Gesellschaft

Großstadtbewohner aus Kassel fühlen sich am glücklichsten


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Sonnenaufgang über der Karlsaue und dem Frühstückstempel auf dem Weinberg in Kassel.

Von dpa

In Kassel schätzen sich die deutschen Großstadtbewohner einer Umfrage zufolge als am glücklichsten ein. Die nordhessische Stadt schafft es in einem Ranking unter den 40 größten Städten mit je mehr als 200.000 Einwohnern auf Platz 1. Dahinter folgen Erfurt und Aachen, wie aus dem "Glücksatlas" der Süddeutschen Klassenlotterie (SKL) hervorgeht. Schlusslichter der Auswertung sind Rostock, Karlsruhe und Wiesbaden.

Für das Ranking hat das Institut für Demoskopie Allensbach insgesamt 25.557 Einwohner zwischen Januar 2021 und April 2024 befragt. Da in allen Städten im Zeitverlauf gleichmäßig befragt wurde, können Corona-Effekte den Angaben zufolge ausgeschlossen werden. Gewertet wurde, wie die Befragten ihre Lebensqualität wahrnehmen, keine Rolle spielten objektive Kriterien wie Einkommen, Infrastruktur oder Grünflächen.

Ein Vergleich des Glücksindex mit von den Forschern ausgewählten objektiven Indikatoren zeigt jedoch, dass sich die Menschen in den gut platzierten Städten glücklicher fühlen, als sie eigentlich nach messbaren Kriterien sein müssten. "Die Spitze des Glücksrankings bilden überwiegend kleinere, beschauliche Städte", sagte Umfrageleiter Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg. "Keine dieser Städte ist besonders wohlhabend, bei den Wohlfahrtsindikatoren liegen sie nur leicht über dem Durchschnitt. Vielmehr vereint diese Städte eine eher kleinstädtische und familiäre Atmosphäre, oft ein studentisches Umfeld, außerdem sind sie eher ruhig, besitzen viele Grünflächen und haben eine gute Luftqualität."

Umgekehrt finden sich Städte, die nach den laut "Glücksatlas" objektiven Kriterien ganz oben sein müssten, wie München, Freiburg im Breisgau und Karlsruhe, im Ranking auf mittleren bis schlechten Plätzen wieder.

Die höchsten Effekte auf die Lebenszufriedenheit erzielten laut den Statistikern Städte mit einer guten Familien- und Bildungspolitik. Dahinter folgen Gesundheitsversorgung, Kaufkraft und Umweltqualität. Ein höheres Bruttoinlandsprodukt, mehr Kultur und Freizeit oder eine bessere Verkehrsinfrastruktur fallen den Angaben zufolge schwächer ins Gewicht.


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