Ausnahmeregelungen

Deutsche Post liefert am Sonntag Pakete aus


Die Deutsche Post hat wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr zu tun.

Die Deutsche Post hat wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr zu tun.

Von Redaktion idowa und mit Material der dpa

Pakete, Pakete, Pakete: Weil viele Läden bislang zu hatten, bestellten die Menschen wie die Weltmeister. Um die Mengen bewältigen zu können, will sich die Post einen zusätzlichen Zustelltag sichern.

Die Paketmenge habe derzeit einen Umfang, der eine Zustellung an Sonntagen im Interesse der Kunden erforderlich machen könnte, hieß es seitens der Post. Bleibe dies so, wolle man sich in Regionen mit besonders starker Nachfrage um Sonderregelungen für den jeweils kommenden Sonntag bemühen, sagte ein Sprecher.

In Bayern gab es eine solche Ausnahmeregelung am vergangenen Sonntag zum ersten Mal in der Geschichte der DHL: Rund 400 Mitarbeiter waren am vergangenen Sonntag unterwegs, um mehr als 50.000 Pakete an private Haushalte auszuliefern, wie das Unternehmen mitteilte.

Das Bayerische Arbeitsministerium habe eine entsprechende Genehmigung erteilt. Mit der Aktion seien Transportkapazitäten von rund 50 Lastwagen-Ladungen freigeworden, teilte das Unternehmen mit.

Ob es in der derzeitigen Lage demnächst zu weiteren Sonderzustellungen am Sonntag in Bayern kommen wird, konnte ein Unternehmenssprecher gegenüber idowa nicht sagen: "Sobald wir die Lage abschätzen können, stellen wir entsprechende Anträge. Für den kommenden Sonntag ist es noch zu früh, über etwaige Anträge zu sprechen", hieß es. Derzeit würden viele der größeren Kunden noch Versandmengen von bis zu einer Woche vor sich herschieben. Gleichzeitig seien die Umschlagsprozesse wegen der notwendigen Schutzmaßnahmen verzögert.

2.000 Mitarbeiter eingestellt

Da wegen der Corona-Krise die meisten Läden bislang geschlossen waren, versorgen sich viele Haushalte über den Onlinehandel. Allerdings könnte die Nachfrage abnehmen, da ab dieser Woche in den meisten Bundesländern etliche, vor allem kleinere Geschäfte wieder öffnen dürfen.

In Regionen wie Berlin hat das Unternehmen bereits ebenfalls Anträge bei den Behörden gestellt und erwäge nun Anträge in weiteren Bundesländern. Es gehe darum, in einer besonderen Situation "einen Kollaps des Paketsystems zu vermeiden".

"Derzeit erleben Deutsche Post und DHL mit rund neun Millionen Paketsendungen pro Tag ein Aufkommen wie sonst nur an den stärksten Tagen vor Weihnachten", sagte ein Post-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

In den vergangenen zwei Wochen habe man daher rund 2.000 neue Mitarbeiter eingestellt. Zuletzt hatte DHL teilweise zusätzliche Sonderfahrten bei Online-Händlern storniert, weil die Nachfrage die vorhandenen Kapazitäten überstieg - und damit Kritik auf sich gezogen. Man habe nicht genügend Zeit gehabt, um sich auf den Ansturm einrichten zu können, hieß es vom Unternehmen.