Komödie im Bayerischen Hof

Peter Weck und Friedrich von Thun als "Sonny Boys"


Zwischen Peter Weck (links) und Friedrich von Thun fliegen in den "Sonny Boys" in der Komödie im Bayerischen Hof die Fetzen.

Zwischen Peter Weck (links) und Friedrich von Thun fliegen in den "Sonny Boys" in der Komödie im Bayerischen Hof die Fetzen.

Von Robert Braunmüller / TV/Medien

Peter Weck und Friedrich von Thun spielen Neil Simons unverwüstliche Komödie "Sonny Boys" in der Komödie im Bayerischen Hof

Al und Willie waren als Comedy-Duo Stars, und nun sind sie seit Jahren nicht nur heillos zerstritten, sondern auch alt geworden. Willies Neffe will die beiden für einen Fernsehauftritt noch einmal vereinen. Was aus der Hassliebe zwischen den Komikern an Dialogen entsteht, gehört zu den Kronjuwelen des Boulevardtheaters. Unter dem Titel "The Sunshine Boys" wurde das Stück von Neil Simon 1972 in New York uraufgeführt, drei Jahre später von Herbert Ross als "Die Sunny Boys" verfilmt. Im Jahr 2000 glänzten die Großkabarettisten Dieter Hildebrandt und Werner Schneyder als die "Sonny Boys". Wenn heute Al und Willie auf der Bühne der Komödie im Bayerischen Hof stehen, treffen 166 Jahre deutscher Film- und Fernsehgeschichte zusammen.

AZ: Es ist nicht das erste Mal, dass Sie zusammen spielen.
Peter Weck: Es war immer beim Film oder beim Fernsehen.

Friedrich von Thun: "Mann, oh Mann, oh Mann" hieß das eine. Ein sehr lustiger Fernsehfilm.

WECK: Und "Geliebter Gegner". Das war ein Spielfilm, kein Fernsehfilm.

VON THUN: Dann waren noch einige "Weißblaue Geschichten" unter Peter Wecks Regie.

Sie waren nicht nur im Fernsehen und im Theater selbst Regisseur, Herr Weck, sondern in Wien sogar Intendant. Kommen Sie noch damit zurecht, wenn Sie jemand inszeniert?
WECK: Ja, wenn er etwas zu sagen hat. Ich bin nicht einer, der sich gerne einbringen will, aber man hat natürlich oft Begegnungen, bei denen man dann sehen muss, wo man bleibt. Ansonsten bin ich, wenn auch nicht immer unbedingt brav, ein Ausführender.

Vermutlich kennen Sie die Verfilmung mit Walter Matthau und George Burns.
WECK: Das ist schon länger her. Jetzt wollte ich mir das nicht noch einmal ansehen, denn ich will ja nichts nachspielen. Man kann es filmisch auch ganz anders machen als im Theater. Vor zehn Jahren habe ich es in Wien gespielt, allerdings die andere Rolle, den Willie. Jetzt ist es für mich natürlich interessanter, den Al zu spielen. Als ich hörte, dass Friedrich von Thun dabei ist, habe ich mich ganz schnell entschlossen, mitzuspielen.

VON THUN: Wenn man sich den Film ansieht, dann geht es nicht darum, den Matthau zu imitieren, sondern es ist interessant zu sehen, wie das dramaturgisch gelöst ist. Das kann aber das, was auf der Bühne passiert, nicht unmittelbar beeinflussen. Für mich ist das ganze Stück eine Herausforderung, denn ich habe schon länger nicht mehr im Theater gearbeitet. Jetzt habe ich das Glück, einen Partner wie Peter Weck zu haben. Ich bin sehr glücklich über diese Konstellation.

Fühlen Sie sich im richtigen Alter für diese Rollen?
VON THUN: Wir beide könnten auch etwas älter oder etwas jünger sein. Das ist nicht so genau festgelegt.

WECK: Es ist natürlich gut, dass es zwei Ältere sind, die ihr Bühnenleben schon hinter sich haben und jetzt noch einmal zusammengebracht werden sollen. Wenn die zu jung sind, dann wird oft nur auf den Witz und auf die Pointe hin gespielt.

VON THUN: Es sind ja auch zwei tragische Schicksale.

Finden Sie in der Geschichte von zwei Schauspielern Ihre eigenen beruflichen Erfahrungen wieder?
VON THUN: Das, was die beiden erleben, habe ich selbst persönlich noch nicht erlebt. Natürlich begegnet man Kollegen, die das Pech hatten, nicht mehr so erfolgreich zu sein. Das ist dann schon tragisch.

WECK: Ich erinnere mich an meine Anfängerzeit, als ältere Kollegen mit Büchern mit alten Bildern und Kritiken zu mir kamen, um mir zu zeigen, wer sie einmal waren. Das war rührend.

Fliegen zwischen Ihnen beiden bei der Arbeit die Fetzen wie bei Al und Willie?
WECK: Das ist die Schwierigkeit. Es ist alles viel zu nett.

VON THUN: Peter kann trotzdem sehr streng sein. Aber ich mag das. Er hat seine Vorstellungen, und ich habe meine Vorstellungen. Das ist aber kein Streit, sondern eine Diskussion. Wenn es für mich passt, nehme ich es dankbar an.

WECK: Bisher ist alles gut gegangen.

Komödie im Bayerischen Hof, bis 6. Januar 2020, Karten unter Telefon 29 161 633