TV-Auszeichnung

Duell von Böhmermann und "Let's Dance" beim Fernsehpreis


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Jan Böhmermann kann mit seiner Show «Lass dich überwachen!» auf bis zu drei Fernsehpreise hoffen. (Archivfoto)

Von dpa

ZDF gegen RTL, Satire gegen Samba: Beim Deutschen Fernsehpreis kommt es in diesem Jahr zu einem Duell zwischen Moderator Jan Böhmermann und der RTL-Tanzshow "Let's Dance". Das geht aus der Liste der Nominierungen hervor, die die Jury am Donnerstag veröffentlichte. Sowohl Böhmermanns ZDF-Show "Lass dich überwachen!" als auch der RTL-Quotenhit mit tanzenden Promis kommen darin auf drei Nominierungen im Bereich Unterhaltung - noch dazu in denselben Kategorien. Beide Formate können demnach auf Auszeichnungen bei "Beste Unterhaltung Show", "Beste Regie Unterhaltung" und "Beste Ausstattung Unterhaltung" hoffen.

"Let's Dance" gehört zu den etabliertesten Marken im deutschen Fernsehen und hat eine beachtliche Fan-Gemeinde. Auch bei der Show-Jury herrscht große Kontinuität - seit mehr als zehn Jahren beurteilen Motsi Mabuse, Jorge González und Joachim Llambi die Tanz-Darbietungen. 2024 lief die 17. Staffel, moderiert von Victoria Swarovski und Daniel Hartwich.

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Victoria Swarovski und Daniel Hartwich führen durch «Let's Dance». (Archivfoto)

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Ihn wollen alle gewinnen: Der Deutsche Fernsehpreis. (Archivfoto)

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Shootingstar Damian Hardung hat Aussicht auf einen Fernsehpreis (Archivfoto).

"Lass dich überwachen!" ist dagegen eine eher neues Konzept. Das Prinzip: Leute glauben, dass sie in einem Kölner TV-Studio einer Ausgabe von Böhmermanns Satireshow "ZDF Magazin Royale" beiwohnen können - doch dann kommt alles ganz anders. Wochen zuvor hat die Redaktion nach Spuren ihrer Gäste im Internet gesucht. Nun werden im Studio die Ergebnisse unterhaltsam - für die Ausgespähten auch manchmal schmerzhaft - präsentiert.

Unter den Nominierten finden sich aber noch weitere prominente Namen. In der Kategorie "Beste Moderation/Einzelleistung Unterhaltung" etwa gehen die beiden Entertainer Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf ins Rennen. Sie wurden für "24 Stunden mit Joko & Klaas" nominiert. Dabei hatten die beiden für einen ganzen Tag lang das Programm von ProSieben gekapert. Unter anderem zeigten sie eine neue Primetime-Show, aber auch eine Herde von Antilopen an einem Wasserloch in der Wüste Namibias.

Bei den fiktionalen Produktionen geht die Drama-Serie "Die Zweiflers" der ARD als ein großer Favorit ins Rennen. Die tragisch-humoristische Miniserie dreht sich um eine jüdische Familie mit Feinkostladen und -restaurant in Frankfurt. Zuschauerinnen und Zuschauern wird einiges zugetraut, da neben Deutsch beispielsweise auch Jiddisch und Englisch gesprochen wird. Frankfurt wirkt dabei bisweilen cooler als New York City. Im April gewann die Produktion in Cannes (beim Internationalen Serien-Festival) bereits den Preis als "Beste Serie" des Jahres.

Geht man nach der Zahl der Nominierungen, folgt nach "Die Zweiflers" die Serie "Deutsches Haus" (Disney+) mit vier Nennungen. Drei Nominierungen ergatterten "Push" (ZDFneo) und die Comedy-Serie "Legend of Wacken" (RTL+).

Bei den Schauspielern geht unter anderem Shootingstar Damian Hardung ins Rennen um eine Auszeichnung. In der Serie "Maxton Hall - Die Welt zwischen uns" von Prime Video spielt er den reichen Mode-Schnösel James Beaufort. Er konkurriert zum Beispiel mit Marc Hosemann, der in der Comedy-Serie "Die Discounter" (ebenfalls Prime Video) einen verschrobenen Filialleiter spielt.

Bei den Schauspielerinnen wurden unter anderem Sunnyi Melles für "Die Zweiflers" und Katja Riemann für "RESET - Wie weit willst du gehen?" (ZDF) nominiert.

"In diesem Jahr haben wir einen programmlichen Gipfel gesehen", erklärte der Juryvorsitzende Wolf Bauer in einer Mitteilung. "Der verstärkte Wettbewerb der Anbieter - von den linearen klassischen Sendern bis hin zu Aggregatoren und Streaming-Plattformen - hat zu einer erweiterten Vielfalt an Programmkreationen mit deutlich gewachsenem Produktionsvolumen und hoher Innovationsbereitschaft geführt."

Bei den Informationssendungen kommt es zu einem Wettstreit zwischen den ARD-Talkshows "Hart aber fair" und "Maischberger" sowie dem "heute journal" (ZDF) vom 9. November 2023. Die Jury lobte speziell diese Ausgabe für ihren Umgang mit dem durch die israelische Regierung bereitgestellten Videomaterial der Hamas-Angriffe.

Für Einzelleistungen wurden Ina Ruck für ihre Berichterstattung aus Russland (ARD), Steffen Schwarzkopf für "In der Gewalt der Hamas - Das Geiseldrama von Gaza" und "WELT TV Spezial: 2 Jahre Ukraine-Krieg - live aus Kiew" (WELT TV) sowie Moderatorin Esther Sedlaczek für die "Sportschau UEFA EURO 2024" nominiert.

Sedlaczek hat beim Fernsehpreis 2024 damit eine Doppelfunktion. Am 24. September wird sie auch als Moderatorin durch die erste von zwei Verleihungsshows ("Nacht der Kreativen") führen. Die zweite Show, eine große TV-Gala, übernimmt am 25. September ihre Kollegin Barbara Schöneberger. Die Preise werden in Köln verliehen.

Getragen wird der Deutsche Fernsehpreis von ARD, RTL, Sat.1, ZDF und der Deutschen Telekom. Die Streaming-Anbieter Disney+, Netflix und Prime Video wirken als Partner mit. In diesem Jahr hat der WDR stellvertretend für die ARD die Federführung übernommen. Es ist ein Jubiläumsjahr: 1999, also vor 25 Jahren, wurde der Preis erstmals verliehen.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.