Weltposttag
Neun Post-Kuriositäten zum 9. Oktober
9. Oktober 2018, 12:40 Uhr aktualisiert am 9. Oktober 2018, 12:40 Uhr
Am heutigen 9. Oktober ist Weltposttag. Grund genug, einmal einen Blick auf die kuriosesten Post-Fälle zu werfen.
1. Fall:
Wenn's mal wieder länger dauert. Anfang 2016 traute ein Mann aus Kulmbach in Oberfranken seinen Augen nicht. Denn er erhielt seine Lieferung mit sage und schreibe knapp viereinhalb Jahren Verspätung. Abgesendet wurde das Paket per DHL an ihn am 7. Juni 2011. Der Oberfranke hatte eigentlich lediglich ein defektes Armband umtauschen wollen. Auf das neue Armband musste er dann allerdings "ein bisschen" warten. Von der DHL gab's dazu obendrauf einen Aufkleber auf das Paket mit den Worten: "Es tut uns leid!"
2. Fall:
Kurioses ereignete sich auch in Jena. Dort hatte ein Unternehmer bei der DHL eine Bestellung ausgelöst. "Am Donnerstag kam eine E-Mail von der DHL, dass das Paket am Samstag zugestellt wird", erinnert sich der 30-Jährige. Weil das Unternehmen am Samstag jedoch geschlossen ist, informierte der Mann in weiser Voraussicht die DHL und gab den darauffolgenden Montag als Wunschauslieferungstermin an. So weit, so gut. Dann wurde es allerdings irrwitzig. Bereits am Freitag stand plötzlich der Paketzusteller der DHL mit der gewünschten Lieferung im Büro des Unternehmers und überreichte ihm das Paket. "Ich habe mich gefreut, dass die Lieferung doch schon am Freitag eingetroffen ist", berichtet der 30-Jährige. Doch die Freude währte nicht lange. Als der Zusteller die Lieferung scannte, zeigte das Gerät an, dass eine Auslieferung am Freitag nicht möglich sei, sondern erst am Montag erfolgen dürfe. Obwohl der Unternehmer das gewünschte Paket also bereits in Händen hielt, musste er es dem Zusteller wieder geben. Übrigens: das Paket wurde letztendlich auch am Montag nicht ausgeliefert. Erst am Dienstag durfte der Unternehmer schließlich sein Paket empfangen - und behalten.
3. Fall:
Doch nicht immer ist es die Post, die für kuriose Schlagzeilen sorgt. Bisweilen übernehmen das auch Absender und Empfänger. So geschehen in Düsseldorf. Dort hatte das Zollamt Nord ein Postpaket aus Thailand zu prüfen. Äußerlich wirkte das Paket völlig unscheinbar. Erst, als ein Ehepaar das Paket abholen wollte, wurde das Innere enthüllt. Und das hatte es in sich. Die verdutzten Zollbeamten entdeckten im Paket 140 getrocknete Frösche, die in insgesamt 20 Tüten eingeschweißt waren. Das Pärchen verstand die ganze Aufregung nicht, denn bei den Fröschen würde es sich lediglich um ihr Weihnachtsessen handeln. Dazu kam es allerdings nicht: nach Rücksprache mit dem Düsseldorfer Veterinäramt war die Sendung nicht einfuhrfähig. Der Inhalt musste daher vernichtet werden.
Von Tonnen und Toiletten
4. Fall:
Auch die Verbraucherzentrale informiert gerne über kuriose Post-Pannen. In diesen zwei Fällen hatte der zuständige Paketzusteller offenbar herzlich wenig Lust, die Pakete wieder mitzunehmen, weil die Empfänger nicht zu Hause waren. Not macht ja manchmal erfinderisch. Doch sonderlich nachahmenswert waren diese Zustell-Notfallpläne beileibe nicht. Im ersten Fall erschien dem Zusteller eine trockene Regentonne an dem Haus des Empfängers als idealer Platz. Dumm nur, dass das Wetter nicht mitspielte. Kurz darauf regnete es wie aus Eimern. Die Regentonne füllte sich und die Ware im Paket war kaputt. Dabei handelte es sich um Elektro-Ware.
5. Fall:
Ein Tauchgang hätte fast auch einem weiteren Paket geblüht. Allerdings nicht in einer Regentonne, sondern in einer Toilette. Ein überambitionierter Zusteller warf das Paket nämlich einfach durch ein offenes Fenster. Dumm nur, dass es das Badfenster war. Das Paket landete direkt auf der Toilette und nur deshalb nicht in der Toilette, weil der Deckel geschlossen war. Ein weiterer Grund, nach jedem Toilettengang vorsorglich den Klodeckel zu schließen.
6. Fall:
Eine Tonne spielte auch die Hauptrolle in einer DHL-Lieferung in Grevenbroich. In dem Ort in Nordrhein-Westfalen erwartete eine 41-Jährige sehnsüchtig eine Sendung für eine Buchrezension. Um Haaresbreite wäre es jedoch fast nicht zu dieser Rezension gekommen. Denn als sie ihren Briefkasten leerte, fand sie zwischen einigen anderen Briefen einen gelben Zettel mit dem Vermerk "Blaue Tonne". Jetzt war Eile geboten. Denn die Frau hatte den gelben Zettel erst mit einem Tag Verspätung entdeckt. Sie befürchtete, dass die Papiertonne in der Zwischenzeit bereits geleert worden sein könnte und damit das erwartete Buch bereits in der Müllverbrennungslage. Doch sie hatte Glück. Das Paket lag noch inmitten von reichlich Pappe und Papier in der Tonne. Der Grund für dieses Missverständnis war schnell gefunden. Die 41-Jährige hat einen sogenannten Ablagevertrag bei der DHL hinterlegt, auf dem ein Wunschort für die Zustellung bei Abwesenheit angegeben werden kann. Dabei handelt es sich um einen Korb, der neben der blauen Tonne steht. Jahrelang hatte dies einwandfrei geklappt.
Im Bus geht die Post ab
7. Fall:
Beinahe im Nirvana verschwunden wäre auch ein Beschwerdebrief eines Bürgers in Solingen, den er an den dortigen Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung addressiert hatte. Allerdings: der Name des Oberbürgermeisters stimmte, bei der Straße hatte sich der Absender jedoch vertan. Anstatt "Rathausplatz" gab er die ehemalige Rathausadresse in der "Potsdamer Straße" an, die nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt liegt. Monatelang blieb es daraufhin still, was bei dem auf die Stadtverwaltung verärgerten Bürger für noch mehr dicke Luft sorgte. Er hatte sich in seinem Brandbrief über die lange Dauer einer Kanalbaustelle und die daraus resultierende große Verschmutzung echauffiert. Als er auf seinen Brief keine Antwort bekam, wähnte sich der Mann als Bürger nicht ernst genommen. Erst vier Monate später konnte er sich schließlich einen Reim darauf machen, als er den Brief wieder zurückerhielt. Darauf ein Vermerk der DHL: "Empfänger unter der angegebenen Anschrift nicht zu ermitteln." Scheinbar waren der Solinger Oberbürgermeister und die Stadtverwaltung namentlich bei der Post derart unbekannt, dass es vier Monate dauerte, den Brief zu prüfen und schließlich die Segel zu streichen.
8. Fall:
Einige Briefe werden also gar nicht zugestellt, andere werden einfach falsch zugestellt. Ein Ehepaar aus dem Raum Augsburg hatte für die Dauer ihrer zweiwöchigen Amerika-Reise der Post einen Lagerauftrag erteilt. An sich eine praktische Sache. Die Post sammelt sämtliche Briefe und stellt sie dann nach der Rückkehr aus dem Urlaub auf einmal zu. Dies geschah auch in diesem Fall. Allerdings erhielt das Ehepaar zusätzlich zu der an sie adressierten Post noch rund 50 Briefe anderer Empfänger. "Da waren Briefe dabei, die sahen ziemlich wichtig aus", erinnert sich der Mann. Als verantwortungsvoller Bürger wendete er sich daher sofort an die Hotline der Post in Bonn. Dort bekam er allerdings lediglich die Antwort: "Ich gebe das gerne weiter, aber da wird sich bestimmt niemand bei Ihnen melden." Da sich tatsächlich niemand bei ihm meldete, ergriff der Mann schließlich selbst die Initiative und drückte dem Postboten die Briefe zwei Tage später in die Hand und rang ihm das Versprechen ab, sich darum zu kümmern.
9. Fall:
Einen kuriosen Service bietet die Deutsche Post ihren Kunden in Detmold in Nordrhein-Westfalen an. Denn dort geht in den Stadtbussen buchstäblich die Post ab. In jedem Linienbus befindet sich ein Briefkasten. Ein Service, der von den Detmoldern gerne angenommen wird.