie möchten keine Verantwortung für ein Haustier übernehmen.
Schließlich bedeutet so ein Tier eine Menge Organisation - zum Beispiel, wenn man in den Urlaub fahren möchte. Von den Haustierbesitzern gaben 41 Prozent an, ihren Liebling schon einmal mit in den Urlaub genommen zu haben - am häufigsten gehen Hunde mit auf Reisen. Knapp die Hälfte aller Tierbesitzer würde auf den Urlaub verzichten und daheim bleiben, wenn weder Freunde noch Familie aufpassen können.
Doch zurück zu den Befragten ohne Haustier: Neben Zeitmangel und zu viel Verantwortung wurden als Gründe gegen ein Tier auch zu hohe Kosten genannt (22 Prozent). Und: 17 Prozent gaben an, dass sie an ihrem Wohnort kein Tier halten dürfen.
Für ihre Gefährten greifen viele Besitzer ziemlich tief in die Tasche
Die Pflege von Hund, Katze und anderen Viecherln lassen sich ihre Besitzer einiges kosten: Mehr als ein Drittel der Deutschen gibt bis zu 50 Euro monatlich für die geliebten Mitbewohner aus.
Immerhin 27 Prozent lassen sich ihre Gefährten sogar 50 bis knapp 100 Euro im Monat kosten. Zwei Prozent gaben an, 250 Euro oder mehr im Monat auszugeben - wobei es hier auch darauf ankommt, welches Tier die Befragten halten und wie teuer der Unterhalt ist. Und: Wenn es Miezi oder Bello nicht gut geht, sind die meisten auch bereit, viel Geld zu investieren, damit es ihrem Liebling schnell wieder gut geht: 41 Prozent gaben an, dass sie 800 Euro oder mehr für eine lebensnotwendige Operation ihres Haustieres ausgeben würden.
Um sich vor horrenden OP-Kosten zu schützen haben allerdings nur 40 Prozent eine Versicherung abgeschlossen. Die meisten Versicherungen werden auf Pferde abgeschlossen (88 Prozent), danach folgen Hunde (70 Prozent). Durchschnittlich zahlen die meisten 10 bis unter 20 Euro für die Versicherung.
Lesen Sie auch: Tigerbabys aus Plattenbauwohnung gerettet