Außergewöhnliches Engagement
Bundesverdienstkreuz verliehen: Vier Niederbayern geehrt
25. Oktober 2017, 12:04 Uhr aktualisiert am 2. April 2023, 7:32 Uhr
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hat am Dienstag das Bundesverdienstkreuz am vier Niederbayern verliehen.
Der Orden wird auf Vorschlag des Ministerpräsidenten im Auftrag des Bundespräsidenten an Helden des Alltags und moralische Vorbilder verliehen.
Die Ehrung außergewöhnlichen Engagements soll nicht nur Dank für die Geehrten zeigen, sondern auch Nachahmer anspornen. "Sie alle haben die Auszeichnung ausdrücklich verdient, und nur, wenn Sie als Vorbild auch in der Öffentlichkeit wirken, lassen sich viele Nachahmer, gerade auch bei der Jugend finden, ohne die unsere Gesellschaft ärmer, kälter und weniger funktionsfähig wäre." sagte Brunner in seiner Rede.
wurde für die langjährige Pflege seiner schwerkranken Frau Marianne geehrt. Sie ist seit 1990 an Multipler Sklerose erkrankt und auf Hilfe und Fürsorge angewiesen. Als seine Frau bettlägerig wurde kündigte Herr Forster seine Arbeit, um ganz für seine Frau, seine Kinder und den Haushalt da zu sein. Frau Forster verstarb 2014 im Alter von 56 Jahren.
Brunner lobte dieses Engagement mit den Worten: "Mit dieser umfangreichen und langjährigen Pflegeleistung sind Sie ein großartiges Beispiel für Verantwortungsbewusstsein, Fürsorge und die bedingungslose Bejahung der Familie."
Die zweite Auszeichnung ging an Elisabeth Attenberger aus Neukirchen. Sie pflegt ihren Mann Max seit er 1995 ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Sie kümmerte sich nicht nur um ihren Mann, sondern hielt auch den landwirtschaftlichen Betrieb am Laufen. Außerdem pflegte sie jahrelang ihre beiden bettlägerigen Schwiegereltern.
"Sie haben sich Ihrem Schicksal vorbehaltlos gestellt und große körperliche und psychische Belastbarkeit bewiesen. Für diesen pflegerischen Einsatz, der menschlich und moralisch nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, gebühren Ihnen Dank und Anerkennung.", so Brunner.
Für die Pflege ihres schwerstbehinderten Sohnes Stefan und ihrer Eltern wurde Heidi Lehner aus Hohenthann geehrt. Stefan hatte bei der Geburt eine Hirnblutung erlitten und war seitdem auf die Hilfe seiner Mutter angewiesen. Seit 2011 pflegt Frau Lehner zusätzlich noch ihre Eltern. Ihr Vater verstarb Anfang 2017, er litt an Parkinson. Trotz dieser Umstände arbeitet Frau Lehner immer noch als ambulante Krankenpflegerin.
"Pflege ist nicht an feste Zeiten gebunden und kennt kein freies Wochenende. Menschen, die pflegen, brauchen Herz und Verstand. Sie praktizieren mit ihrem täglichen Dienst die Grundwerte unserer Gesellschaft in der eigenen Familie. Ein Leben in der Familie ist durch nichts anderes zu ersetzen.", sagte Brunner in seiner Laudatio.
Die vierte Auszeichnung erhielt Frieda Steininger aus Neukirchen für die Pflege ihres schwerbehinderten Sohnes Stefan. Er ist seit seiner Geburt schwer körperlich behindert. Seine Mutter ermöglichte ihm den Besuch einer Schule und eine Tätigkeit bei den St. Josef Werkstätten in Straubing. Frau Steininger hat auch noch eine Tochter und arbeitet halbtags.
"Für diesen pflegerischen Einsatz, der menschlich und moralisch nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, gebühren Ihnen Dank und Anerkennung.", so Brunner.