Studie zur Kita-Öffnung
Langzeitstudie zu Corona-Ansteckungsgefahr bei Kindern
6. Juli 2020, 15:15 Uhr aktualisiert am 6. Juli 2020, 15:15 Uhr
Eine flächendeckende Langzeitstudie in Bayern soll die Corona-Ansteckungsgefahr bei Kindern klären helfen. Sechs Universitätskinderkliniken begleiten bis voraussichtlich Januar 2021 die Öffnung von Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen im Freistaat wissenschaftlich.
Für den Betrieb von Krippen, Schulen und Kitas sei die Klärung der Frage, ob in diesen Einrichtungen die Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung des Coronavirus bestehe, von großer Bedeutung, hieß es von Staatskanzlei und Wissenschaftsministerium. Außerdem soll die Studie Aufschluss über die Auswirkungen der Pandemie auf die allgemeine Kindergesundheit geben. "Ich erhoffe mir von dieser Studie ein weiteres, großes Puzzlestück im Covid-19-Bild", sagte Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU).
Über die Corona-Ansteckungsgefahr bei Kindern und ihren Einfluss auf die Ausbreitung des Virus ist noch wenig bekannt. Einige Analysen weisen darauf hin, dass sie das Virus seltener an andere Menschen weitergeben als Erwachsene und nicht zu den Hauptträgern der Ausbreitungswelle gehören. Es gibt aber auch Analysen, die für die gegenteilige Annahme sprechen.
Teams der Universitätskliniken von Augsburg, München, Erlangen, Regensburg und Würzburg sollen vor den Sommerferien bei knapp 140 ausgewählten Grundschulen und Kindertagesstätten die Arbeit aufnehmen, aber so richtig in Gang kommen wird die Studie erst nach der Sommerpause. Mit insgesamt 12.000 Corona-Tests bei Kindern, Lehrern, Erziehern und Eltern und 14.000 Fragebögen will man die Streitfrage klären, wie leicht Kindergärten und Grundschulklassen zu Virenschleudern werden können oder ob es zutrifft, dass Kinder bei der Verbreitung von Covid-19 eine eher untergeordnete Rolle spielen.