Zwei Jahre um die Erde
Blog: Kati Auerswald berichtet von ihrer Weltreise
19. Dezember 2024, 12:00 Uhr aktualisiert am 19. Dezember 2024, 12:00 Uhr
Sollte die Karte mit Katis Reisestationen nicht angezeigt werden: Hier ist sie abrufbar.
Die 29-Jährige nimmt sich diese Auszeit, um die schönsten Ecken unseres Planeten kennenzulernen und dabei auch sich selbst neu zu entdecken. Die Regensburgerin war schon immer abenteuerlustig, nun möchte sie möglichst alle Kontinente kennenlernen. Besonders freut sie sich auf die Begegnungen mit den Menschen vor Ort und das Eintauchen in die lokale Kulinarik. Kochen und Backen ist die große Leidenschaft der Betriebswirtin für Ernährungs- und Versorgungsmanagement.
In diesem Blog berichtet sie von ihren Abenteuern – in Texten, Videos und Bildern.
Donnerstag, 19. Dezember 2024: Istanbul, Türkei
Kaum im kühleren Europa angekommen, hüte ich in Istanbul mit Grippe das Bett. Wie wirkt sich das Reisen wirklich auf den Körper aus?
1. Stress und Schlafmangel schwächen das Immunsystem
Ob Planen, Packen oder Warten am Flughafen: Viele empfinden Reisen als Stress. Dieser löst die Ausschüttung des Hormons Cortisol aus. Ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel schwächt das Immunsystem und macht uns anfälliger für Infekte. Dazu ist Schlafmangel nicht zu unterschätzen, ob durch unruhige Flüge, die Nacht am Flughafen oder Jetlag. Ein Schlafdefizit beeinträchtigt körperliche Abwehrmechanismen und erhöht das Risiko für Erkältungen.
2. Die trockene Luft im Flugzeug
Die Luft im Flieger ist stark klimatisiert und hat oft eine extrem niedrige Luftfeuchtigkeit von nur etwa zehn bis zwanzig Prozent. So trocknen Schleimhäute in Nase, Rachen und Atemwegen aus. Normalerweise sorgen die dafür, dass Krankheitserreger abgefangen werden, bevor sie in den Körper gelangen. Wenn diese austrocknen, haben Viren und Bakterien leichtes Spiel.
3. Viele Keime in Flughäfen und Bahnhöfen
Klar, dort kommen viele Menschen auf engstem Raum zusammen. Häufiges Anfassen von Armlehnen, Türklinken oder Toilettengriffen erhöht die Wahrscheinlichkeit, mit Erregern in Kontakt zu kommen. Dazu werden viele Keime über die Luft verbreitet. Zwar haben die meisten Flugzeuge Filter, die die Luft reinigen, ein Restrisiko bleibt aber.
4. Anderes Essen und Nährstoffmangel
Auf Reisen isst man anders. Unregelmäßige Mahlzeiten oder ungewohnte Lebensmittel können zu Verdauungsproblemen führen und das Immunsystem schwächen. Dazu kommt der Nährstoffmangel, der sich besonders bei Langzeitreisenden bemerkbar macht – gerade, wenn es weniger Nährstoffe durch frisches Obst oder Gemüse gibt.
5. Jetlag durch Zeitverschiebung
Bei langen Flügen kommen wir mit der neuen Zeitzone oft nicht gleich zurecht. Der gestörte Schlaf-Wach-Rhythmus kann den Körper durcheinanderbringen und so das Immunsystem schwächen.
6. Temperaturwechsel belasten den Körper
Reisen bedeutet häufig, sich schnell verschiedenen Temperaturen auszusetzen. Zum Beispiel von Asien nach Europa, also von einer tropischen Zeitzone in eine derzeit kalte. Oder von der klimatisierten Fliegerkabine in die heiße Sonne. Solche extremen Wechsel belasten das Immunsystem, da sich der Körper nur langsam anpasst.
Wie ich versuche, Krankheiten vorzubeugen:
- Ausreichend Medizin einpacken
- Im Zwiebellook reisen, um auf Temperaturwechsel schnell zu reagieren
- Viel trinken und regelmäßige, nährstoffreiche Mahlzeiten einnehmen
- Regelmäßige Bewegung, um mein Immunsystem fit zu halten
- Ausreichend schlafen – egal, wann, egal, wo
Reise-Update: Nach zwei Wochen in Nepal bin ich für Weihnachten nach Istanbul zurückgekehrt – für europäische Wintergefühle, Katzen, Döner und Baklava sowie einen günstigen Weiterflug nach Budapest, wo ich über Silvester meine Familie treffen werde.
Mittwoch, 11. Dezember: Kathmandu, Nepal
Meine Zeit in Nepal ist schon wieder zu Ende. Morgen geht es mit dem Flieger zurück nach Europa, am 13. Dezember komme ich in Istanbul in der Türkei an. Hier ein paar Fotos der vergangenen Tage aus Nepal.
Donnerstag, 5. Dezember 2024: Kathmandu, Nepal
Nach vier Wochen in Sri Lanka bin ich nun in dem Land mit den höchsten Bergen der Erde angekommen: Nepal. Und ich liebe das Land schon jetzt. Leider bin ich insgesamt nur zwei Wochen hier, aber gerade die Hauptstadt Kathmandu fühlt sich an wie eine eigene kleine Welt. Sie liegt in einem Tal und ringsum blickt man auf Berge, an klaren Tagen zeigen sich sogar die Gipfel des Himalaya-Gebirges. Hier bekomme ich auch ein wenig Ruhe, denn die vier Wochen zuvor bin ich quer durch Sri Lanka gereist. Im neuen Video berichte ich auch von meinen Erlebnissen dort.
Video zum Thema:
Donnerstag, 28. November 2024: Colombo, Sri Lanka
Auf meiner Reise durch die Länder der Welt habe ich immer auch die Kulinarik vor Ort im Blick. Denn ich liebe es, zu kochen und zu backen. Hier stelle ich vier Rezepte aus vier Kontinenten für die Advents- und Weihnachtszeit vor. Viel Spaß beim Nachmachen!
Südamerika: Kolumbianische Alfajores
Während meiner Zeit in Kolumbien habe ich eine Leckerei oft entdeckt: Alfajores. Weiche Kekse, die mit Arequipe, der kolumbianischen Version von Dulce de Leche (Karamellcreme), gefüllt und in Kokosraspeln, Mandeln oder bunten Streuseln gerollt werden. Ein Leckerbissen, der vor allem an Weihnachten in keiner kolumbianischen Familie fehlen darf.
Zutaten (für 15 bis 20 Alfajores):
- 300 Gramm Mehl
- 200 Gramm Maisstärke
- 200 Gramm weiche Butter
- 150 Gramm Zucker
- 2 Eier
- 2 Teelöffel Vanilleextrakt
- 2 Teelöffel Backpulver
- 100 Gramm Chocolate Chips (nach Wahl aus weißer oder dunkler Schokolade)
- 1 Prise Salz
- 200 Gramm Dulce de Leche (Karamellcreme)
- 100 Gramm bunte Streusel
Zubereitung:
Am besten die Alfajores am Vorabend backen, sodass sie über Nacht auskühlen und am nächsten Tag befüllt werden können.
1. In einer Schüssel Butter und Zucker mit dem Handrührgerät schaumig schlagen. Die Eier einzeln mit dem Vanilleextrakt unterrühren. In einer separaten Schüssel Mehl, Maisstärke, Backpulver und Salz vermischen und nach und nach zur Butter-Ei-Mischung geben.
2. Gut durchkneten, bis ein glatter Teig entsteht, dann die Chocolate Chips unterheben. Teig in Frischhaltefolie wickeln und etwa 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen.
3. Ofen auf 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa fünf Millimeter dick ausrollen. Mit einem runden Ausstecher Kekse ausstechen und auf das Backblech legen. Für zehn bis zwölf Minuten goldbraun backen. Dann die Kekse vollständig abkühlen lassen.
4. Auf die Hälfte der Kekse großzügig Karamellcreme geben und die restlichen Kekse vorsichtig darauflegen. Nun auch die Ränder mit Dulce de Leche bestreichen und sie in einer Schale mit bunten Streuseln rollen.
Abwandlungen:
- Speed-Variante: Der Weihnachts-Besuch steht schon fast vor der Tür? Keine Panik! Einfach eine Packung ungefüllter Kekse zur Hand nehmen und mit Karamellcreme, Nuss-Nougat-Creme oder Marmelade befüllten und etwas am Rand verteilen. In Kokosraspeln, Mandelstücken, gemahlenen Nüssen, Schokoraspeln, Zuckerstreuseln oder einfach Puderzucker rollen – und fertig.
- Prinzessinnen-Effekt: Für viele „Aaahs“ und „Ooohs“ den Puderzucker mit etwas Lebensmittelfarbe (Puder, keine Flüssigkeit) vermengen und die fertig befüllten Alfajores einfach darin rollen. Prinzessinnen-Fans lieben Rosa und Pink, während Grün, Gold oder Rot gut zu Weihnachten passt. Wer mag, kann die Kekse vor dem Servieren bunt mit Zuckerstiften dekorieren – hier können Kinder toll mit eingespannt werden.
Geschichte der Alfajores:
Der Name „alfajor“ leitet sich vom arabischen „al-hasú“ ab, was so viel wie „gefülltes“ bedeutet. Im 8. Jahrhundert brachten Mauren die gefüllten Kekse nach Spanien, insbesondere nach Andalusien und Murcia.
Mit der Kolonisierung gelangten Alfajores nach Lateinamerika, wo sie sich an die regionalen Geschmäcker anpassten. Heute sind sie in Ländern wie Argentinien, Peru, Chile, Uruguay, und Kolumbien weit verbreitet und haben sich zu einem Symbol der lateinamerikanischen Süßwarenkultur entwickelt.
Viele der kolumbianischen Alfajores-Rezepte wurden durch Handel und Migration von argentinischen und peruanischen Einwanderern verbreitet. Die Süßigkeit wurde schnell in die lokale kolumbianische Küche integriert und mit regionalen Geschmacksnuancen versehen, wie dem Einsatz von Kokosnuss oder Arequipe.
Alfajores unterscheiden sich in den Ländern Lateinamerikas in der Zubereitung und den verwendeten Zutaten. Die gängigste Variante aus Argentinien besteht aus zwei runden, weichen Keksen, die mit Dulce de Leche (Karamellcreme) gefüllt und oft mit Schokolade oder Puderzucker überzogen sind. In einigen Regionen werden sie aber auch mit Marmelade oder Schokolade befüllt.
In Kolumbien sind die leckeren Keks-Sandwiches zwar nicht ganz so berühmt wie in Argentinien, fehlen aber dennoch in keiner Bäckerei oder Konditorei – was eigentlich für sich spricht. Gewöhnlich werden sie an besonderen Anlässen wie Geburtstag, Hochzeit oder Weihnachten serviert.
Afrika: Südafrikanisches Trifle
Afrika hat viele Leckereien zu bieten. Während meiner Zeit in Südafrika ist mir besonders ein Dessert ständig begegnet. Ausgerechnet eines, das man zunächst nicht als besonders landestypisch bezeichnen würde: das Trifle. Es ist ursprünglich ein britisches Schicht-Dessert. In der Kolonialzeit verbreitete sich das Trifle in der Welt – auch nach Südafrika.
Zutaten (für eine große Schale):
- 1 fertig gebackener Schoko-Kuchen (etwa 600 bis 800 Gramm Gesamtgewicht)
- 100 bis 120 Milliliter Schokosirup (dazu etwas Wasser)
- 2 Päckchen rote Götterspeise
- 400 Gramm Erdbeeren (tiefgefroren möglich)
- 150 Gramm Blaubeeren (tiefgefroren möglich)
- 3 Päckchen Vanillecreme (dazu Milch nach Packungsangabe)
- 300 Gramm Vanillejoghurt oder frisch geschlagene Sahne
- 1 Packung Karamell-Fudge
Zubereitung:
1. Am Vortag die Götterspeise zubereiten, in eine flache Form mit Alufolie gießen und über Nacht im Kühlschrank fest werden lassen.
2. Am nächsten Tag den Kuchen in mittelgroße Würfel schneiden und damit den Boden einer großen Glasschüssel komplett auslegen. Schokosirup in eine Schale geben, etwas Wasser hinzufügen und die Mischung rund 30 Sekunden in der Mikrowelle erhitzen. Mit einem Esslöffel damit langsam den Kuchenteig beträufeln.
3. Erdbeeren waschen, in Scheiben schneiden und am Schüsselrand nebeneinander anordnen. Die Vanillecreme zubereiten und von der Mitte ausgehend bis zu den Erdbeeren schichten.
4. Die Fudge in Stücke schneiden und über die Creme streuen. Nun noch einmal Kuchenwürfel über die Creme schichten, diese aber nicht mehr tränken. Nach Belieben Vanillejoghurt oder Sahne als abschließende Ebene schichten.
5. Die Götterspeise in Würfel schneiden und damit sowie mit den restlichen Beeren und Fudge-Stücken das Trifle dekorieren. Vor dem Servieren mindestens noch zwei Stunden in den Kühlschrank geben.
Abwandlungen:
- Kinder-Schoko-Trifle: Für ein Instagram-reifes Trifle deine Lieblingssüßigkeit wählen und damit dein persönliches Candy-Trifle erschaffen! Verwende beispielsweise Kinder-Schokolade und schichte sie zwischen Mousse au Chocolat oder Schokocreme, zusammen mit Früchten oder Obst nach Wahl und toppe dein Candy-Trifle mit Kinder Bueno, Kinder-Riegel oder angeschnittenen Kinder Schokobonbons.
- Schoko-Kokos-Trifle: Ähnlich wie das Kinder-Schoko-Trifle funktioniert auch diese Version. Wähle (oder backe) einen exotisch-fruchtigen Kuchen mit Kokosnussraspeln und schichte ihn zwischen einer Kokoscreme-Schicht und in Stücken geschnittenen Bounty-Riegeln oder einer anderen Kokos-Süßigkeit.
- Rosa Trifle: Wähle eine rosafarbene Erdbeer- oder Himbeercreme. Alternativ eignen sich auch Erdbeerjoghurt, Erdbeerpulver oder rosa Lebensmittelfarbe, das du in deine Creme rührst. Backe nun einen Vanillekuchen oder -biskuit und gib etwas Erdbeerpulver beziehungsweise Lebensmittelfarbe in den Teig. Schichte Kuchen und Creme mit Himbeeren oder Erdbeeren oder beidem und dekoriere mit Sahne, restlicher Creme und (rosa) Lieblingssüßigkeit (zum Beispiel rosafarbene Fudges, weiße oder rosa Mikado-Stäbchen).
- Rainbow Trifle: Für besondere Events wie Geburtstagsfeiern kommt ein buntes Trifle richtig gut an! Backe dafür einen mehrfarbigen Kuchenteig und schneide ihn in Würfel. Schichte ihn zwischen mehrfarbigen Vanillecremes, die vorher mit Lebensmittelfarbe eingefärbt wurden. Verwende dazu verschiedene Obststücke, um möglichst viele Farben zu erhalten. Beispielsweise Pflaumen, Kirschen, Mandarinen, Blaubeeren, Trauben, Kiwis, Bananen (mit etwas Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht braun werden), Pfirsiche, Mango, Ananas. Dekoriere diese zusätzlich mit frischer Zitronenmelisse, Minze und bunten Zuckerstreuseln.
- Biskuitrollen-Trifle: Ein weiterer, bekannter südafrikanischer Trifle-Klassiker ist die Verwendung von mit Creme gefüllter Biskuitrolle statt Kuchen. Schneide die fertig gebackene, befüllte Biskuitrolle in eher kleine Scheiben und verteile sie am Schüsselrand, bevor du sie mit Creme, Obst, Vanillecreme oder Sahne toppst.
- Weihnachts-Trifle: Verwende hier Lebkuchen anstelle des Kuchens und schichte mit einer Zimt-Vanille-Creme. Entweder du kaufst eine fertige, bereitest selbst eine zu oder würzt deinen Vanillejoghurt mit Zimt und Lebkuchengewürz und hebst vorsichtig etwas Sahne unter die Creme, um sie fluffiger zu gestalten. Auch Baumkuchen, Stollen und Spekulatius eignen sich zum Schichten oder Dekorieren – zusammen mit Pflaumen (pur oder eingelegt), Physalis, Trauben, Frucht-Kompott, Rote Grütze oder Götterspeise.
Geschichte des Trifles:
Ursprünglich handelte es sich bei dem Gericht um eine sehr simple Speise: ein mit Alkohol getränkter Kuchen, oft in Kombination mit Rosenwasser und Sahne. Das heutige, klassische Trifle entwickelte sich erst ab Ende des 18. Jahrhunderts, als erstmals weitere Schichten wie Pudding, Gelatine und Obst hinzugefügt wurden. Besonders in der Mitte des 19. Jahrhunderts erlebte die Trifle ihre Hochblüte als beliebtes Dessert bei festlichen Anlässen und Familienfeiern.
Die britische Kolonialzeit begann im 17. Jahrhundert, zog sich bis ins 20. Jahrhundert – und war der entscheidende Faktor, der zur Verbreitung der Trifle in anderen Teilen der Welt führte. Südafrika, das ab dem späten 18. Jahrhundert unter britischer Kontrolle stand, wurde damals zu einem Zentrum für britische Siedler. Mit diesen kamen nicht nur britische Bräuche und Traditionen, sondern auch Rezepte und Speisen wie das Trifle.
Besonders bei festlichen Anlässen oder sonntäglichen Familienessen landete es als süßer Abschluss auf dem südafrikanischen Mittagstisch oder wurde zum südafrikanischen BBQ, dem „Braai“, gereicht. Außerdem passte es gut zu der mild trockenen Umgebung des Landes, da das gekühlte Dessert eine erfrischende Abwechslung bot.
Mit ihrer Ankunft in Südafrika wurde das Trifle an Land und Leute angepasst. Im Gegensatz zur britischen Version, die oft mit Sherry oder Wein getränkt wird, bevorzugen viele Südafrikaner alkoholfreie Varianten mit Fruchtsaft oder Sirup. Eine der beliebtesten Abwandlungen ist das „Peppermint Crisp"-Trifle, bei dem zusätzlich zur klassischen Schichtung der beliebte Minz-Schokoladenriegel „Peppermint Crisp“ verwendet wird – ebenfalls eine Abwandlung der britischen "After Eight"-Schokolade. Die "Peppermint Crisp"-Trifle wurde besonders in den 1960er-Jahren populär, kurz nachdem der "Peppermint Crisp" in Südafrika erstmals produziert wurde.
Ein weiteres, typisches Beispiel für südafrikanisches Trifle ist die Verwendung von lokalen Früchten wie Mango oder Granatapfel, die im Land aufgrund des warmen Klimas reichlich wachsen. Diese Früchte fügen dem Trifle eine frische, tropische Note hinzu, die in der britischen Version selten zu finden ist.
Asien: Chinesische Dumplings
Wenn mich jemand nach meinem asiatischen Lieblingsgericht fragt, sind chinesische Dumplings auf jeden Fall unter den Top drei! Besonders in Hong Kong habe ich die kleinen Leckereien lieben gelernt, wo es sie in Hunderten Varianten gibt.
Zutaten:
Für den Grund-Teig:
- 500 Gramm Mehl
- 260 Milliliter Wasser, handwarm
- 1 Prise Salz
- 2 Teelöffel
- Puderzucker
Für die Kokos-Karamell-Füllung:
100 Gramm Kokosraspeln mit 70 Gramm Karamellcreme verrühren.
Für die Apfel-Rosinen-Füllung:
Einen Apfel würfeln. In einer Pfanne mit Butter und Rosinen dünsten und mit Honig und Zimt abschmecken.
Für die Schoko-Erdnuss-Füllung:
100 Gramm Erdnussbutter mit einem Esslöffel Kakaopulver vermengen und mit Honig süßen.
Zubereitung:
1. Mehl in einer Schüssel mit Salz und Zucker vermengen. Unter Rühren das warme Wasser langsam hinzugeben und zehn Minuten mit der Hand zu einem glatten Teig kneten. Diesen in eine mit Mehl ausgestäubte Schüssel geben und für mindestens zwei Stunden abgedeckt ruhen lassen. Derweil die Füllungen zubereiten.
2. Teig in zwei Hälften teilen, je zu einer Rolle formen und daraus acht bis zwölf gleichgroße Portionen abtrennen. Jede durchkneten, mit Mehl bestäuben und zu einem Kreis ausrollen mit einer Dicke von etwa einem Millimeter.
3. Mittig in die Kreise je einen Teelöffel Füllung geben. Teigränder mit Wasser befeuchten, zur Mitte führen, falten und die Ränder andrücken.
4. Zum Fertigstellen gibt es mehrere Methoden:
Braten: Die Dumplings in einer Pfanne mit geschlossenem Deckel mit in etwas Sonnenblumenöl auf mittlerer Temperatur für wenige Minuten anbraten, bis sie goldbraun sind.
Dämpfen: Einen Wasser-Dampf-Garer mit Alufolie auskleiden, Dumplings mit Abstand zueinander platzieren und für fünf Minuten dämpfen.
Kochen: Einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen, bei leicht reduzierter Temperatur sechs bis acht Dumplings in den Topf geben und drei bis vier Minuten köcheln lassen.
5. Die Dumplings abkühlen lassen, nach Belieben mit Puderzucker oder Kakaopulver bestäuben und mit Vanillesoße, Schokosoße oder mit Joghurtcreme servieren.
Abwandlungen:
Salzige Füllungen für Dumplings:
- Hackfleisch: angebraten und gewürzt (Schwein, Rind oder gemischt), am besten mit etwas Frischkäse oder Tomatensoße vermengen, damit die Füllung nicht austrocknet
- Garnelen: kurz und knackig gar gebraten, gewürzt und klein gehackt, mit etwas Fischsauce, Soyasauce oder Frischkäse vermengt.
- Gemüse: gedünstet, klein gehackt, gewürzt und pur belassen oder mit dem Lieblingsdip vermengt. Sehr beliebt: Spinat, Zucchini, Tomate, Zwiebel, Pilze, Kartoffel, Süßkartoffel, Kürbis, Karotte oder Chinakohl.
- Tofu & Co.: egal ob Soja-Geschnetzeltes, veganer Aufschnitt auf Sojabasis oder Räuchertofu. Bereite ihn nach Packungsangabe oder Belieben fertig zu (wenn nötig), würze gut und vermenge ihn nach Belieben mit veganer Streichcreme oder Tomatenpaste, bevor du die Dumplings damit befüllst.
- Gerste, Couscous, Reis oder Bulgur: Richtig gehört, in manchen asiatischen Provinzen werden die Dumplings mit einer einfachen Füllung aus gekochtem Getreide, Gewürzen und/oder mit Fleisch, Fisch oder Gemüse zubereitet.
Süße Füllungen für Dumplings:
- Obst und Früchte: Lieblingsobst wie Erdbeeren, Blaubeeren, Banane, Kirschen oder Pfirsiche können roh oder gedünstet in die Füllung gegeben werden. Hartes Obst wie gewürfelten Apfel oder Birnenstücke sollten vorher kurz gedünstet werden, damit sie weich werden. Geraspelt können sie dagegen auch roh zugegeben werden. Wenn nichts zuhause ist außer einer Dose Pfirsiche, können selbst diese als Füllung verwendet werden.
- Schokolade: Ob hell, dunkel, die Lieblingsschokolade oder Chocolate Chips zum Backen: Schokolade geht immer! Zerhacke die Schokolade in kleine Stücke, damit sie beim Formen der Dumplings nicht behindern.
- Nüsse: Verwende deine Lieblingsnuss als Zusatz zur Schoko-, Karamell- oder Frucht-Füllung. Passende Sorten: Kokosnuss, Mandel, Haselnuss, Pekannuss, Walnuss
- Nuss-Nougat-Creme & Co.: Spekulatiusaufstrich, Quarkcreme, Karamellaufstrich, Erdnussbutter: Tahini (Sesampaste)
- Trockenobst: Rosinen, getrocknete Pflaumen, Feigen oder Aprikosen können gehackt zur Füllung hinzugegeben werden.
- Süße Bohnenpaste: Sie mag für uns Deutsche etwas exotisch oder kurios erscheinen, ist aber der Renner in Asien – aus gutem Grund! Einfach mal im asiatischen Supermarkt die rote Bohnenpaste kaufen und die Dumplings damit befüllen. Die beliebten Sesambällchen, die es oft beim chinesischen Restaurants gibt, werden damit übrigens auch befüllt.
- Apfelmus: Schmeckt besonders gut in Kombination mit Frischkäse, Trockenfrüchte oder Nüssen. Eine Prise Zimt dazu – und die Füllung ist bereit für die Dumplings.
Empfehlungen für süße und salzige Soßen:
Sojasauce: Traditionell werden herzhafte Dumplings in Sojasauce getunkt, bevor sie im Mund landen. Tipp: Mit Sojasauce und Crème fraîche oder Saurer Sahne sind sie unschlagbar lecker!
Sweet Chili Sauce: Schmeckt zum Dippen immer gut – auch zu den verführerischen, salzigen Dumplings.
Schokosauce: Selbst gemacht oder gekauft – perfekt für das Dumpling-Dessert!
Vanillesauce: Liebhaber von weißer Schokolade werden die fein-würzige, sahnige Vanillesauce zu ihren süßen Dumplings lieben! Wer keine kaufen möchte, kann den Klassiker schnell selber herstellen: Einfach einen hellen Pudding nach Packungsangabe zubereiten und die doppelte Menge Milch verwenden – schmeckt warm als auch kalt serviert.
Joghurtcreme: Die Dessert-Dumplings schmecken auch wunderbar, wenn du sie in deinen Lieblingsjoghurt dippst. Oder du stellst fix einen leckeren, süßen Dip aus griechischem Joghurt und Honig her. Einfach, schnell und unschlagbar lecker!
Geschichte der Dumplings:
Chinesische Dumplings, genauer gesagt Jiǎozi, wurden während der östlichen Han-Dynastie, 25 bis 220 n. Chr., vom chinesischen Arzt Zhang Zhongjing entwickelt, der mit seinem Rezept eigentlich nur eine Erkältung heilen wollte. Was ihm dank seiner Rezeptur wohl auch gelang, denn kurz darauf wurde er in der Region als „Medizingott“ bekannt und half den Menschen mit seinen Dumplings durch harte Winter.
Damals litten viele Menschen an Erfrierungen, insbesondere an den Ohren. Daher befüllte Zhang seine Dumplings mit einer Mischung aus Lammfleisch, Kräutern und scharfen Gewürzen, um den Körper von innen zu erwärmen. Diese Füllung wickelte er in dünnen Teig und formte kleine Taschen, die dann traditionell in Bambuskörbchen gedämpft oder in Brühe gekocht wurden. Weil die Form der Dumplings Ohren ähnelte, wurden sie anfangs auch „Ohren-Dumplings“ genannt.
Heute gibt es Dumplings in vielen verschiedenen Formen, Größen und Geschmacksrichtungen. Die traditionelle Füllung besteht aus Schweinefleisch, Gemüse und Frühlingszwiebeln, doch heute gibt es zahlreiche Variationen, von Lammfleisch bis hin zu vegetarischen oder veganen Varianten. In den chinesischen Großstädten findet man Dumpling-Restaurants an jeder Ecke. Moderne Restaurants bieten dabei innovative Varianten wie mit Trüffeln gefüllte Dumplings oder selbst süße Versionen mit schwarzem Sesam oder roten Bohnen.
Nordamerika: US-amerikanische Brookies
Um dieses Dessert aus den USA gibt es gerade einen Hype. Wer Brookies probiert, weiß auch, warum. Diese Leckerei kombiniert das Beste aus zwei Welten: klebrig-weiche Brownies und knusprige Cookies. Hier kommt ein einfaches Rezept, mit dem du deiner Weihnachtszeit einen amerikanischen Touch verleihst.
Zutaten (für ein Backblech Brookies):
Für die Brownie-Schicht:
- 200 Gramm Butter
- 200 Gramm Zartbitterschokolade
- 300 Gramm Zucker
- 4 Eier
- 160 Gramm Mehl
- 2 Esslöffel Kakaopulver
- 1 Prise Salz
Für die Cookie-Schicht:
- 200 Gramm weiche Butter
- 200 Gramm brauner Zucker
- 2 Eier
- 300 Gramm Mehl
- 1 Teelöffel Backpulver
- 1 Prise Salz
Zubereitung:
1. Den Ofen auf 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze vorheizen und ein tiefes Backblech mit Backpapier auslegen. Nun für die Brownie-Schicht Butter und Schokolade im Wasserbad schmelzen, verrühren und kurz abkühlen lassen.
2. Zucker und Eier in einer Schüssel schaumig schlagen, dann die Schokoladenmischung unterrühren. Mehl, Kakaopulver und Salz dazugeben und alles zu einem glatten Teig verrühren. Diesen auf einem Backblech glatt streichen.
3. Für den Keksteig Butter und Zucker cremig rühren. Die Eier einzeln, dann Mehl, Backpulver und Salz hinzufügen und zu einem Teig vermischen.
4. Den Teig in kleine Portionen aufteilen, flach drücken und auf der Brownie-Schicht verteilen. Alternativ, so wie auf dem Foto, die Keksschicht flächendeckend verteilen. Diese Version ist weniger klassisch, die Brownie-Schicht trocknet so aber nicht so leicht aus.
5. Die Brookies 25 bis 30 Minuten backen, bis die Cookie-Schicht goldbraun ist. Wenn diese flächendeckend aufgetragen wurde, 10 bis 15 Minuten länger backen und in dieser Zeit mit einer Alufolie abdecken. Dann abkühlen lassen und in kleine Stücke schneiden. Nach Belieben mit Puderzucker bestäuben oder mit Schokoladenglasur verfeinern.
Abwandlungen:
- Chocolate-Chips-Brookies: Schokotröpfchen aus weißer oder dunkler Schokolade zaubern aus deiner Keksmasse einen Chocolate-Chip-Teig!
- Nuss-Brookies: Gehackte, gemahlene oder gestiftete Nüsse verfeinern deine Brownie-Schicht. Passend sind Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln, Kokosnüsse, Macadamia-, Cashew- oder Erdnüsse.
- Marshmallow-Brookies: Hier kannst du fertige Marshmallows im rohen Brownie-Teig verteilen oder gekauften Marshmallow-Fluff verwenden und großzügig dazugeben. Eventuell die Backtemperatur verringern und ein paar Minuten länger im Ofen lassen.
- Gefüllte Brookies mit Marmelade, Erdnussbutter oder Nuss-Nugat-Creme: Nachdem die Brownie-Schicht auf der Backform verteilt wurde, nach Belieben eine der Cremes darübergeben, bevor die Keksschicht aufgetragen wird. Besonders gut: In den Brownie-Teig kleine hohle „Löcher“ drücken und esslöffelweise Nussbutter, Marmelade oder Nuss-Nougat-Creme geben.
- Oreo-Brookies: Für diese Variante Oreo-Kekse in Stücke zusammen mit dem rohen Keksteig über den Brownies verteilen und leicht andrücken. So wird beides schön knusprig!
- Candy-Brookies: Für das ultimative Mitbringsel zur Geburtstagsfeier kannst du deine Lieblings-Schokoriegel, Schokolade oder Pralinen verwenden, zum Beispiel Snickers, Toffifee, Mars, Kinder-Schokolade, Schokolinsen oder Ferrero-Pralinen. Jetzt hast du zwei Möglichkeiten: Die Süßigkeiten als Stücke in die noch feuchte Schokoladenglasur deines Brookies drücken. Oder die Süßigkeiten in Stücke entweder in der Brownie-Masse verteilt oder zwischen Brownie und Keksschicht verteilt mitbacken. Dabei aufpassen, dass die Schokolade verdeckt ist, damit sie nicht im Ofen anbrennt.
- Cappuccino-Brookies: Für die Kaffeeklatsch-Variante, einfach etwas Instant-Cappuccino-Pulver in den Brownie-Teig geben und mitbacken.
- Schoko-Brezel-Brookies: Besonders in den USA ist die Kombination von salzigen „Pretzeln“ mit Schokolade überzogen ein echter Renner. Kein Wunder – die Kombination aus salzig-knusprigen Brezen und Schokolade ist unwiderstehlich! Dafür die Brookies mit Schokolade oder Kuchenkuvertüre nach Wahl großzügig bestreichen und über die noch weiche Schokoglasur einige Brezenstücke streuen, anschließend mit der Schokolade fest werden lassen.
- Toffee-Brookies: Diese Brookies fallen eigentlich unter die Kategorie der Candy-Brookies. Schmecken aber so genial, dass ich sie einzeln auflisten musste. Für diese Abwandlung einfach einige Toffee- oder Karamell-Bonbons (alternativ Schokolade mit Karamell-Kern) in den rohen Brownie-Teig drücken und mitbacken – für einen karamelligen Kern, der beim ersten Bissen im Mund zerläuft!
- Spekulatius-Brookie: Für diese weihnachtliche Abwandlung statt des Keks-Rezeptes einfach einen Spekulatius-Teig herstellen und stückchenweise in den rohen Teig über dem ungebackenen Brownie verteilen und mitbacken. Nach Belieben mit Zimt, Vanille oder Lebkuchengewürz verfeinern.
Geschichte der Brownies:
Eines gleich vorweg: Die Entstehung des ersten Brownies ist historisch nicht belegt. Allerdings gibt es zwei Geschichten, die beide behaupten, der Ursprung allen Schokoladen-Brownies zu sein. Die erste berichtet von einem amerikanischen Bäcker, der vergessen hat, Backpulver in seinen Schokoladenkuchen zu geben. So entstand statt eines gewohnt fluffigen ein ungewöhnlich dichter Kuchen mit butterweicher Textur – der Schokoladen-Brownie, mehr Dessert als Kuchen.
Eine andere Geschichte liefert gleich Namen, Orte und Jahreszahlen: Bertha Palmer, stolze Besitzerin des Hotel Palmer House in Chicago, wurde für eine Veranstaltung im Jahr 1893 mit der Zubereitung eines Schokoladenkuchens beauftragt. Dieser sollte als Fingerfood serviert und einfach mit der Hand gegessen werden können. So kreierte sie den Brownie. Ab Ende des 19. Jahrhunderts tauchte der Brownie plötzlich in zahlreichen Koch- und Backbüchern Amerikas auf.
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts konnte der amerikanische Liebling dank Industrialisierung in großen Mengen hergestellt werden und erreichte so noch mehr Herzen innerhalb und außerhalb der USA. Amerikanische Soldaten und Diplomaten taten dabei ihr Übriges, indem sie den Brownie in andere Teile der Welt brachten und so bekannter machten. Ab den 1950er-Jahren bekam der Brownie dann endlich seinen festen Platz in amerikanischen und internationalen Kochbüchern und Magazinen.
Mittwoch, 20. November 2024: Nuwara Eliya, Sri Lanka
Sri Lanka, die Insel unterhalb von Indien, gilt als die Perle des Indischen Ozeans. Meine bisherigen Eindrücke aus dem Land.
Spätestens, wenn man hupenden Tuk-Tuks ausweichen muss, weiß man: Man ist in Asien. Mein Start in Sri Lanka war in Colombo, der Hauptstadt. Dort begegnen einem die rasenden Sardinenbüchsen an jeder Ecke. Die Stadt ist laut, dreckig, überfüllt und kunterbunt. Es gibt Märkte, wo sich die Einheimischen in ihrer Landessprache anbrüllen, eine Hafenpromenade mit überteuerter Shopping Mall und dazwischen Hostels, Luxus-Hotels und Tempel. Von allem ein bisschen was. Ich habe also Märkte, den Hafen und einige buddhistische und hinduistische Tempel besucht – eine meiner liebsten Aktivitäten in Asien.
Feine Sandstrände, viel Grün: Sri Lanka erinnert an Bali
Aus der Hauptstadt der Insel unterhalb von Indien ging es mit dem Zug weiter nach Galle in den Süden. Eine lohnenswerte Fahrt entlang der Westküste, die einen Vorgeschmack auf feine Sandstrände gibt. Dazu ist das Land wunderbar grün und erinnert mich an Bali, inklusive der Insel-Vibes.
Vom Westen bis in den Süden reiht sich ein Sandstrand an den nächsten. Ein paar Tage ließ es sich dort locker aushalten – besonders, weil meine Unterkunft direkt am Meer lag. Hier habe ich auch einen der spektakulärsten Sonnenuntergänge erlebt, die ich je gesehen habe, mit einem Farbspiel von Rot, Gold, Violett und Rosa.
Essen wie im Knast und ein undankbarer Gastgeber
Mit dem Bus bin ich dann weitergefahren nach Tissamaharamaya, einer eher dörflichen Stadt nahe dem Yala-Nationalpark. Über die Plattform Workaway hatte ich in einem Gästehaus einen einwöchigen Aufenthalt vereinbart, bei dem ich im Marketing aushelfen sollte.
Fotocollagen und Flyer erstellen, dazu Social-Media-Kanäle betreuen: Obwohl ich meine Aufgaben mochte, war der Job ein Reinfall. Denn vom „tollen kulturellen Austausch“, von dem mein Gastgeber anfangs noch gesprochen hatte, war nichts zu sehen. Auch meine Essensportionen wurden immer kleiner und haben mich mehr an Knastessen erinnert. Wenn jedoch Gäste eintrafen, wurden die wie Könige behandelt.
Ich hatte das Gefühl, mein Gastgeber wollte bei mir einfach Geld einsparen – was ja auch irgendwie verständlich ist, denn Sri Lanka ist ein armes Land. Allerdings sollte man dann keine Jobs anbieten und die Volunteers, die sechs Stunden täglich für ein Gefängnisessen und ein Dach über dem Kopf arbeiten, undankbar und geringschätzend behandeln.
Als ich auf eigene Faust einen kleinen Ausflug ins Dorf unternommen habe, habe ich aber zum Glück festgestellt, dass die meisten Menschen sehr freundlich und hilfsbereit sind.
Elefanten und Leoparden: Meine Safari im Yala-Nationalpark
Nach meiner verpassten Safari in Namibia hat es in Sri Lanka endlich geklappt: Ich konnte mich einer von meiner Unterkunft organisierten Tour anschließen. Es ging in den nahe gelegenen Yala-Nationalpark, der vor allem für eines bekannt ist: seiner angeblich weltweit höchsten Dichte an wildlebenden Leoparden. Ich war so aufgeregt!
Die Safari war dann einerseits eine tolle Erfahrung. Ich bekam Krokodile, Elefanten, exotische Vögel, Hirsche, Büffel – und sogar Leoparden – in freier Wildbahn zu sehen. Andererseits hat sich die Tour leider als Abfertigung von Massentourismus angefühlt. Es war regelrecht eine Jagd nach Fotomotiven. Und daran nahmen weitere 60 Jeeps teil, wovon die meisten über Funk verbunden waren. Sobald jemand einen Leoparden irgendwo gesichtet hat, funkte er alle anderen Fahrer an, sodass man sich schnell in einer Schlange wiederfand: 30 Jeeps vor einem, ähnlich viele dahinter. Und wofür? Weil irgendwo im zugewucherten Busch ein Leopard lag, den sowieso niemand aus der Ferne erkennen konnte ... Unserem Fahrzeug ist ein Leopard dann am Nachmittag direkt vor den Jeep gelaufen, ohne dass wir Jagd auf ihn machen mussten. So hat sich die Tour doch noch gelohnt.
Die nächsten Tage werde ich weiter um das Land reisen und mehr den Norden mit seiner prächtigen Bergregion erkunden. Ich hoffe dabei – neben Panorama-Motiven – noch mehr Tiere zu sehen. Ende November geht’s dann weiter in das Himalaya-Land Nepal.
Samstag, 16. November 2024: Tissamaharama, Sri Lanka
Der Kontrast hätte kaum größer sein können: Von Dubais Luxus-Wolkenkratzern ging es für mich zu den Tuk-Tuk-Highways in Sri Lanka. Seit knapp zwei Wochen bin ich schon hier, gerade in Tissamaharama im Süden. Anfangs war ich in der Hauptstadt Colombo, dann in Galle. Beide Städte liegen an der Westküste. In den beiden Bildergalerien zeige ich meine Fotos von dort.
Alle älteren Blog-Einträge von Katis Reise um die Erde gibt es hier zum Nachlesen:
Vor ihrem Abflug aus Deutschland hat Kati Auerswald Einblick in ihre Motivation gegeben und schildert die Ziele ihrer Weltreise:
Wie bereitet man sich auf eine Weltreise vor? Die Regensburgerin erklärt in 15 Schritten, wie man so ein Abenteuer planen kann:
Zum Anhören: In dieser Folge unseres Podcasts spricht Kati über ihre Gefühlswelt kurz vor dem Abflug und erklärt, warum sie als junge Frau die Reise alleine macht:
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