Shitstorm gegen Discounter

Sexismus-Debatte: Lidl löscht "Loch ist Loch"-Spruch


Das Logo eines Lidl-Supermarktes in Berlin-Reinickendorf leuchtet vor dem Abendhimmel.

Das Logo eines Lidl-Supermarktes in Berlin-Reinickendorf leuchtet vor dem Abendhimmel.

Von Sven Geißelhardt

Am Sonntag hat der Discounter Lidl mit einem Werbe-Post für Donuts und Bagels auf Facebook eine Sexismus-Debatte ausgelöst. Der Spruch "Loch ist Loch" fanden einige Social-Media-Nutzer geschmacklos - mittlerweile hat Lidl den Post wieder gelöscht.

Neckarsulm - Der Discounter Lidl hat am Wochenende einen umstrittenen Facebook-Post mit Werbung für Bagels und Donuts wieder gelöscht. Der Handelskonzern hatte mit dem Spruch "Loch ist Loch" für die Produkte geworben, wie mehrere Medien berichteten. In der Anzeige waren ein Bagel und ein Donut zu sehen, daneben der Spruch: "Donuts & Bagel schmecken beide. Ob süß oder herzhaft." Nutzer hatten den Spruch als frauenfeindlich kritisiert.

Lidl-Werbung löst Sexismus-Debatte aus

Daraufhin ist in den sozialen Medien ein Shitstorm gegen Lidl ausgebrochen, der sich mittlerweile zu einer Debatte über Sexismus ausgeweitet hat. Einige Twitter-User halten die Werbung für "geschmacklos" und "frauenverachtend".Andere User auf Twitter finden die Werbung unterhaltsam, betont später auch Lidl.

Lidl löscht die umstrittene Werbung

Aufgrund der Reaktionen im Netz hat Lidl die Werbung von der Facebook-Seite gelöscht: "Klar ist, wir möchten unterhalten und Eure Reaktionen haben auch mehrheitlich gezeigt, dass wir genau das geschafft haben. Unterhaltung hört aber da auf, wo sich Menschen verletzt fühlen und das ist leider auch passiert. Wir möchten uns also bei all denen entschuldigen, die sich durch den Post verletzt fühlen und werden zukünftig versuchen den Ton besser zu treffen."

Beim Deutschen Werberat gingen einer Sprecherin zufolge mehrere Beschwerden ein. Der Werberat habe deshalb ein Beschwerdeverfahren eröffnet und werde Lidl zur Stellungnahme auffordern, sagte eine Sprecherin. Zu dem Verfahren wollte sich das Unternehmen nicht äußern, kündigte aber an: "Wir werden zukünftig alle Posts noch genauer inhaltlich prüfen."