Trier

Streit um Zugtoilette: Kein Schmerzensgeld für Klägerin


Sie musste ganz dringend, doch die einzige Toilette im Zug war defekt: Eine Frau hat deswegen die Deutsche Bahn auf Schmerzensgeld verklagt.

Sie musste ganz dringend, doch die einzige Toilette im Zug war defekt: Eine Frau hat deswegen die Deutsche Bahn auf Schmerzensgeld verklagt.

Von Regina Hölzel

Die Deutsche Bahn muss einer Reisenden, die wegen einer defekten Zugtoilette in die Hose gemacht hat, kein Schmerzensgeld zahlen.

Dies entschied das Landgericht Trier am Freitag. Es revidierte damit ein Urteil des Amtsgerichts Trier, das der Frau 200 Euro zugesprochen hatte. Die Begründung damals: Die Fahrt eines Nahverkehrs-Zuges ohne eine einzige funktionierende Toilette sei eine Pflichtverletzung der Bahn. Diese Ansicht der ersten Instanz teilte das Landgericht nicht.

Die Bahn hatte argumentiert, es gebe keinen Rechtsanspruch auf eine Toilette in solchen Zügen. Die Frau war im Oktober 2014 mit einer Regionalbahn in Rheinland-Pfalz von Koblenz nach Trier gefahren und hatte am Ende der fast zweistündigen Fahrt ihren Harndrang nicht mehr unterdrücken können. Das Landgericht entschied, "eigenverantwortliches Handeln" der Frau hätte das Geschehene verhindern können.

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